NABU Niedersachsen begrüßt neues Agrarstrukturgesetz
"Gesetz sollte unbedingt unverändert beschlossen werden!"
Konservierende Landwirtschaftssysteme bieten eine große Chance für nachhaltigen Wandel unserer Landwirtschaft. - Foto: Jan Piecha
26. August 2025 - Die Kauf- und Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen: In Teilen Niedersachsens liegen sie bereits im zweistelligen Bereich (Euro pro Quadratmeter). Dies zwingt die Betriebe, intensiv zu wirtschaften – mit entsprechenden Folgekosten für die Gesellschaft: Überdüngte Böden mit verunreinigtem Trinkwasser, wenige Bodenlebewesen auf den Äckern, abnehmende Artenvielfalt und Ökosysteme, die nicht mehr funktionieren. „Schon jetzt zahlen wir den Preis in Form erheblicher Umweltschäden, die noch weiter steigen werden“, kommentiert Prof. Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen.
Die gestiegenen Preise sind vor allem darauf zurückzuführen, dass mit landwirtschaftlichen Flächen spekuliert wird und Großunternehmen erheblich von den per Gießkanne verteilten Flächenprämien profitieren. Das neue Agrarstrukturgesetz muss das Problem anpacken und lösen, dass Banken und Großunternehmen im großen Stil Flächen aufkaufen und damit die Preise in die Höhe treiben. „Der den Verbänden zur Beteiligung vorgelegte Entwurf hat das Potenzial dafür und sollte unbedingt unverändert beschlossen werden“, so Buschmann.
Er appelliert daher an SPD und Grüne: „Es müssen nun endlich die Weichen für eine vernünftige künftige Agrarpolitik gestellt werden. Dazu gehört nicht nur eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik auf EU-Ebene, sondern auch die ambitionierte Weiterführung des Niedersächsischen Weges sowie ein neues Agrarstrukturgesetz, dass sich gleichermaßen für die Familienbetriebe in der Landwirtschaft und die Steigerung der Artenvielfalt in Niedersachsen einsetzt.“
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