Ökologische NABU-Station Ostfriesland
Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) widmet sich der Gebietsbetreuung von NATURA-2000-Gebieten in Ostfriesland. Mehr →
Bei den Pflegearbeiten in den Barsteder Meeden wurde zur Kürzung des Wiederaustriebs von Gehölzen sowie von Brombeerdickichten im Bereich der Gräben unter anderem eine Maschine mit Teleskopmulcher eingesetzt. - Foto: Michael Steven
5. November 2018 - Gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie sind die jeweiligen Landkreise für die Verbesserung der Habitatbedingungen der wertgebenden Wiesenvogelarten zuständig. Um die Bedingungen zu verbessern wurde in den zum Vogelschutzgebiet „Ostfriesische Meere“ gehörenden Barsteder Meeden aufkommende hochwüchsige Vegetation gemäht oder gemulcht. Im Bereich der gemeindeeigenen Wege setzt auch die Gemeinde Ihlow diese Pflegearbeiten fort. Unterstützung erfahren die Maßnahmen auch durch die örtliche Jägerschaft.
Bereits im Winterhalbjahr 2014/2015 hatte der Landkreis Aurich erstmals Arbeiten in den Barsteder Meeden durchführen lassen, um Gehölze, Brombeerdickichte und hochwüchsige Staudenfluren zu beseitigen. Damit wurden die Barsteder Meeden zum Testgebiet für die Wirksamkeit Habitat verbessernder Maßnahmen für Kiebitz, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Uferschnepfe, denn das Gebiet stellt ein besonders bedeutsames Brutgebiet dieser stark gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Vogelarten dar. „Aufgrund eines dort im Rahmen des Gelege- und Kükenschutzprojektes am Großen Meer jährlich erfolgenden Bruterfolgsmonitorings konnten wir belegen, dass seit der Brutsaison im Jahr 2015 der Bruterfolg deutlich angestiegen ist.“ freute sich Michael Steven, Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland. In der Brutsaison 2018 habe sich dann auch gezeigt, dass sich die Brutpaarzahl bei der Uferschnepfe in dem rund 290 ha großen Gebiet auf inzwischen 28 Paare verdoppelt habe. Beim Kiebitz habe sich der Bestand von 23 auf 68 Brutpaare sogar verdreifacht.
Laut Michael Steven liefert die Wiederherstellung der offenen und an Verstecken bzw. Rückzugsräumen für Beutegreifer armen Landschaft einen entscheidenden Beitrag bei der Erhaltung der Wiesenvogelvorkommen im EU Vogelschutzgebiet V09. Die Erhaltung des erreichten Zustandes durch das jährliche Kürzen der verbliebenen Vegetationsaufwüchse entlang von Wegen, Gräben und auf Brachflächen sei daher eine wichtige Aufgabe im Bereich dieser Meeden. „Dies Beispiel zeigt, dass wir wieder mehr Wertschätzung für die Ostfriesland so prägenden und auch von Touristen geschätzten weiten, offenen Meeden-Landschaften aufbringen müssen.“ betonte Michael Steven.
Auch Christian Kramer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich, sieht einen guten Ansatz in diesen Maßnahmen zur Bestandserhaltung dieser stark im Rückgang begriffener Vogelarten. „Die Erfolge in den Barsteder Meeden sprechen für sich und wir freuen uns, dass diese Maßnahmen dort von der Gemeinde Ihlow, den Landwirten sowie den Jagdrevierinhabern aktiv unterstützt werden.“ betonte Christian Kramer.
Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie einvernehmlich abgestimmte Arbeitspläne.
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