Alte Baumarten schützen, Vielfalt bewahren
Zwei Aktionstage – ein Ziel



Streuobstwiese - Foto: NABU/Christoph Kasulke
24. April 2025- Der NABU nimmt diesen besonderen Tag zum Anlass, um auf die ökologische Bedeutung heimischer Baumarten hinzuweisen – sowohl in naturnahen Wäldern als auch in traditionellen Kulturlandschaften.
Tag der Streuobstwiese: Kulturlandschaft und Artenvielfalt bewahren
Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Mehr als 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten finden hier einen Lebensraum – inmitten von hochstämmigen Apfel-, Birnen- und Kirschbäumen, die oft viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte alt sind.
Doch diese einzigartige Kulturlandschaft ist bedroht: Jedes Jahr verschwinden weitere Streuobstflächen. Gründe dafür sind unter anderem mangelnde Pflege, Bebauung oder Umnutzung der Flächen. Der NABU warnt davor, dass mit jeder verschwundenen Wiese nicht nur wertvoller Lebensraum, sondern auch ein Stück genetische Vielfalt verloren geht.
Der NABU ist Mitinitiator des europaweiten Tags der Streuobstwiese, der seit 2021 jährlich am letzten Freitag im April stattfindet. Organisiert wird er in Deutschland durch Hochstamm Deutschland e. V., auf europäischer Ebene arbeiten Partner wie BirdLife Europe, die ARGE Streuobst Österreich oder das UK Orchard Network zusammen. Mehr als 200 Veranstaltungen laden am Tag der Streuobstwiese zum Mitmachen, Lernen und Erleben ein – vom Streuobstpicknick bis zur Pflanzaktion. >>Mehr Informationen
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Tag des Baumes: Heimische Wälder naturnah entwickeln
Auch im Wald stehen alte, heimische Baumarten unter Druck – etwa durch die zunehmende Anpflanzung nicht-heimischer Arten wie Douglasie, Roteiche oder Blauglockenbaum. Der NABU warnt davor, diese ökosystemfremden Baumarten als vermeintliche „Wunderlösung“ gegen die Folgen des Klimawandels zu betrachten. Denn sie sind in heimischen Ökosystemen oft nicht ausreichend integriert und können deren Stabilität langfristig gefährden.
Stattdessen spricht sich der NABU für einen ökologisch fundierten Waldumbau aus, bei dem standortangepasste, heimische Baumarten wie Rotbuche, Spitzahorn oder Stieleiche gezielt gefördert werden. Diese Baumarten stehen in enger Wechselwirkung mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten und sichern damit die Resilienz unserer Wälder.
So unterschiedlich die Ausgangspunkte auch scheinen – Wald und Wiese, Forst und Kulturlandschaft – eint beide Aktionstage eine gemeinsame Botschaft: Der Erhalt alter, heimischer Baumarten ist entscheidend für den Schutz der biologischen Vielfalt, die Stabilität unserer Ökosysteme und die Bewahrung kulturellen Erbes.
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