Boom beim NABU Oldenburger Land
Weitere sechs Ortsgruppen werden gegründet



Kiebitz - Foto: Frank Derer
16. Januar 2020 - „An manchen Tagen geht es richtig rund. Noch nie war die Unterstützung der Menschen im Oldenburger Land für Themen des Natur- und Umweltschutzes so groß wie heute!“, sagt NABU-Bezirksgeschäftsführer Oliver Kraatz. Er hat im Mai die Geschäftsführung zwischen Wangerooge und Dümmer See von Rüdiger Wohlers übernommen hat, der die Geschicke des NABU Oldenburger Land fast 26 Jahre leitete und nun Leiter der Verbandsentwicklung im NABU-Landesverband Niedersachsen ist.
Der anhaltenden Booms schlägt sich auch in den Mitgliedszahlen nieder: Mehr als 14.500 Menschen sind mittlerweile in 36 Ortsgruppen im Oldenburger Land organisiert. Auch die Zahl der ehrenamtlich Aktiven steigt erfreulich an, denn zu tun gibt es immer etwas - von der Kindergruppenleitung über die Krötenzaunbetreuung und die Nistkasten-AG bis zu Teichanlage, Heckenpflanzung und dem Verfassen von Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur.
Niedersachsenweit gehören dem NABU inzwischen über 110.000 Mitglieder an. „Und dieser Trend verstärkt sich“, sagt Rüdiger Wohlers. Dafür seien vor allem zwei Gründe ausschlaggebend, führt der Leiter der Verbandsentwicklung an: Der Klimawandel, der die Küstenregionen ganz besonders bedroht, und der dramatische Rückgang der Insekten, womit auch der Rückgang vieler Vogelarten verbunden ist. „Es berührt die Menschen zutiefst, dass sie bald norddeutsche Charaktervögel wie Kiebitz, Feldlerche, Uferschnepfe, Rebhuhn und Co nur noch im Heimatmuseum beobachten können und dass sie ihren Kindern und Enkeln kaum mehr Schmetterlinge zeigen können!“, berichtet er von den Sorgen vieler naturschutzbewegter Menschen in Niedersachsen.
Bezirksgeschäftsführer Oliver Kraatz, Biologe und gelernter Landschaftsgärtner und der viele Jahre auch praktische Projekte umsetzte, weist darauf hin, dass die Bezirksgeschäftsstelle in Oldenburg an manchen Tagen regelrecht überrannt werde. „Wir kommen personell kaum mehr nach, Anfragen zu beantworten“, sagt er.
Neue Gruppen in Saterland, Molbergen, Löningen, Zetel, Bockhorn und Neuenburg geplant
Daher wird der NABU Oldenburger Land in diesem Jahr ein weiteres deutliches Zeichen setzen: In sechs Orten des Oldenburger Landes, aus denen besonders viele Anfragen zu Naturschutzthemen kommen und das Signal, dass sich die Menschen dort eine Ortsgruppe wünschen, soll eben das geschehen: „Wir werden in den Landkreisen Cloppenburg und Friesland je drei neue Ortsgruppen aufbauen“, gibt Kraatz bekannt. Rüdiger Wohlers wird dort das bewährte Konzept der Gründungstournee "Der NABU kommt" anwenden.
"Neue NABU-Gruppen sind "entvereinsmeiert", brauchen keine Vorstände, sondern lediglich ein Gremium aus Sprecher*innen und werden von den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der Bezirksgeschäftsstelle in Oldenburg betreut“, so Wohlers. Diese stehen den Ehrenamtlichen zur Seite, geben Tipps und praktische Hilfe.
Interessierte in den genannten Orten können sich ab sofort bei Oliver Kraatz unter Tel. 0441-25600 oder per Email: kraatz@nabu-oldenburg.de melden, um zu dem ersten Treffen eingeladen zu werden. Bei dieser Veranstaltung wird Rüdiger Wohlers einen Vortrag halten über „Heimische Gartenvögel: Was kann ich für sie tun?“ und Oliver Kraatz den NABU und den weiteren Gründungsablauf vorstellen. Die genauen Termine werden noch bekanntgegeben.
„So kann auch an diesen sechs Orten praktisch angepackt werden für Goldammer, Grasfrosch, Libelle, Igel und Co und dafür, dass es neben den Maiswüsten und ausgeräumten Landschaft auch noch Lebensräume gibt, die künftigen Generationen ein Überleben sichern!“, freut sich Bezirksgeschäftsführer Oliver Kraatz auf die Gründungen. „Sicherlich werden wir im Oldenburger Land bald die Marke von 20.000 Mitgliedern und 50 Ortsgruppen erreichen!“