Lebendige Vielfalt in der Schunteraue
Jahrestreffen des Landesfachausschusses für Amphibien & Co.



Der LAndesfachausschuss Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU Niedersachsen - Foto: Malte Wördemann
10. Mai 2017 - Gut 40 Mitglieder des LFA kamen zum Jahrestreffen in das "Natur-Erlebnis-Zentrum" des Förderkreises Umwelt- und Naturschutz Hondelage e.V. Der fachliche Austausch wurde mit verschiedenen Vorträgen zu aktuellen Erkenntnissen aus Naturschutzprojekten unterstützt. So zeigte sich im Projekt "Augen der Landschaft - neu entdeckt!", dass der Laubfrosch als Indikatorart sehr von den Maßnahmen des Projekts im Landkreis Diepholz profitiert hat. Doch Faktoren wie der Grünlandumbruch tragen auch hier zum Verlust von Teillebensräumen und Vernetzungsstrukturen bei und führen lokal zu Bestandseinbußen beim Laubfrosch.
In weiteren Vorträgen wurden die Zwischenstände aus den praxisorientierten Amphibien- und Reptilienschutzprojekten des NABU Niedersachsen vorgestellt. Lisa Schmidt und Christian Höppner wurden als Sprecher für zwei Jahre wiedergewählt.
Als Gastredner stellte Dr. Thomas Klefoth vom Anglerverband Niedersachsen e.V. das neu gestartete "Baggerseeprojekt" zur Steigerung der Biodiversität in den künstlich entstandenen Seen vor. Dabei soll – durch Maßnahmen zur Abflachung der Uferzone sowie Totholzeintrag – eine Strukturanreicherung herbeigeführt werden, die vor allem der Fischfauna Rückzugsmöglichkeiten bietet.
Abschließend führte Dr. Bernd Hoppe-Dominik die Teilnehmer durch die Schunteraue. Hier wurden zwischen Herbst 2009 bis Sommer 2011 auf einem Abschnitt von ca. 5 km Länge und einer zusammenhängenden Fläche von ca. 130 ha Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Neben einer naturnah gestalteten Flutmulde mit schnellfließenden und strömungsberuhigten Bereichen wurden ca. 60 unterschiedlich strukturierte Kleingewässer auch im Rahmen des NABU-Projekts "LIFE Auenamphibien" angelegt.
Flache, temporäre Gewässer bieten Amphibien die Möglichkeit, sich ohne Einfluss von Fischen zu entwickeln. Fische in diesen Gewässern schließen die Reproduktion von Amphibien aus. Daneben existieren in tieferen Gewässern auch Lebensräume für einheimische Fischarten. Die Feuchtwiesen der Schunteraue werden teilweise extensiv beweidet, außerdem stehen Flächen für natürliche Auwaldentwicklung zur Verfügung. „Das Mosaik verschiedener Gewässertypen und Lebensräume wird den verschiedenen Ansprüchen von Fischen, Libellen und Amphibien gerecht“, zeigte sich die LFA-Sprecherin Lisa Schmidt erfreut über die Renaturierungsmaßnahmen des Naturschutzprojekts.
Der NABU Landesfachausschuss (LFA) für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik ist ein Zusammenschluss interessierter Aktiver und Experten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Naturschutzarbeit in den Bereichen Amphibien-, Reptilien-, Fisch-, Großkrebs- und Süßwassermolluskenschutz in Niedersachsen zu unterstützen und zu fördern.
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Auf Einladung der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz trafen sich die Mitglieder des NABU Landesfachausschusses für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik Niedersachsen zu ihrem Jahrestreffen in Bruchhausen-Vilsen. Mehr →