Zurückkehrenden Schwalben eine Heimat bieten
Schwalben beim Nestbau unterstützen



Rauchschwalbe - Foto: NABU/Robert Lange
In Niedersachsen ist die Rauchschwalbe gefährdet, die Mehlschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Niedersachsens und Bremens. Der Bestand der Rauchschwalben ist seit 1985 von 200.000 Paaren auf 105.000 Paare gesunken, der Mehlschwalbenbestand sank von 100.000 Paaren auf nur noch 80.000.
„Die Kulturfolger fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl“, sagt Matthias Freter, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. Die flinken Flugkünstler sind sie ausgesprochene Sympathieträger. „Ab Mitte März kann man die ersten Rauchschwalben erwarten. Mehlschwalben kehren ab Mitte April in unsere Gebiete zurück. Daher ist es sinnvoll, jetzt Nisthilfen anzubringen oder Lehmpfützen vorzubereiten“, rät Freter.
Brutplätze sind schwer zu finden
Die Mehlschwalbe, erkennbar an ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz, ist vor allem Stadtbewohnern wohl bekannt: Sie baut ihre fast geschlossenen Nester an rau verputzte Hauswände oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen Schwalben als ortstreue Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern sie mit frischem Lehm wieder aus. In Städten fehlen jedoch oft Lehmstellen als Baugrundlage. „Offene, feucht gehaltene Bodenstellen helfen den Schwalben, ihre alten Nester zu ersetzen“, erklärt Matthias Freter. „Wo dies nicht möglich ist, können unter Vorsprüngen in mindestens 2,5 Meter Höhe Kunstnester angebracht werden.“
Rauchschwalben, die über ihre braunrote Färbung von Kehle und Stirn sowie dem metallisch glänzenden Gefieder gut erkennbar sind, fühlen sich eher in ländlichen Regionen wohl und bevorzugen Balken oder Mauervorsprünge in Ställen, Scheunen oder Carports. Leider bleiben die notwendigen Einflugluken nach Renovierungen zunehmend verschlossen oder sind bei Neubauten gar nicht erst vorhanden. „Viele Lager und Ställe müssten zumindest in der warmen Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sein, eine Einflugluke reicht Rauchschwalben bereits aus. Außerdem gefährden sie unsere Gesundheit nicht und sind Vertilger lästiger Fliegen und Mücken“, so Freter.
Schwalben helfen
Wer einen Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Nestbaus Lehmpfützen anlegen. Rauch- und Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie neue Nester bauen oder alte Nester ausbessern. Schon im April bietet es sich an, die Lehmpfützen anzulegen und über den ganzen Sommer hinweg feucht zu halten. Hier finden Sie genaue Anleitungen.
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ hofft der NABU Niedersachsen auch in Zukunft dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. „Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern dulden, können sich jederzeit für die Auszeichnung mit einer Plakette und Urkunde ‚Schwalbenfreundliches Haus‘ bewerben, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt“, lädt Matthias Freter Interessierte zur Teilnahme ein.

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Die Schwalbenpopulation in Niedersachsen sinkt weiter drastisch. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" zeichnet der NABU schwalbenfreundliche Hausbesitzer aus. Machen Sie mit! Denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Mehr →