Sperling erneut häufigste Art
Insgesamt rückläufiger Trend bei der Stunde der Gartenvögel



Haus- und Feldsperling - Foto: Frank Derer
6. Juni 2018 Insgesamt wurden in Niedersachsen über 152.000 Vögel gezählt, der Haussperling bleibt dabei mit 4,61 erfassten Individuen pro Meldung der häufigste Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und dem Star.
„Das große Interesse an der Natur und das Engagement, sich für die Artenvielfalt einzusetzen, wird durch die rege Teilnahme an der "Stunde der Gartenvögel" deutlich“, sagt Philip Foth, Pressereferent des NABU Niedersachsen. „Es ist davon auszugehen, dass immer mehr Naturinteressierte und Hobbygärtner ein Gespür für den Artenschwund entwickeln und darauf achten, durch vogel- und naturfreundliche Gartengestaltung aktiv dagegen anzugehen.“
Insgesamt wurden bei der „Stunde der Gartenvögel“ in Niedersachsen 35,4 Vögel pro Garten gesichtet. Damit liegt das Ergebnis niedriger als im Vorjahr mit 37,6 Vögeln pro Garten. „Von den 15 häufigsten Gartenvogelarten weisen in diesem Jahr nur die Bestände von Haussperling (plus zwei Prozent) und der Ringeltaube (plus drei Prozent) eine Zunahme auf. Die stärksten Verluste sind für Mauersegler (Platz 13 mit - 22 Prozent), Elster (Platz 9 mit -15 Prozent) und Rauchschwalbe (Platz 12 mit -14 Prozent) zu vermelden.“ Aber auch die Anzahl der gezählten Rotkehlchen und Mehlschwalben ging um 12 Prozent bzw. 10 Prozent zurück.
Auch der Vogel des Jahres 2018, der Star, kommt seltener vor: 2016 noch mit durchschnittlich 2,66 Individuen pro Garten vertreten, sank dieser Wert 2017 bereits auf 2,42 und 2018 nochmals auf 2,28 Vögel. Insgesamt ging die Zahl der gemeldeten Stare um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Das Insektensterben hat Auswirkungen auf insektenfressende Vögel
Insbesondere Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt. „Der generelle Trend, dass insektenfressende Vogelarten weniger werden, bereitet uns Sorgen“, so Foth. „Die Situation muss weiter beobachtet werden. Zeitgleich muss den Vögeln bei der Nahrungsbeschaffung geholfen werden, beispielsweise durch Pflanzung heimischer Büsche und Bäume sowie durch eine naturnahe Gartengestaltung.“
Genauer hinzuschauen, wie es um die Nahrung vieler Vögel, die Insekten, bestellt ist, darum geht es bei der neuen Citizen-Science-Aktion "Insektensommer". Die erste Phase der Aktion läuft noch noch bis zum 10. Juni. „Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung mitmachen“, rät Foth. „Der NABU Niedersachsen ruft alle Naturfreunde zur Teilnahme auf.“
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