Ehrenamtliche des NABU erlernen die Hummelbestimmung. - Foto: Nicole Feige
Hummelseminare in Nordhorn und Laatzen
Der NABU Niedersachsen schult landesweit Ehrenamtliche


3. Dezember 2019 - Die Seminare finden unter der Leitung von dem Biologen Rolf Witt im Rahmen des von der Bingo Umweltstiftung geförderten Projekts „Bestandsschutz seltener Hummelarten in Niedersachsen“ statt. Den Auftakt dazu haben an den vergangenen beiden Wochenenden zwei Seminare in Nordhorn und in Laatzen mit jeweils knapp 20 Teilnehmern gegeben.
In Nordhorn fand das Seminar in Kooperation mit der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim in passender Kulisse, der Zooschule des Tierparks Nordhorn, statt. In dieser Region Niedersachsens ist noch wenig über die Verbreitung seltener Hummelarten bekannt. „Ein Grund, warum wir uns als Projektteam entschieden haben, hier ein Seminar durchzuführen“, erzählt NABU-Projektleiterin Nicole Feige. „Mit diesen Seminaren legen wir eine Basis für die Hummelbestimmung. Mit ein wenig Übung gelingt es den Teilnehmern anschließend auch eigenständig Hummeln zu identifizieren.“ Denn Ziel ist es, Ehrenamtliche auszubilden, um die hauptamtlichen Projektmitarbeiter bei der Hummelsuche zu unterstützen.
Auch in Laatzen war der Andrang groß. Dort wurde die Fortbildung in Kooperation mit dem NABU Laatzen in dem Regionalen Umweltzentrum (RUZ) Alte Feuerwehrwache durchgeführt. „Es lohnt sich, rund um Hannover nach seltenen Hummelarten zu suchen“ erzählt Witt. „Aber auch im Stadtgebiet kann jeder nach den dicken Brummern Ausschau halten, für Anfänger eignen sich dafür der eigene Garten oder Balkon.“
Vom NABU entwickelte Bestimmungs-App vorgestellt
Die Seminare begannen mit einem einführenden Vortrag von Rolf Witt über Ökologie, Gefährdung und Schutzmöglichkeiten von Hummeln. Witt erläuterte, dass Wiese nicht gleich Wiese sei. „Insbesondere die Pflanzenarten mit einem besonders hohen Eiweißanteil im Pollen haben nach Untersuchungen aus Großbritannien eine Schlüsselbedeutung für Arten wie die Mooshummel, die eine Zielart in unserem Projekt ist“, so Witt. „Viele Insektenarten leiden unter den hochgezüchteten Pflanzensorten, da diese heute nur noch wenig Nahrung für Hummel und Co bieten.“
Anschließend stellte Jorge Groß von der Universität Bamberg die neue Bestimmungs-App von ID-Logics vor. Die App mit integrierter Meldefunktion von im Feld gesichteten Hummeln vor wurde im Rahmen des NABU-Projekts entwickelt. Nach der Mittagspause ging es dann ans Eingemachte: Anhand von Hummelpräparaten konnten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Bestimmungsschüsseln und der App in der Hummelbestimmung üben.
Nicole Feige freut sich über das große Interesse und die Begeisterung der Teilnehmer. „In Nordhorn und Laatzen bilden sich nun Arbeitsgruppen, um ab dem kommendem Frühling Suchexkursionen für das Hummelprojekt durchzuführen.“ Es werden noch sechs weitere Hummelseminare durchgeführt. Die nächsten beiden Seminare im Frühjahr 2020 in Moringen und Bremervörde sind bereits ausgebucht. Weitere Seminare sind für das Winterhalbjahr 2020/21 in der Elbtalaue, in der Region um Hannover und in Südniedersachsen geplant. Wer sich am Hummelprojekt beteiligen möchte, kann sich beim NABU Niedersachen melden. Ansprechpartnerin ist Nicole Feige, Tel: 01590 4537728, Nicole.Feige@NABU-Niedersachsen.de.
mehr über das Projekt:
Im Hummelprojekt des NABU Niedersachsen geht es um eine Wiederansiedlung seltener Hummelarten in Niedersachsen. Das Projekt ist bundesweit einzigartig. Mehr →