Ökologische NABU-Station Leer erhält Förderbescheid
Neue Station für Brutgebiete von Wiesenvögeln zuständig



Übergabe des Förderbescheids. V.l.n.r.: Ihno Völker, Vorsitzender NABU Kreisgruppe Leer; Jan Schürings, Leiter Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland; Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister; Agnes Ratering, Vorsitzende NABU Rheiderland; Dr. Nick Büscher, 1. Stellvertretender Vorsitzender NABU Niedersachsen; Klaus Borde, Vorsitzender LHV Kreisverband Leer; Franz Kok, Vogelkundler der NABU Gruppe Rheiderland; Karin Scheffermann und Thomas Imsande, Landkreis Leer; Rudolf Bleeker, Geschäftsführer LHV Kreisverband Leer - Foto: Sven Björn Wieduwilt
17. August 2022- Im Rahmen des Niedersächsischen Weges wird das Land Niedersachsen in den nächsten Jahren 15 zusätzliche Ökologische Stationen einrichten. Hierzu gehört auch die neue Ökologische NABU-Station im Landkreis Leer. Bereits im Juni dieses Jahres haben der Landkreis Leer, der Landwirtschaftliche Hauptverein Leer und der NABU Niedersachsen den Kooperationsvertrag unterzeichnet (s.u.).
Am heutigen Mittwoch, 17. August 2022, überreichte nun Umweltminister Olaf Lies den Förderbescheid in Höhe von 356.000 Euro, der von Dr. Nick Büscher, 1. Stellvertretender Vorsitzender des NABU Niedersachsen, entgegengenommen wurde. „Wir freuen uns, dass mit der Einrichtung der Ökologischen NABU-Station im Landkreis Leer ein weiterer Punkt des Niedersächsischen Weges umgesetzt wird. Die Ökologischen Stationen bilden die Grundlage für einen fachlich fundierten sowie praxisorientierten Naturschutz im Land und müssen daher zügig und konsequent als landesweites Netzwerk ausgebaut werden“, so Büscher.
„Ich freue mich über das sehr große Engagement hier vor Ort. Noch mehr freut mich zu sehen, dass die Idee des Niedersächsischen Weges gelebt wird, nahezu greifbar ist – nämliche kooperative Lösungen zu finden im nicht immer einfachen Verhältnis von Natur- und Artenschutz sowie den berechtigten Interessen der Landwirtschaft. Landwirtschaft und NABU sind hier echte, wichtige Partner“, so der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies.
Die Arbeit der neuen Ökologischen NABU-Station wird sich vorrangig auf Brutgebiete von Wiesenvögeln konzentrieren. Im geplanten Betreuungsgebiet befinden sich aber auch eine Reihe von Hochmooren. Angrenzende Räume im Landkreis Leer werden vom erweiterten Betreuungsraum umfasst, wenn sie für prioritäre Arten und Lebensräume wichtig sind. „Der NABU-Station kommt dabei die Aufgabe zu, mit allen Beteiligten vor Ort zu kooperieren, neue Ideen umzusetzen und die Pflege und Entwicklung in den Schutzgebieten sowie im erweiterten Betreuungsraum voranzubringen“, erklärt Büscher. Träger dieser neuen Ökologischen NABU-Station ist der NABU Landesverband Niedersachsen e.V. Der NABU Niedersachsen ist damit Träger, Mitträger und Mitglied von insgesamt neun Ökologischen Stationen.
Hintergrund
Bei den Ökologischen Stationen handelt es sich um Unterstützer des behördlichen Naturschutzes. Sie haben die Aufgabe, die unteren Naturschutzbehörden bei der Planung und Umsetzung sowie beim Monitoring notwendiger Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in den Schutzgebieten zu unterstützen. Die konkreten Tätigkeiten können je nach Standort und örtlicher Bedingungen sehr unterschiedlich sein. Schwerpunkte liegen beispielsweise auf der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten, der Erfassung und Kartierung von Tieren und Lebensräumen als Grundlage für gezielte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie der Durchführung von Schutzmaßnahmen für gefährdete Arten und Lebensraumtypen. Aber auch die fachliche Beratung der Akteure vor Ort sowie eine gebiets- und aufgabenbezogene Öffentlichkeitsarbeit gehören zu den zentralen Aufgaben solcher Stationen.
Die Ökologischen Stationen leisten damit einen wichtigen Beitrag für den regionalen Natur- und Umweltschutz sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Vor diesem Hintergrund wird eine Ausweitung der Vor-Ort-Betreuung durch entsprechende Einrichtungen angestrebt. Dabei ist die kontinuierliche und langfristige Gebietsbetreuung von entscheidender Bedeutung. Denn aus der regelmäßigen Beobachtung und Erfassung der lokalen Fauna und Flora können wichtige Rückschlüsse gezogen und somit frühzeitig erforderliche Maßnahmen in die Wege geleitet werden – in engem Miteinander mit den jeweiligen Behörden, Landnutzern und weiteren Akteuren.
Kooperationsvereinbarung von NABU, Landvolk und Landkreis Leer
Einrichtung der Ökologischen NABU-Station Leer
21. Juni 2022- Das Land Niedersachsen wird im Rahmen des Niedersächsischen Weges in den kommenden Jahren 15 zusätzliche Ökologische Stationen fördern. Dies hat das Niedersächsische Umweltministerium am 06.05.2022 verkündet. Hierzu gehört auch die Einrichtung einer Ökologischen NABU-Station im Landkreis Leer. Als nächsten Schritt der Vorbereitung hierauf haben der Landkreis Leer, der Landwirtschaftlicher Hauptverein Leer und der NABU Niedersachsen jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Träger der Ökologischen Station wird der NABU Niedersachsen sein. Mit einem Förderbescheid des Landes wird spätestens nach den Sommerferien gerechnet. Danach kann mit der konkreten Umsetzung begonnen werden.
Ökologische Stationen haben die Aufgabe, die unteren Naturschutzbehörden in ihrer Arbeit bei der Planung, Umsetzung und Monitoring notwendiger Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in den Schutzgebieten zu unterstützen. Im Zentrum der Zusammenarbeit sollen für die Station im Landkreis Leer die Brutgebiete der Wiesenvögel stehen, aber auch eine Reihe geschützter Hochmoore befinden sich im geplanten Betreuungsgebiet. Die Aufgabe der Ökologischen Station ist es dabei, mit allen Akteuren vor Ort zu kooperieren, neue Ansätze auszuprobieren und insgesamt die Pflege und Entwicklung voranzutreiben. Und das nicht ausschließlich in Schutzgebieten: Zum erweiterten Betreuungsraum können angrenzende Räume im LK Leer gehören, wenn sie für prioritäre Arten und Lebensräume wichtig sind.
Besondere Bedeutung hat die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die gemeinschaftliche Entwicklung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen mit Eigentümern und Bewirtschaftern ist Voraussetzung für eine positive Gebietsentwicklung. Darauf wurde schon in der Entwicklungsphase für das Konzept der Ökologischen Station ein besonderes Augenmerk gelegt.