Gemeinsam gegen Müll in Gewässern
NABU und Taucher legen bei "Oldenburg räumt auf" am Blankenburger See Hand an



Die Verschmutzung der Seen und Flüsse ist gravierender als landläufig angenommen. - Foto: Wolfgang Schuster
1. März 2018 - In dem bis Februar 2019 laufenden Projekt werden Aktive aus NABU-Gruppen und des Tauchsport-Landesverbandes (TLN) gemeinsam „abtauchen um aufzuräumen". Müll auf und unterhalb der Wasseroberfläche sowie auf dem Grund von Gewässern stellt eine große Gefahr für alle Lebewesen dar. Der Müll beeinträchtigt aquatische Ökosysteme und verrottet oft erst nach Jahren, Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten, wobei auch dieser Verrottungsprozess zumeist mit großen Umweltbelastungen verbunden ist.
Der Kick-Off des Projekts "Abtauchen zum Aufräumen" findet in Oldenburg statt: Am Freitag, den 9. März, wird ab 15.30 Uhr der Blankenburger See gereinigt, einer der beiden Grundwasserseen Oldenburgs. Die Aktion findet im Rahmen von "Oldenburg räumt auf" statt. TLN-Taucher holen den Müll aus dem See an die Oberfläche, die Kinder der NABU-Kindergruppe "WildKids" werden an den Ufern gefundenen Abfall zusammentragen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt wird den Müll abfahren und der "Gesamtmüllmenge" hinzufügen, die Rahmen von "Oldenburg räumt auf" zusammengetragen wird.
Hintergrund des Projekts
80 Prozent der Einträge in die Binnengewässer erfolgen global betrachtet durch Zuflüsse von Land. Die restlichen 20 Prozent erfolgen direkt auf dem Meer - durch die Schifffahrt, die Fischerei, insbesondere durch verloren gegangene Ausrüstung sowie durch die Offshore-Industrie.
„Die Verschmutzung der Meere ist in den Medien ein vielbeachtetes Thema. Weniger bekannt, gleichwohl ähnlich drängend, ist die Situation in den heimischen Seen“, erklärt NABU-Bezirksgeschäftsführer Rüdiger Wohlers . Oftmals sind es Sporttaucher, die bei der Ausübung ihres Natursports unter Wasser Flaschen, Kanister, Gartenstühle und andere Gegenstände aus der Oberwelt finden. „Ehrenamtlich Aktive aus NABU-Gruppen kennen dieses Problem ebenfalls in den von ihnen betreuten Gebieten. Diese Synergien lassen sich in diesem Projekt nutzen. Und dies soll hier bei uns konkrete Umsetzung finden“, sagt Wohlers.
Das von der Niedersächsischen Bingo-Stiftung geförderte Projekt "Abtauchen zum Aufräumen" bietet NABU-Gruppen die Möglichkeit, gemeinsam mit den Ortsgruppen des Tauchsport-Landesverbandes Aktionen zur Müllbeseitigung an Gewässern durchzuführen. Von Lingen im Westen Niedersachsens bis zum Salzgittersee im Osten, von Göttingen bis Cuxhaven können Aktionen unter fachkundiger Leitung von Wolfgang Schuster durchgeführt werden.Auf diese Weise kommen Experten von Land und zu Wasser zusammen und können sich gemeinsam der Herausforderung der Müllbeseitigung stellen.
Umweltbildung wird in diesem Projekt ebenfalls eine große Rolle einnehmen. Die Problematik des Mülls in Gewässern wird auch nicht-tauchenden Interessierten durch Schulungen vermittelt. Besonders Kinder und Jugendliche können an organisierten Müllsafaris in Ufernähe teilnehmen und somit ihr Wissen spielerisch erweitern. Schulungen vor Ort vermitteln Basiswissen zum richtigen Verhalten bei der Müllbergung, dem Erkennen potentiell gefährlicher Stoffe für Mensch und Umwelt und zum Selbstschutz.
Eine langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den an den Seereinigungsaktionen Beteiligten wird angestrebt, um die Gewässer in Niedersachsen zukünftig müllfrei zu halten.