Heerter See
Hier ist die Wechselkröte zuhause
Noch Anfang der 1980er Jahre hatte das Gebiet durch ausgedehnte Schlammflächen einen wattartigen Charakter. Diese Schlammflächen sind heute zunehmend durch Schilf bewachsen und mittlerweile säumt ein ausgedehnter Schilfgürtel die Wasserfläche von über 150 Hektar. Über 300 Vogelarten wurden bisher in dem Naturschutzgebiet nachgewiesen.
Bartmeise, Tüpfelsumpfhuhn und Pirol gehören zu den regelmäßigen Brutvögeln und in manchen Jahren ist auch der Drosselrohrsänger in dem Gebiet zu erleben. Auch der Fischadler kann bei seiner Jagd beobachtet werden. Sehr große Bedeutung hat der Heerter See auch für durchziehende Wasservögel. Ebenso lassen sich hier rastende Kraniche beobachten, und auch die riesigen Starenschwärme, die zum Schlafen ins Schilf einfallen, sind ein Erlebnis. Zurzeit beherbergt der Teich das westlichste Vorkommen der Wechselkröte in Niedersachsen.
Seit 2007 liegt der Heerter See im Eigentum der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, die sich gemeinsam mit dem NABU Salzgitter für die Bewahrung des Gebietes einsetzt.
Das Gebiet ist erschlossen durch einen Rundwanderweg, der den See, überwiegend auf der Dammkrone, umrundet. Am südlichen und nördlichen Ufer hat der NABU Salzgitter Beobachtungstürme errichtet, von denen aus insbesondere die Vogelwelt gut erlebt werden kann. Hier finden sich auch Informationen über das Gebiet und Farbtafeln, die die häufigsten Vogelarten zeigen.
Seit Ende der 1970er Jahre führt der NABU am Heerter See eine intensive Erfassung und Beobachtung der Brut- und Rastvögel durch. Vogelkundliche Wanderungen finden regelmäßig statt und können gern auch gesondert mit dem NABU vereinbart werden.
Kontakt:
NABU Salzgitter und
NABU-Regionalgeschäftsstelle Südostniedersachsen - Harz
Kurt-Schumacher-Ring 4
38228 Salzgitter
INFO@NABU-niedersachsen.de
marlies.graewe@NABU-niedersachsen.de
Tel. 05341 / 9027716
Mehr zum Gebiet beim NABU Salzgitter
Fischadler-Kunsthorst am Heerter See
Förderung der Bürgerstiftung Salzgitter ermöglicht Artenschutzmaßnahme
27. März 2014 - Fischadler sind schon lange am Heerter See zu beobachten, das belegen die Dokumentationen des NABU Salzgitter seit den 1970er Jahren. Rechtzeitig vor der Rückkehr der Fischadler aus ihrem afrikanischen Winterquartier wurde vom NABU jetzt ein Kunsthorst angebracht. Die Metallarbeiten wurden ausgeführt von Jörg Carli, QN-Stahlbau Salzgitter. Die Montage vor Ort besorgten Eckehard Bühring, Horst Keßler, Ulrich Ahrens, Ralf Wassmann, Helge Winkler und Walter Wimmer.
Durch die Förderung der Bürgerstiftung Salzgitter im vergangenen Jahr konnte der NABU das Projekt Fischadler nun realisieren. In enger Zusammenarbeit mit Eckehard Bühring von der Arbeitsgemeinschaft Adlerschutz in Niedersachsen wählten die Naturschützer eine große Birke aus, deren Spitze gekappt und in die dann der Kunsthorst eingebaut wurde - oberhalb der Krone, wie es Fischadler mögen.
Adlerexperte Eckehard Bühring freut sich und mahnt Beobachter zur Zurückhaltung: „Das ist ein sehr schöner Platz für den Fischadler, es muss nur darauf geachtet werden, dass das Gebiet nicht innerhalb des Rundweges betreten wird, denn die Tiere sind, gerade zu Beginn der Brutzeit, sehr störungsempfindlich“, weiß der erfahrene Naturschützer. Ralf Wassmann, der für den NABU das Gebiet betreut, erklärt, dass für die Besucher alles so bleibt wie bisher: „Im Naturschutzgebiet gilt ohnehin ein Wegegebot und der Horst ist vom nördlichen Beobachtungsturm aus gut einzusehen“, weiß der promovierte Vogelkundler. Jetzt warten alle Beteiligten, ob, wann und von wem der Kunsthorst besetzt wird.
Im Jahr 1995 wurde die erste Übersommerung eines Fischadlers am Heerter See beobachtet und 1997 gelang ein Brutnachweis im benachbarten Höhenzug. Der Brutbaum, eine Buche, fiel danach einem Sturm zum Opfer. Da lag der Gedanke nahe, direkt am Heerter See eine Nisthilfe zu schaffen. Das Naturschutzgebiet mit angrenzenden Flächen gehört seit dem Jahr 2007 der NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“.
HINTERGRUND:
Fischadler-Bestandsdaten für das Jahr 2013 für Niedersachsen: 14 Brutpaare, davon acht mit Bruterfolg. 20 ausgeflogene Jungvögel. 12 von 14 Brutpaaren auf Kunsthorsten; Tendenz insgesamt: Bestand langsam aber kontinuierlich steigend.