Theikenmeer
Neues Leben im Moor
Das Kerngebiet steht seit 1936 unter Naturschutz, trotzdem war es bis 1980 quasi tot. Ausgelaugt durch Entwässerung und Torfabbau, überdüngt durch die Gülle auf angrenzendem Ackerland. Heute ist das 240 Hektar große Theikenmeer wieder ein artenreicher Lebensraum. Die bisherige Renaturierung lief gut, dass das Theikenmeer international als Modellprojekt gilt. Eine große Kreuzotterpopulation hat hier ebenso eine Heimat gefunden wie Rohrweihe, Sumpfohreule, Schwarzkehlchen und Ziegenmelker.
1980 kauften die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und die Gemeinde Werlte die ersten Flächen. Heute besitzt der NABU dank ZGF-Unterstützung 45 Hektar Moor. Wenige Flächen müssen nun noch hinzukommen, um mit der Schließung von Entwässerungsgräben einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Hochmoor-Renaturierung zu gehen. Ziegen und Moorschnucken beweiden das Gebiet naturschutzgerecht.
Besucher können das Theikenmeer auf Wanderwegen und von einem Aussichtsturm aus erleben.
Kontakt:
NABU Werlte/Sögel
Dr. Andreas Schüring, NSG "Theikenmeer"
-Projektleiter und Gebietsbetreuer-
Tel. 0171-7553201
Moorschutz am Theikenmeer
Ein Hochmoor lebt wieder auf
Im März 2003 wurde der Landschaftspflegehof "Theikenmeer" des NABU Niedersachsen durch Umweltminister Hans-Heinrich Sander eröffnet. Der NABU engagiert sich seit über 20 Jahren für den Schutz des "Theikenmeeres". Mit Unterstützung der "Zoologischen Gesellschaft Frankfurt von 1858" (ZGF) und durch "BingoLotto - die Umweltlotterie auf N3" konnte der NABU für den Landschaftspflegehof "Theikenmeer" Geräte anschaffen, um das Hochmoor zu renaturieren.
Der ortsansässige Landwirt, Bernd Meyerrenken, führt mit einem Schlepper sowie einem Mulcher die erforderlichen Pflegearbeiten in den Naturschutzgebieten "Theikenmeer" und "Moorwiesen am Theikenmeer" durch. Entbirkungen und Verarbeitung des Kronenholzes waren erstmalig mit dem neuen Holzhäcksler möglich. Ein weiterer Schritt zur Wiedervernässung des Hochmooresbereiches wurde mit der seit längerem vorbereiteten Grabenumlegung in die Tat umgesetzt.
Um ein erneutes Aufwachsen der Birken auf den Flächen zu verhindern, wird eine Herde der "Weißen gehörnten Moorschnucke" sowie Ziegen, gehütet von der Schäferin Maike Grädener, am Theikenmeer eingesetzt. Sehr erfreulich hat sich auch die Bestandsentwicklung der als stark gefährdet eingestuften Vogelart des Ziegenmelkers mit jetzt mindestens 10 Brutpaaren im Hochmoorbereich entwickelt.
Der Ausspruch von Prof. Dr. Bernhard Grzimek, wonach die Wiedergeburt des Theikenmeeres beweise, dass mit vereinten Kräften noch einiges zu retten sei, hat mit der Eröffnung des Landschaftspflegehofes ihren Höhepunkt erreicht: Ein Hochmoor lebt wieder auf!
Anlässlich der Pflegehof-Eröffnung geht daher der Dank an den NABU Werlte/Sögel und besonders an Manfred Neubert für das langjährige ehrenamtliche Engagement.