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Schutzgebietsbetreuung: Kooperation zwischen Landkreisen und dem NABU Niedersachsen
ÖNSOF ist in Aurich, Wittmund und im Stadtgebiet Emden tätig



Die zunächst auf vier Jahre ausgelegte Kooperationsvereinbarung tritt am 1. Januar in Kraft - Foto: Sabrina Pollmann
20. Dezember 2017 - Die Kooperation ist eine der wesentlichen Grundlagen für die Fortsetzung des Betriebs der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF). Hierdurch wurde der Weg für eine zunächst vierjährige 100 Prozent-Förderung des Landes Niedersachsen geebnet.
Die Förderung der vom NABU Niedersachen betriebenen Ökologischen Station beginnt am 1. Januar 2018. Sie knüpft an die zurückliegende zweijährige Erprobungs- und Entwicklungsphase an, in der das Betreuungskonzept entwickelt und abgestimmt, erste Vorhaben bearbeitet und Fördermittel beantragt werden konnten. Das positive und konstruktive Miteinander zwischen den unteren Naturschutzbehörden und der Ökologischen Station legte eine Basis für die jetzt verstetigte Förderung des Landes Niedersachsen.
„Wichtig ist, dass die Ökologische Station dazu beitragen wird, den Herausforderungen des regionalen Naturschutzes zum Erhalt der biologischen Vielfalt vor Ort gerechter zu werden“, betont Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. „Das Insektensterben macht deutlich, wie dringend und elementar diese Arbeit ist. Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Behörden und Verbänden ist dabei von ganz entscheidender Bedeutung.“
Sitz der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland ist ein Nachbargebäude zum NABU-Woldenhof in Wiegboldsbur. Zum Personalbestand gehören zurzeit drei Mitarbeiter sowie zwei Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst. Leiter der Ökologischen Station ist Michael Steven, der bereits mit Jahresbeginn die vorherige Funktion als Geschäftsführer der Träger-GmbH des NABU-Woldenhofs an die Nachfolger Roland Morfeld und Uwe Betten abgab.
Zum Betreuungsgebiet gehören in den drei beteiligten Landkreisen rund 30.000 Hektar, die sich im Wesentlichen auf fünf Vogelschutzgebiete, fünf FFH-Gebiete, sechs Naturschutzgebiete und dazwischen liegende Landschaftsschutzgebiete verteilen. Zu den aufgrund ihrer Größe und Ausstattung mit Arten und Lebensraumtypen bedeutendsten Gebieten zählen die Ostfriesischen Meere, die Krummhörn und die Moorgebiete um das Ewige Meer.
Ziel der Arbeit der Ökologischen Station ist es in erster Linie Gestaltungsspielräume für die Verbesserung der Lebensbedingungen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und der Erhaltungszustände besonders bedeutsamer Lebensraumtypen zu erschließen. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Bestandserfassungen vorgenommen, Konzepte entwickelt, Gespräche mit Eigentümern und Bewirtschaftern von Flächen sowie Jagdberechtigten geführt, Fördermittel beantragt, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt und deren Wirkung überprüft.
Inhaltliche Schwerpunkte waren bislang die Entwicklung von Schutzmaßnahmen für Wiesen- und Küstenvogelarten, Bestandserfassungen von Tier- und Pflanzenarten der Hochmoore sowie Maßnahmen zur Förderung von sehr seltenen Lebensraumtypen, für die aus europäischer Sicht eine besondere Verantwortung in Ostfriesland liegt. Angegangen werden die vielfältigen Aufgaben durch Zusammenarbeit mit verschiedenen Nutzer- und Naturschutzgruppen sowie durch die Einbindung ehrenamtlicher Mitarbeiter etwa bei der Durchführung von Bestandserfassungen und praktischen Naturschutzarbeiten.
Hintergrund
Die Förderung von Ökologischen Stationen durch das Umweltministerium des Landes Niedersachsen fußt auf einem ausgefeilten landesweiten Konzept, das die Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten ausweiten soll - in Ergänzung zu bereits bestehenden Einrichtungen wie den Naturschutzstationen. Damit sollen die Erhaltungszustände der Schutzgüter in den Schutzgebieten des europäischen NATURA 2000-Netzes sowie in den Naturschutzgebieten weiter verbessert werden. Die Ökologischen Stationen ersetzen andere Einrichtungen der Gebietsbetreuung nicht, sondern sie sollen vor allem Lücken im Betreuungsnetz schließen. Das landesweite Konzept fand Eingang in die "Grundsätze der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten in Niedersachsen". Diese stellen wiederum die Grundlage für die Förderung Ökologischer Stationen dar.
Die Beschlüsse zur Bereitstellung der Fördermittel für die Ökologischen Stationen durch das Land Niedersachsen ab dem Jahr 2018 erfolgten bereits zu Zeiten der Vorgänger-Landesregierung mit Zustimmung der damaligen Opposition. Die Förderung der Ökologischen Stationen wird durch die jetzt neu gebildete Landesregierung fortgesetzt. Ihre Ausweitung ist erklärtes Ziel der Koalitionsvereinbarung.
Der NABU Niedersachsen betreibt mit der Ökologischen NABU-Station Oste-Region und der Ökologischen NABU-Station Aller-Oker zwei weitere Einrichtungen der Gebietsbetreuung in Niedersachsen. An dem Naturschutzring Dümmer und der Biologischen Station Haseniederung ist er außerdem beteiligt.