Rückblick
Jahresbericht des NABU Niedersachsen 2024
2024 war ein Jahr im Spannungsfeld zwischen politischen Entscheidungen gegen den Naturschutz und Teilerfolgen für die Natur. Begonnen hat es für den NABU Niedersachsen mit Rückenwind: Denn unser Verband knackte Ende 2023 die 130.000er-Mitgliedermarke.
Eine kraftvolle Stimme – auch gegen die, auch in diesem Jahr weiter ihrem Trend folgenden politischen Entscheidungen – Umweltschutzgesetze, Natur- und Artenschutz zunehmend zu Gunsten wirtschaftlicher Interessen hinten anzustellen. Die Bundesregierung kippte die Brachflächenregelung. Während die UNESCO drohte, dem Wattenmeer den UNESCO-Titel zu entziehen, brachte die Landesregierung diesen Lebensraum durch Kabeltrassen, LNG-Pipelines und Gasbohrungen weiter in Gefahr. Der Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der E233 wurde
genehmigt, obwohl das Vorhaben massiv in FFH- und Naturschutzgebiete eingreift.
Doch wir konnten 2024 auch Erfolge verzeichnen: Unsere Klagen gegen den Ausbau der E233 und die Bauschuttdeponie Driftsethe führten zu einem Stopp der Vorhaben. Hoffen lässt auch das im August in Kraft getretene EU-Renaturierungsgesetz, das Bund und Länder nun dazu verpflichtet, Moore, Wälder und Auen wiederherstellen und schützen zu müssen.
Mit unseren Projekten setzen wir uns jedes Jahr für den Schutz eben dieser Lebensräume ein – so auch 2024: Im „Artenschutzprojekt Feldlerche“ schufen wir vegetationsarme Zonen, damit der Feldvogel nicht von Prädatoren überrascht wird. Im Projekt „Bestandsschutz für seltene Hummelarten“ ging es uns um den Erhalt der gefährdeten Mooshummel. Um bedrohte Amphibienarten vor dem Aussterben zu bewahren, legten wir Kleinstgewässer an und zogen Kaulquappen nach. Nennenswert sind an dieser Stelle die Projekte „LIFE Auenamphiebien“, „LIFE BOVAR“ und „Schaffung von Lebensräumen für die gefährdete Wechselkröte“.
Unser tief empfundener Dank gilt unseren mehr als 8.500 akiven Ehrenamtlichen in über 200 NABU-Gruppen, den Mitgliedern, Spendenden, Förderern und Sponsoren!
