Extrem seltene Heuschrecke in den Barnbruchswiesen entdeckt
ÖNSA plant Flächenerhaltungsmaßnahmen



Blauflügelige Sandschrecke - Foto: Marieke Neßmann
13. August 2018 - „Im ersten Moment war ich total überrascht, da ich mit dieser Art in den sonst eher feuchten Barnbruchswiesen gar nicht gerechnet hatte“, so Marieke Neßmann, Leiterin der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA). Doch beim genaueren Hinsehen bestätigte sich der Verdacht: Tatsächlich konnten Dutzende der Blauflügeligen Sandschrecke (Sphingonotus caerulans) auf einer Fläche in den Wolfsburger Barnbruchswiesen gesichtet werden. Diese Pionierart bewohnt offene und vegetationsarme Lebensräume und steht als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste Niedersachsens.
Dennoch ist der Fundort nicht untypisch. Die Tiere wurden in dem sonst eher feuchten Gebiet auf einer Fläche mit hohem Rohbodenanteil entdeckt. „Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren in Niedersachsen eine Arealerweiterung beobachtet werden konnte“, sagt Neßmann. „Es ist anzunehmen, dass die wärmeliebende Sandschrecke eine von den Arten ist, die vom Klimawandel profitieren.“
Innerhalb der nächsten Jahre würde die Fläche, auf der die bedrohte Heuschreckenart gefunden wurde, durch natürliche Sukzession mit Weiden zuwachsen. Da die Fläche und die dortigen Flachgewässer eine wichtige Funktion haben, auch für andere bedrohte Arten wie den Moorfrosch, planen ÖNSA und die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Wolfsburg nun gemeinsam Maßnahmen für den Erhalt dieser Fläche.

Blauflügelige Sandschrecke - Foto: Marieke Neßmann
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Die Ökologische NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) unterstützt im Rahmen einer Vor-Ort-Betreuung die Gebietsbetreuung im östlichen Niedersachsen. Mehr →