Von Mönchen und Molchen
Landesfachausschuss tagte an den Ahlhorner Fischteichen



Jahrestreffen des Landesfachausschuss für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik - Foto: Malte Wördemann
22. Mai 2018 - Die Sprecher des LFA, Lisa Schmidt und Christian Höppner, begrüßten zum Jahrestreffen der Amphibien- und Reptilienschützer 30 Aktive im Waldpädagogikzentrum der Niedersächsischen Landesforsten. Die Teilnehmer tauschten sich zum aktuellen Stand verschiedener Amphibien- und Reptilienartenschutzprojekte in Niedersachsen aus. Eine Vielzahl von lokalen Projekten wie der Aufbau von Amphibienzäunen oder die Anlage von Gewässern wird von ehrenamtlichen NABU-Helfern organisiert und durchgeführt. Aber auch der NABU-Landesverband selbst setzt Amphibienschutzprojekte um, vor allem die EU-LIFE geförderte Großprojekte zur Stützung der Vorkommen von Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte & Co. sowie Rotbauchunke, Laubfrosch & Co. sind hier wesentlich.
Pia Oswald und Adelina Weißmann, Absolventinnen der Tierärztlichen Hochschule Hannover, erläuterten in ihren Vorträgen, wie sich bei den Artenschutzprojekten auch die Genetik der Tiere untersuchen und in die Maßnahmenplanung zum Biotopverbund mit einbeziehen lässt. Durch die Vernetzung von Lebensräumen wird der genetische Austausch zwischen verschiedenen Populationen ermöglicht. Am Beispiel der Gelbbauchunke wurde der Nachweis geführt, wie dies die Tierarten unterstützt.
Die Bedeutung der Ahlhorner Fischteiche für Amphibien erläuterte Dr. Oliver Finch bei einer Exkursion. Durch das regelmäßige Ablassen der Teiche mit Hilfe der vorhandenen Ablaufbauwerke, der so genannten Mönche, werden die Gewässer nach der Aufzucht von Fischen wieder fischfrei. Dadurch können sich im Frühjahr Laich und Larven von Amphibien in den Teichen ohne Fressfeinde entwickeln. Zudem stehen durch die Bewirtschaftung nicht jährlich dieselben Gewässer als Laichplätze zur Verfügung. Davon profitieren Arten wie die Kreuzkröte und der Laubfrosch. Dies ist bedeutsam, da im Bereich der Ahlhorner Fischteiche zahlreiche seltene Amphibienarten ihre nordwestliche Verbreitungsgrenze haben.
Der Landesfachausschuss für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik ist ein Zusammenschluss interessierter Aktiver und Experten, die sich zum Ziel gesetzt haben, mit praktischer Naturschutzarbeit den Amphibien-, Reptilien-, Fisch-, Großkrebs- und Süßwassermolluskenschutz in Niedersachsen voranzubringen.
Der LFA Feldherpetologie und Ichthyofaunistik traf sich am 29.04.2017 in Braunschweig-Hondelage. Neben Fachvorträgen unternahmen die Mitglieder eine Exkursion unter der fachkundigen Leitung von Dr. Bernd Hoppe-Dominik in die Schunteraue. Diese wurde in den vergangenen Jahren großflächig renaturiert. Mehr →
Hier finden Sie die Artenporträts der in Niedersachsen heimischen Amphibien. Natürlicherweise kommen fünf Schwanzlurcharten, 13 Froschlurcharten und der Hybrid "Teichfrosch" vor. Mehr →
Der Landesfachauschuss Feldherpetologie und Ichthyofaunistik ist ein Zusammenschluss interessierter und aktiver Naturschützer und Experten im Bereich des Amphibien-, Reptilien-, Fisch-, Großkrebs- und Süßwassermolluskenschutzes in Niedersachsen. Mehr →