Instandsetzung Hauener Beobachtungshütten
ÖNSOF unterstützt NABU-Gruppe Altkreis Norden bei Projekt „Naturerlebnis Leyhörn“



Die Beteiligten des Projektes von links nach rechts Onno K. Gent (Nationalpark-Ranger), Alma Seeba (NABU Altkreis Norden), Insa Steffens (Nationalpark-Haus Greetsiel), Teresa Stehle (Ökologische NABU Station Ostfriesland), Sven Lüppen (Tischlermeister), Thomas Iwwerks (NABU Altkreis Norden), Heinrich Baalmann (Ehrenamtlicher Betreuer der Beobachtungshütten) und Simon Potthast (Nationalpark-Ranger) vor der renovierten Beobachtungshütte am Pilsumer Leuchtturm. - Foto:Christer Bödecker
5. April 2018 - Der NABU Altkreis Norden hat als Projektträger die Ökologische NABU-Station Ostfriesland mit der Projekt- und Bauleitung beauftragt. Vor Ort überzeugten sich jetzt am Projekt Beteiligte vom Stand der Arbeiten. Der im Naturschutzgebiet „Leyhörn“ gelegene Beobachtungsort Hauener Pütten/ Leybucht ist aufgrund der dort vorkommenden Artenvielfalt und Bestandsgrößen von Rast- und Brutvögeln ein bedeutendes Vogelbeobachtungsgebiet an der Nordseeküste. Die bereits im Jahr 2003 vom NABU Altkreis Norden errichteten Beobachtungshütten werden dort im Jahresverlauf von zahlreichen Vogelbeobachtern besucht.
„Aufgrund von Verschleiß und Vandalismus konnten die Beobachtungshütten ihre Funktion jedoch zuletzt nicht mehr optimal erfüllen“, erläuterte Thomas Iwwerks, Vorstandsmitglied des NABU Altkreis Norden den Anlass für das Projekt. Zudem habe sich gezeigt, dass die bisherige Fensterkonstruktion sowie die Nutzung der Zuwegung durch Besucher eine Störwirkung auf die Vögel verursachen könne. Außerdem habe die Ansiedelung von Rauchschwalben in der Hütte zu Verschmutzungen geführt und die Tiere seien durch die Besucher gestört worden.
Die Instandsetzungsarbeiten umfassen daher Zuwegungen sowie Fenster, Türen und Dach beider Hütten. Eine Leiste aus Plexiglas wird in Zukunft für mehr Helligkeit bei geschlossenen Holzklappen sorgen und für die Rauchschwalben werden unter dem vorstehenden Dach artgerechte Nisthilfen als Ersatz montiert. Um die Störwirkung durch Besucher zu vermindern wurde bereits unter Mitwirkung ehrenamtlicher Mitarbeiter eine Sichtschutzwand aus Reisig an der in Leuchtturmnähe gelegenen Beobachtungshütte aufgesetzt.
Neue Infotafeln, die durch die Nationalparkverwaltung in den Hütten angebracht worden sind, zeigen Abbildungen der Vogelarten, die man von den Hütten aus beobachten kann. „Ich bin sehr froh über die dringend notwendige Renovierung, da wir die Hütte auch für Exkursionen nutzen“, freut sich Insa Steffens, Leiterin des Nationalpark-Hauses Greetsiel.
Lebensräume für Wat- und Wasservögel werden verbessert
Das Projekt „Naturerlebnis Leyhörn“ umfasst über die Instandsetzung der Hütten hinaus auch die Wiederherstellung offener Wasserflächen in deren Umfeld. Hierdurch sollen die Lebensräume für Wat- und Wasservögel verbessert und die Vogelbeobachtungsmöglichkeiten aufgewertet werden. Weiterhin ist im Rahmen des Projektes vorgesehen, das Angebot an Informationsmöglichkeiten in den Beobachtungshütten sowie im Umfeld der Hauener Pütten auszuweiten.
Thomas Iwwerks: „Durch den Bildungsaspekt des Projektes sollen gerade auch junge Menschen auf die hier vorkommenden Besonderheiten aufmerksam gemacht werden können und die Wertigkeit des Gebietes, das an das Weltnaturerbe Wattenmeer grenzt, verdeutlicht werden“. Auch der Tourismus werde davon profitieren.
Lenkung der Besucherströme
Aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich soll durch das Projekt vor allem die bisher bereits erreichte Lenkungswirkung für touristische Besucherströme gefestigt werden. „Die Beobachtungshütten ziehen Vogelbeobachter und interessierte Besucher an, ermöglichen ihnen weitgehend störungsfreie Beobachtung und halten sie zugleich aus anderen störungsempfindlichen Teilen des Naturschutzgebietes Leyhörn heraus“, stellt Christian Kramer von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich heraus.
Gefördert wird das Projekt durch die Niedersächsische Wattenmeerstiftung, durch die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (Mittel der EU und des Landes Niedersachsen) und den Landkreis Aurich. Ermöglicht wurde das Projekt auch durch die Förderung des Landes Niedersachsens für den Aufbau der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland. Diese schaffte die Voraussetzung dafür, dass die Projektvorbereitung im Rahmen der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten erfolgen konnte. Grundlage der Förderung ist eine Kooperation zwischen dem NABU Niedersachsen und den Landkreisen Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden. Die Projektvorbereitung gehörte zu den Aufgaben, die im abgestimmten Arbeitsplan der Ökologischen Station für das Jahr 2016 verankert ist.