Seltene Flechten in PC-Tastaturen entdeckt
Vor allem unter Konsonanten zu finden



Untersuchung des Fundes - Foto: Mareike Sonnenschein
Diese Meldung ist natürlich ein Aprilscherz!
1. April 2021 -Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen, der sich sicherheitshalber mit Lichenologen aus Peru, Ägypten und Lesotho darüber austauschte, bestätigt: „Ja, es ist tatsächlich so. Auch bei den Kolleginnen und Kollegen in anderen Erdteilen wurde dies nun bestätigt: Flechtenarten, die sonst nur in extrem trockenen Standorten auf unserer Erde vorkommen, finden sich in PC-Tastaturen.“
Aus Niedersachsen gibt es sogar noch eine weitere Besonderheit zu vermelden: Denn im Laptop eines Rentners aus Ihlow (Ostfriesland) sowie im PC eines 14-jähriger Schülers aus Hahnenklee (Oberharz) wurde eine Flechtenart wiederentdeckt, die das letzte Mal vor gut hundert Jahren in Ägypten im Tal der Könige gefunden worden war. „Das ist eine Sensation!“, freut sich Rüdiger Wohlers. „Tastaturen scheinen sich zu Mini-Biotopen gemausert zu haben.“
Interessant sei, so Wohlers, dass die meisten Flechten in Tastaturen unter Konsonanten zu finden sind. Das könne damit zusammenhängen, dass diese wesentlich weniger angeschlagen werden als Vokale. „Insbesondere unter dem E und dem A finden sich nach den bisherigen Untersuchungen bis zu 40 Prozent weniger Flechten als beispielsweise unter dem Q oder dem X“, so Wohlers.
Der NABU-Experte weiter: „Von mindestens vier der in Tastaturen nachgewiesenen Flechtenarten ist bekannt, dass sie bei Dunkelheit leuchten, zunächst ganz schwach, dann zunehmend stärker.“ Die Art "Illubrantis sempervivens" lässt sogar einen Farbwechsel in Minutenabstand von zartem Grün zu blassem Rosa erkennen.
„Wir haben alle Verantwortung für diese spannenden Kleinbiotope“, fasst Rüdiger Wohlers zusammen. Der NABU Niedersachsen rät daher, vor einer Reinigung von Tastaturen die Untere Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises oder der kreisfreien Stadt zu befragen, ob dies möglich ist.