Ökologische NABU-Station Aller/Oker
Die ÖNSA unterstützt im Rahmen einer Vor-Ort-Betreuung die Gebietsbetreuung im östlichen Niedersachsen. Mehr →
Der Kiebitz zählt in Deutschland zu den stark gefährdeten Vogelarten. In der Folge sind für den bedrohten Zugvogel besondere Schutzgebiete nach der EU-Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen worden. Von diesen EU-Vogelschutzgebieten hat der Kiebitz profitiert. - Foto: Frank Derer
17. November 2015 - Ein guter Tag für den Naturschutz, freut sich der NABU Niedersachsen. Heute kommt das Land Niedersachsen den Natura 2000-Zielen näher. Anlass dafür ist die finanzielle Stärkung der Gebietsbetreuung vor Ort. Der NABU Niedersachsen und der Arbeitskreis Ökologische Stationen begrüßen, dass die Regierungsfraktionen die Maßnahmen zur Umsetzung Ökologischer Stationen finanziell unterstützen und das Umweltministerium auch ein gemeinsam mit den Verbänden entwickeltes Konzept fördern will. Es soll ab 2017 in eine Förderrichtlinie integriert werden.
Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender, erklärte: „Wir sind auch in Niedersachsen dazu verpflichtet, die Natura 2000-Ziele zu erreichen, um unsere Arten und Lebensräume und damit funktionierende Ökosysteme erhalten zu können. Mit den nun bewilligten Mitteln können Ökologische Stationen die Betreuung und Pflege von Schutzgebieten, die behördlicherseits nicht zu leisten sind, managen. Zudem klären sie die Bevölkerung über Zusammenhänge in der Natur auf und achten auf Bestandsschwankungen bei den wichtigen Arten vor Ort, um rechtzeitig Hilfsmaßnahmen einleiten zu können.“
Die notwendige Qualitätssicherung und Entwicklung der Natura 2000-Gebiete, der schlechte Erhaltungs- und Entwicklungszustand vieler Naturschutzgebiete, die Bewahrung der biologischen Vielfalt und die Anforderungen des Klimaschutzes an organische Böden sowie die mangelnde Umsetzung von Instrumenten der Agrarförderung (z.B. Agrarumweltprogramme) erfordern eine Vor-Ort-Betreuung. Fauna und Flora brauchen „Kümmerer“, die sich mit den örtlichen Gegebenheiten auskennen und dort agieren können. In Niedersachsen existieren bereits mehrere staatliche und nichtstaatliche Betreuungsstationen sowie Landschaftspflegeverbände. Aufbauend auf diesen Einrichtungen soll in Niedersachsen ein Netz an Ökologischen Stationen entstehen. Im ersten Schritt gilt es jedoch die bestehenden Einrichtungen zu ertüchtigen.
Mit dem heutigen Entschluss, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, wurde eine Basis geschaffen, um das Jahr 2016 für die Qualifizierung der Schutzgebietsbetreuung zu nutzen.
Arbeitskreissprecher Thomas Beuster von der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer bedankt sich bei den Politikern für ihre sichtbare Wertschätzung der Arbeit in den Gebieten. Nun gilt es regionale Konzepte zusammen mit den Behörden zu entwickeln und die erfolgreiche Arbeit auf eine größere Kulisse zu übertragen.
Ökologische Stationen und Landschaftspflegeverbände sind in besonderem Maße geeignet, eine Schutzgebietsbetreuung sowie wichtige Aufgaben in der ländlichen Entwicklung zu übernehmen. Sie sind professionell strukturierte, gemeinnützige, in der Regel vom Ehrenamt getragene und durch hauptamtliche Mitarbeiter unterstützte Einrichtungen, die in einem engen Miteinander der im ländlichen Raum agierenden Organisationen und den Naturschutzverwaltungen als Kristallisationspunkt und Katalysator des Naturschutzes fungieren.
Die Aufgaben der Ökologischen Stationen und Landschaftspflegeverbände können sehr vielfältig sein. So fallen die Schutzgebietsbetreuung und das Monitoring von Maßnahmen ebenso wie die kooperative Steuerung, die Beratung und Umsetzung von Naturschutz- und Agrarumweltmaßnahmen sowie Klima- und Naturschutzprojekte in das Aufgabenprofil. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Umweltbildungsarbeit vor Ort.
Der Arbeitskreis (AK) Ökologische Stationen und Landschaftspflegeverbände in Niedersachsen hat sich 2013 auf Initiative von BUND und NABU gegründet, mit dem Ziel die Vor-Ort-Betreuung in Niedersachsen nach dem Vorbild der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen auszurichten.
Folgende Institutionen sind Mitglied: Biologische Station Haseniederung, Biologische Station Osterholz, BUND Diepholzer Moorniederung, BUND Niedersachsen, Der Mellumrat, Deutscher Verband für Landschaftspflege, Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen, NABU-Artenschutzzentrum Leiferde, NABU Niedersachsen, NABU Umweltpyramide Bremervörde, NABU Woldenhof Wiegboldsbur, Naturschutzring Dümmer, Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer, Ökologische Station Mittleres Leinetal, Biologische Schutzgemeinschaft Wümmeniederung & Nebenflüsse, Verein Jordsand, Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide
Die ÖNSA unterstützt im Rahmen einer Vor-Ort-Betreuung die Gebietsbetreuung im östlichen Niedersachsen. Mehr →
Die ÖNSOR unterstützt die Landkreise Rotenburg und Stade in ihrer Schutzgebietsbetreuung. Mehr →
Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) widmet sich der Gebietsbetreuung von NATURA-2000-Gebieten in Ostfriesland. Mehr →
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