Wichtige Klarstellung von Minister Meyer
Schwalben dürfen in Niedersachsens Ställen weiter brüten



Rauchschwalbe - Foto: Z.Tunka
19. August 2015 - Schwalben dürfen daher auf Anordnung von Agrarminister Christian Meyer weiterhin in den Ställen brüten. Dazu erklärte NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann heute in Hannover: „Wir danken und begrüßen die notwendige Klarstellung durch Minister Christian Meyer. Die Schwalbenpopulation in Niedersachsen ist immer weiter drastisch am Sinken. Dabei kann das Zusammenleben zwischen Mensch und Schwalbe doch so einfach sein.“
Der NABU appelliert daher an die Landwirte, Schwalben nicht aus den Stallungen zu verbannen. Um den ungestörten Ein- und Ausflug von Schwalben zu gewährleisten, genügt bereits eine kleine „Schwalbenpforte“, nicht viel größer als ein DIN-A-4-Blatt. Über diese und weitere Möglichkeiten, die Lebensräume für Schwalben zu verbessern, informiert eine kostenfreie 74seitige Broschüre, die gegen fünf Briefmarken zu 62 Cent angefordert werden kann beim NABU Niedersachsen, Alleestraße 36, 30167 Hannover.
Im Frühjahr kehren die Schwalben aus ihren Winterquartieren in Afrika zu uns zurück. Es sind ortstreue Zugvögel, die jedes Jahr wieder die gleichen Niststätten aufsuchen. Nach 10.000 Kilometer Flug, teilweise in 2.500 Meter Höhe über die Sahara hinweg, finden sie unfehlbar zu dem Stall, zu der Hauswand oder in den Schuppen zurück, wo sie im letzten Jahr gebrütet haben bzw. aufgewachsen sind. Dort finden sie in der Regel nicht nur einen sicheren Nistplatz, sondern auch Baumaterial in Form von feuchtem Lehm und ausreichend Insekten. Deshalb profitiert auch der Mensch von diesen Kulturfolgern: Ein Kilogramm Insekten, das sind 250.000 Fliegen, Mücken und Bremsen, verfüttert ein Schwalbenpaar je Brut. Da es in der Regel zwei Bruten gibt und sich in den meisten von Schwalben genutzten Stallungen gleich mehrere Nester befinden, geht die Anzahl der vertilgten Insekten in die Millionen.
Das Projekt „Schwalben willkommen!“ des NABU Niedersachsen wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.
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