NABU Niedersachsen verlässt Twitter
Kritik am gesellschaftlichen und umweltpolitischen Gebaren von Elon Musk



Der Landesverband mit dem Storch verlässt die Social-Media-Plattform mit dem blauen Vogel. - Foto: NABU Niedersachsen
16. Dezember 2022- Zu diesem Schritt veranlasst sah sich der NABU-Landesverband aufgrund der jüngsten Entwicklungen innerhalb des Unternehmens hin zu mehr Hassreden und Falschinformationen und des damit stark verschlechterten Gesprächsklimas. Darüber hinaus widerstrebt es dem NABU Niedersachsen, den neuen und alleinigen Twitter-Besitzer sowie Tesla-Produzenten Elon Musk und sein höchst bedenkliches Verhalten, darunter die Einschränkung der Meinungsfreiheit und aktive Verbreitung von Fake-News sowie Förderung rechtspopulistischer und queerfeindlicher Inhalte, durch die Nutzung der Social-Media-Plattform zu unterstützen.
Der NABU Niedersachsen folgt mit diesem Schritt zahlreichen bekannten Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, darunter auch Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil samt Landesregierung. „Dabei ist die Entwicklung auf Twitter nicht alleinig ausschlaggebend für unseren Weggang“, so der NABU-Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann. „Auch der Umgang Elon Musks mit seinen Mitarbeitenden bei Twitter sowie seine Rolle als Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla und damit verbundenen großen Umweltbelastungen unter anderem in Brandenburg veranlassen den NABU Niedersachsen zu diesem Schritt.“
Die sogenannte Gigafactory des Tesla-Herstellers in Grünheide wird vielfach kritisiert: Bisherige Einwände wurden in Planungen nicht ausreichend gewürdigt, diese genügen zudem nicht den rechtlichen Anforderungen. Der Bau erfolgte ohne Planungssicherheit, selbst bei endgültig ausbleibender Genehmigung müsse der Bau wieder abgerissen werden und hinterließe enorme bleibende Schäden für Natur und Umwelt. Schon jetzt schadete das Vorhaben des Multimilliardärs der Umwelt immens, beispielsweise durch Zerstörung bestehender Naturräume und Gefährdung von FFH-Gebieten, Trinkwasserschutzgebieten und Lebensräumen zahlreicher Arten.
Hintergründe zur Tesla-Gigafactory in Grünheide, Brandenburg:
Als NABU sehen wir trotz des hohen politischen Drucks gravierende Probleme bei der Standortwahl für die Gigafactory in Grünheide. Tesla versucht durch den Baufortschritt Fakten zu schaffen, ohne dass wirklich Planungssicherheit besteht. Mehr →
Mastodon als Alternative?
„Uns ist selbstverständlich bewusst, dass beispielsweise auch beim Konzern Meta bedenkliche Zustände anzumahnen sind“, so der Landesvorsitzende, „doch hier werden nicht gezielt Maßnahmen zum Schutz vor Hass und Falschaussagen kurzfristig über Bord geworfen. Zudem ist es höchst problematisch, ein so negatives gesellschaftliches und umweltpolitisches Gebaren eines Einzelnen zu unterstützen.“
Gleichzeitig möchte der NABU Niedersachsen seine zahlreichen Follower und weitere Naturinteressierte auf diesen Plattformen auch weiterhin mit wichtigen umweltpolitischen Themen und Inhalten aus dem sehr aktiven Verbandsleben versorgen – und damit auch gezielt Falschaussagen aus dem Umweltbereich entgegenwirken. „Allen Followern gilt unser großer Dank, dass sie sich auf diese Weise über den Umweltschutz informieren und zu einer sehr aktiven Community beitragen!“, hebt Dr. Buschmann hervor. Auch allen bisherigen Twitter-Followern dankt der NABU Niedersachsen für das Verfolgen der Arbeit des Umweltverbandes.
Ob eine Twitter-Alternative wie Mastodon zukünftig ein nutzbarer Social-Media-Kanal sein kann, wird noch geprüft. Der NABU Niedersachsen bleibt auf den Plattformen Facebook und Instagram vertreten und stellt Inhalte auf YouTube und LinkedIn bereit. Auch über den Newsletter können alle Naturfreundinnen und -freunde über die Arbeit des NABU in Niedersachsen sowie umweltpolitische Themen auf dem Laufenden bleiben.
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