NABU zu neuem Klimagesetz
Energiewende naturverträglich gestalten und auf natürlichen Klimaschutz setzen
Der Landtag hat am 11.12. eine Änderung des Niedersächsischen Klimagesetzes beschlossen, um den Klimaschutz im Land zu verbessern. Mehr →
Die Politik muss den Klimaschutz konsequent angehen. - Foto: piqsels.com-id-jgcix
7. Februar 2025- Der Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen, Dr. Holger Buschmann, betont, dass sich die verheerende Situation, was den menschengemachten Klimawandel betrifft, immer weiter zuspitze: „Wir liegen bereits deutlich über der im Pariser Klimaschutzabkommen als Ziel festgelegten 1,5 Grad-Grenze bis zum Ende des Jahrhunderts, und es ist zu befürchten, dass die Kurve an einen Kipppunkt gelangt, an dem ihre Beschleunigung nicht mehr aufhaltbar ist!“
Er warnt davor, dass die Leidtragenden die Menschen sein werden: „In immer heißeren, trockeneren Sommern werden viele Menschen gesundheitliche Probleme bekommen, Städte werden zu unerträglichen Backöfen und Wasser wird im Sommer knapper werden“, so Buschmann. „Lange Trockenperioden, Wassermangel, Starkregenereignisse und hohe Feuchtigkeit im Winter werden der Landwirtschaft große Schwierigkeiten bereiten. Dies wird auch auf die Forstwirtschaft und die Fischerei durchschlagen – insofern hat der Klimawandel große gesundheitliche wie wirtschaftliche Auswirkungen und ist bereits greifbar, auch, was Naturkatastrophen betrifft.“
Werden wir in Deutschland weiterhin unser Wachstum aufs Spiel setzen? Oder investieren wir endlich in Naturschutz und Wiederherstellung? Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 konnten wir darüber mitentscheiden. Mehr →
Selbst für Laien ersichtlich – die Folgen der Klimaerwärmung zeigen sich schon heute
Viel zu wenig werde zudem auf die zu befürchtenden Folgen, insbesondere für fragile und für die Biodiversität wertvolle Ökosysteme geachtet. Dabei zeigten sich solche bereits heute: „Wälder stehen unter Dauerstress durch Trockenheit und Hitze. Selbst Heidelandschaften stehen vor dem Verdorren. Feuchtgebieten und Mooren mangelt es im Sommer an Wasser; Gewässer – nicht nur kleine – trocknen aus“, erläutert der NABU-Landesvorsitzende. Giftige Blaualgenblüten, ein erhitztes Wattenmeer und weitere Einflüsse auf komplexe Lebensräume seien längst traurige Realität.
„Wir werden immer weitere Verschiebungen in der Tier- und Pflanzenwelt erleben – auch zwischen Küste und Harz“, betont der Biologe. „Das ist heute sogar für Laien erkennbar: Viele Menschen berichten uns vom Fernbleiben der ‚Schmetterlinge ihrer Kindheit‘: So hat beispielsweise der einst besonders häufige Kleine Fuchs unsere Bereiche zugunsten nordischer Regionen weitgehend verlassen. Der Kuckuck hat große Probleme, für Nachwuchs zu sorgen, weil seine Wirtsvögel früher brüten und er dadurch immer seltener zur Eiablage kommt. Im gesamten Gefüge des Vogelzugs wird es Verschiebungen geben. Dies wird zwar auch für uns neue Arten nach Niedersachsen bringen, aber dennoch das große Mobile des Lebens ins Wanken bringen, etwa durch frühere Entwicklungszyklen bei manchen Insektenarten, die wiederum Nahrung für Vögel sind.“ Die Wissenschaft stehe in diesem Bereich zwar noch am Anfang, die ersten Folgen seien jedoch bereits greifbar, so Buschmann.
Deutschland ist nicht auf Klimaschutz-Kurs. Zeit das zu ändern. Eine Woche vor der Bundestagswahl rufen NABU und Fridays For Future gemeinsam zum Klimastreik auf. Zum Date mit unserer Zukunft, am Valentinstag, 14. Februar. Mehr →
Klimaschutz als Querschnittsaufgabe betrachten
Aus Sicht des NABU Niedersachsen muss die Politik noch viel beherzter Klimaschutz betreiben. „Denn es stellt sich, das kann mit allem Nachdruck festgestellt werde, auch für uns die Überlebensfrage und die Frage nach der Bewahrung von Lebensqualität der heutigen wie künftigen Generationen“, mahnt Buschmann. „Wir müssen begreifen, dass Klimaschutz eine Querschnittsaufgabe ist. Dazu zählen eine Reduzierung von Treibhausgasen ohne Ausreden und Hinhaltetaktiken, ein Umbau des Verkehrssektors hin zu mehr Öffentlichem Personen- und Nahverkehr, ein konsequenter Moorschutz, eine naturnähere Waldwirtschaft, ein sorgsamerer Umgang mit dem unvermehrbaren Gut Boden – auch durch einen Verzicht auf immer neue Flächenversiegelungen – sowie eine Durchgrünung von Siedlungsraum und Gewerbeflächen“, fordert der Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen.
Der Landtag hat am 11.12. eine Änderung des Niedersächsischen Klimagesetzes beschlossen, um den Klimaschutz im Land zu verbessern. Mehr →
38,2 Prozent der deutschen Moorflächen liegen in Niedersachsen, davon allein 2.500 qkm Hochmoorflächen. Deshalb hat Moorschutz bei uns eine besonders hohe Relevanz, u.a. für die Reduktion von Treibhausgasen. Mehr →
Der NABU kommentiert die Änderung des Kohlenstoff-Speicherungs- und Transport-Gesetzes (KSPTG): „Der schlechte Zustand der Nord- und Ostsee lässt aktuell kaum Spielraum für weitere Belastungen durch CCS." Mehr →