Noch bis 27. Oktober den Vogel des Jahres wählen
So überwintern die fünf Kandidaten



Fotos (v.l.n.r.): Benny Trapp/stock.adobe.com, NABU/Willi Rolfes, NABU/M.Schäf, NABU/Marcus Bosch
14. Oktober 2022- Braunkehlchen, Neuntöter und Trauerschnäpper haben Deutschland längst den Rücken gekehrt und sind der Sonne hinterhergereist. „Alle drei sind Langstreckenzieher und fliegen bis nach Afrika“, so Gina Briehl vom NABU Niedersachsen. „Der Neuntöter ist schon im August losgezogen, er hat den weitesten Weg und legt über 8.000 Kilometer zurück bis zu seinem Winterquartier südlich der Sahara.“ Erst im Frühling kommen die drei Kandidaten wieder zu uns zurück. Sie verpassen also die Verkündung des neuen Jahresvogels, die am 27. Oktober stattfindet.
Zwar sind Neuntöter und Braunkehlchen am weitesten von uns weg, liegen bei der Vogelwahl aber zurzeit vorne. Aber auch Feldsperling, Teichhuhn und Trauerschnäpper freuen sich über viele Stimmen. „Mehr als 108.000 Menschen haben bisher bei der Wahl mitgemacht“, freut sich Briehl. „Das große Interesse an der Abstimmung zeigt, dass vielen Menschen die Natur in ihrer Umgebung am Herzen liegt.“
Wählen Sie jetzt Ihren Vogel des Jahres 2023!
Bis zum 27. Oktober ist das virtuelle Wahllokal für die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 geöffnet. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
Hier geht's zum WahllokalTipps für die Winterfütterung und für das Reinigen von Nistkästen
Für die Vögel, die nicht nach Süden ziehen, kann jetzt ganz praktisch etwas getan werden: Füttern und Nistkästen reinigen. Davon profitiert vor allem der Feldsperling. „Feldsperlinge sind sehr gesellig. Sie kuscheln bei Kälte gern mit mehreren Artgenossen. Dafür nutzen sie auch oft einen Nistkasten oder eine Baumhöhle“, sagt Gina Briehl. „Damit sich die Vögel kein Ungeziefer einfangen, sollte man im Herbst alte Nester aus den Nistkästen entfernen.“ Feldsperlinge ernähren sich von Samen. Sie freuen sich über wilde Gärten, in denen verblühte Stauden mit ihren Samenständen stehenbleiben dürfen. Am Futterhaus mögen sie Körnerfutter und Meisenknödel – natürlich ohne Netz. Im Winter darf es auch gern etwas Fettfutter sein.
Die Brutzeit ist beendet, das Wetter noch sonnig und ohne Frost, etwaige Wintergäste sind noch nicht auf Quartierssuche: Die ideale Zeit, den Nistkasten zu reinigen. Mehr →
Der NABU bittet Vogelfreunde, beim Füttern von Wildvögeln im Winter einige Ratschläge zu beherzigen, um den Tieren nicht zu schaden. Mehr →
Nicht füttern sollte man allerdings Wasservögel wie unseren fünften Kandidaten, das Teichhuhn. „Leider sieht man immer wieder Menschen, die Brotreste ins Wasser werfen. Brot ist aber kein geeignetes Futter, es ist vergleichbar mit Fast Food: stark gesalzen, zu viel Kohlenhydrate und kaum Nährstoffe. Die Tiere können sogar Gicht bekommen, wenn sie regelmäßig Brot fressen“, warnt Gina Briehl. Füttern ist auch gar nicht nötig, denn auch bei kaltem Wetter findet das Teichhuhn genug natürliches Futter, da es sowohl Pflanzenteile als auch Schnecken und Kleintiere mag. Wenn es dem Teichhuhn bei uns doch einmal zu ungemütlich wird, zieht es spontan nach Spanien, Frankreich oder auf die Britischen Inseln. Das nennt man „Kälteflucht“. Da die Winter bei uns aber milder werden, bleibt es meist hier.
so geht es den Kandidaten in Niedersachsen:
Der NABU und der LBV rufen wieder zur öffentlichen Vogelwahl auf. Ganz Deutschland ist gefragt, bis zum 27. Oktober einen Favoriten aus fünf Arten zu bestimmen. Erfahren Sie, wer die Kandidaten sind und wie es um ihre Bestände in Niedersachsen steht. Mehr →