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Artenschutzmaßnahme im NSG Leyhörn
Schutzzaun soll Säbelschnäblerbruten vor dem Fuchs schützen



Säbelschnäbler - Foto: Kathy Büscher
27. April 2017 - Auf den Brutinseln im Naturschutzgebiet Leyhörn westlich von Greetsiel wurden im Jahr 2013 Pflegemaßnahmen durchgeführt, die der Landkreis Aurich beauftragte hatte. Seither ist dort eine der größten Brutkolonien des Säbelschnäblers in Niedersachsen beheimatet – mit bis zu 200 Brutpaaren im Jahr.
Doch der Bruterfolg war zuletzt vollkommen ausgeblieben, weil Fuchs und andere Prädatoren die Gelege ausräuberten. Daher wurde von der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland jetzt ein mobiler Schutzzaun aufgestellt, um die Säbelschnäblerbruten vor Nesträubern zu schützen. Eingebettet sind diese Arbeiten in eine vom Land Niedersachsen finanzierte Kooperation, die die Landkreise Aurich, Wittmund und die Stadt Emden unterstützen soll bei der Betreuung von Schutzgebieten.
Die Säbelschnäblervorkommen rund um die Leybucht befinden sich seit langem unter intensiver Beobachtung. Denn schon mit den Planungen für die Küstenschutzmaßnahmen im Bereich der Leybucht in den 1980er Jahren wurden Warnungen laut, der damals große Bestand mit zeitweise über 1500 Brutpaaren könne darunter leiden. Verschiedene Gründe führten dazu, dass der Bestand wie befürchtet dramatisch sank und 2009 mit nur noch 72 Brutpaaren einen Tiefpunkt erreichte. Die Beseitigung hochwüchsigen Aufwuchses im Bereich der Brutinseln im Leyhörn brachte dann zwar eine deutliche Verbesserung der Brutbestandszahlen, nicht aber des Bruterfolgs.
2016 fielen sämtliche Gelege der Säbelschnäbler den Prädatoren zum Opfer
Vor allem die Verluste von Gelegen und Jungvögeln durch Raubsäuger verhindern seit Jahren den bestandserhaltenden Bruterfolg. Nachdem 2016 Beutegreifer alle Gelege geräubert hatten, wurde in Abstimmung mit dem Landkreis Aurich und der Nationalparkverwaltung der Beschluss gefasst, ab der Brutsaison 2017 Prädationsschutzzäune einzusetzen.
Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland installierte unter Leitung von Martin Akkermann jetzt, rechtzeitig vor Beginn der Brutsaison, einen etwas mehr als einen Kilometer umfassenden Schutzzaun.
„Möglich wurde die Aufstellung des vom Landkreis Aurich erworbenen Zauns nur, weil wir von den örtlichen Nationalpark-Rangern sowie den Mitarbeitern des NABU-Woldenhofs unterstützt wurden“, betonte Akkermann. Das Übersetzen zur Insel sei zudem vom NLWKN mit einem entsprechenden Boot unterstützt worden. Der mobile Zaun ist von einer Bauart, die auch in der Schafhaltung eingesetzt wird, und wird nach der Brutsaison wieder entfernt.
Ein Bruterfolgsmonitoring, das ebenfalls von Martin Akkermann durchgeführt wird, begleitet den Zauneinsatz. Dabei kann er auf die in den Vorjahren im Auftrag der Nationalparkverwaltung erhobenen Daten und gewonnenen Erfahrungen zurückgreifen. „Wir hoffen, dass wir mit dem Einsatz der Schutzzäune jetzt eine Wende für die Säbelschnäbler erreichen können“, sagte Akkermann. Vergleichbare Zäune wurden bereits in England, Holland und Dänemark erfolgreich für den Schutz von seltenen Arten vor Prädation eingesetzt.
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