Schüler der Klasse 9 bestimmen die Kleinlebewesen, die sie zuvor in der Jade gekeschert haben. - Foto: Susanne Ekhoff
MOBILUM beteiligte sich an Umwelt-Aktionswoche
Schüler/-innen untersuchen die Wasserqualität der Jade


15. Juni 2017 -„Das hat aber viel Spaß gemacht und ich finde es sehr wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, lautete das Fazit einer Schülerin der 9. Klasse der Oberschule Varel zum Abschluss eines Forscher-Vormittages, an dem sie und ihre Mitschüler/innen im Rahmen der „Gewässerwoche Jade-Region“ intensiv die Qualität und die Wasserwelt des Flüsschens „Jade“ untersuchten.
Die Jade, ein 22 km langes Marschenflüsschen, nach der eine ganze Region mit ihren weiteren Gewässerzügen benannt ist, stand im Mittelpunkt der Gewässerwoche, die, initiiert von der Kommunalen Umwelt-Aktion U.A.N., zwischen dem 14. und 21. Mai 2017 in den Landkreisen Friesland und Wesermarsch stattfand. Das Anliegen der Aktionswoche war es, das Gefühl für die Verbundenheit über das Wasser zu wecken, über den Stellenwert und die Bedeutung der Gewässer zu informieren, die Schönheit und Naturreichtümer der Region erfahrbar zu machen sowie Erkenntnisse für zukünftiges gemeinsames Handeln abzuleiten.
„Der Charme unseres Angebotes als mobiles NABU-Projekt MOBILUM bestand darin, Schülerinnen und Schüler dazu einzuladen, direkt die Jade zu besuchen und ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, ganz praktisch mit Lupendose, Kescher und Analysekoffer den aktuellen Zustand und die Qualität dieses Lebensraumes in seinem aktuellen Zustand zu ermitteln“, erläutert NABU-Projektleiterin Petra Walentowitz die Zielsetzung ihres Angebotes.
Die Schüler/innen zweier 9. Klassen der Oberschule Varel erforschten an zwei verschiedenen Forscherstationen die Kleintiere des Wassers, nahmen physikalisch-chemische Gewässeruntersuchungen vor, begutachteten die Uferstrukturen und bewerteten sie gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Im Filmbeitrag des Friesischen Rundfunk sieht man die Neuntklässer bei der Untersuchung der Jade.
Die NABU-Projektleiterinnen erläutern, was die Jugendlichen an diesem Tag lernen konnten.
Schüler/-innen sprechen auf Grundlage ihrer Forschung Empfehlungen aus
Daher umfassten die Empfehlungen der Schüler/-innen zur Verbesserung der Situation Maßnahmen, um die Uferstrukturen z.B. durch abschnittsweises Abflachen zu bereichern. Sie empfahlen außerdem, Gewässerrandstreifen von 5-10 m einzurichten, die gar nicht bzw. sehr schonend bewirtschaftet werden sollten und schlugen vor, die angrenzenden Flächen landwirtschaftlich nachhaltig biologisch zu bewirtschaften, da Gewässer und ihre Lebenswelt immer auch mit dem Umland verzahnt sind.
Mit großer Begeisterung präsentierten die Schüler/-innen ihre neu gewonnenen Erfahrungen und die Ergebnisse der Forscherstationen interessierten Besuchern tags darauf an einem Stand im Rahmen des Familientages in der OOWV-Kaskade Diekmannshausen und stellten sie geladenen Gästen bei der offiziellen Abschlussveranstaltung in der Seefelder Mühle vor.
„Am Jadeufer, umgeben von den Geräuschen und Gerüchen der Wiesen und Weiden, von Wind und Sonne, stellten wir wieder einmal fest, wie sehr das intensive Forschen im natürlichen Umfeld begeistert und welch intensive Erfahrungen dabei möglich sind“, resümieren die NABU-Projektleiterinnen. „Allen Beteiligten werden diese Stunden nachhaltig in Erinnerung bleiben, verbunden mit der Erkenntnis, wie eng unsere Lebensqualität mit dem Zustand unserer Gewässer verbunden ist“.
Die Projektleiterinnen danken in diesem Zusammenhang der Umweltstiftung Weser-Ems, die diese Forschereinheiten durch die Übernahme der Materialkosten ermöglichte.