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Vogelschutzprojekt der ÖNSOF
Wiesenvogel-Schutzprojekt in Ostfriesland



Rotschenkel - Foto: Frank Derer
Die Förderung über die EELA-Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen sowie durch Fördermittel des Landkreis Aurich erfolgt für den Zeitraum 2019 bis 2022. Die Projektgebiete liegen im Bereich der zum Landkreis Aurich zählenden Teile der Vogelschutzgebiete V04 „Krummhörn“ und V09 „Ostfriesische Meere“.
Ziel des von der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland im Rahmen der Gebietsbetreuung für den NABU Niedersachsen vorbereiteten Projektes ist insbesondere die Durchführung von Lebensraum verbessernden Maßnahmen für die Wiesenlimikolen wie Uferschnepfe, Kiebitz und Rotschenkel. Hierzu zählen die Wiederherstellung der für die ostfriesischen Brutgebiete charakteristischen offenen Wiesenlandschaft sowie Maßnahmen zur lokalen Anhebung von Bodenwasserständen.
Diese Maßnahmen sollen ebenso wie weitere Maßnahmen des Prädationsmanagements die Absenkung der Gelege- und Kükenverluste durch Fressfeinde bewirken. Erprobt wird in diesem Zusammenhang unter anderem der Einsatz von Abwehrzäunen, die ein Eindringen von Raubsäugern in zur Brut- und Kükenaufzuchtzeit genutzte Flächen verhindern sollen.
Die beiden Vogelschutzgebiete haben vor allem für die Uferschnepfe und den Kiebitz eine herausragende überregionale Bedeutung. Ihre Vorkommen sind wesentliche Gründe für die Ausweisung der Gebiete. Weil diese Arten als wertbestimmend für diese Gebiete geführt werden, besteht seitens des Landes Niedersachsen sowie der für das NATURA 2000-Netz zuständigen Naturschutzbehörden die Verpflichtung, die Vogelarten dort wirksam zu schützen.
Durch die seit Jahren laufenden Untersuchungen im Rahmen der Gelege- und Kükenschutzprojekte der Stadt Emden und des Landkreises Aurich sowie durch Bruterfolgsuntersuchungen der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland in verschiedenen Probeflächen wurde auffällig, dass die Schlupfraten der Gelege von Wiesenvögel und die Überlebensrate der Küken zu niedrig ist. Ein dauerhafter Bestandserhalt ist so nicht möglich.
Als eine wesentliche Ursache dafür wurde unter anderem über den Einsatz von Wildkameras die Prädation der Gelege durch unterschiedliche Säugetierarten, wie z.B. dem Fuchs und dem Steinmarder identifiziert. Andere Untersuchungen zeigen, dass der Fuchs auch bei den Kükenverlusten eine wesentliche Rolle spielt. Wurden in den Wiesenvogelbrutgebieten Anpflanzungen vorgenommen oder entwickelten sich hochwüchsige Vegetationsstrukturen und Brachflächen, können sich diese Beutegreifer leichter und in höherer Dichte ansiedeln. Sie profitieren auch von dem Angebot an Deckung und Verstecken, so dass sie in den Brutgebieten präsenter sind.
Die auch in den letzten Jahren noch stark gesunkenen Brutbestände machen ein rasches Handeln erforderlich. Daher will der NABU Niedersachsen mit der Umsetzung des Projektes helfen, die Brutbestände zu stärken und die akute Gefahr des Aussterbens zu senken.
Projektförderung:

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme: „Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen und Arten“
Mit dieser Maßnahme werden Erhalt, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen und deren Arten in ländlichen Landschaften unterstützt. Ziel ist die Sicherung des europäischen ökologischen Netzes „NATURA 2000“ und der biologischen Vielfalt.