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Sternenfunkeln statt Lichtflut

Workshop bringt Akteure zusammen, um Lichtverschmutzung zu reduzieren

Kommunen stehen durch neue gesetzliche Vorgaben zur Außenbeleuchtung vor Herausforderungen. In einem Workshop hat das Projekt "Sternenfunkeln über Friesland" eruiert, wie sich rechtliche Vorgaben und Umweltschutz unter einen Hut bringen lassen.

Teilnehmende des Workshops - Foto: MOBILUM/Petra Walentowitz

Teilnehmende des Workshops - Foto: MOBILUM/Petra Walentowitz

4. März 2025 - Ein klarer Sternenhimmel ist für viele Menschen ein seltener Anblick – zu hell leuchtet das künstliche Licht in Städten und Gemeinden. Doch genau hier setzt das Projekt „Sternenfunkeln über Friesland“ an. Seit drei Jahren engagiert es sich für eine umweltfreundlichere Beleuchtung, die Natur und Mensch zugutekommt. Der Landkreis Friesland, die Mobile Umweltbildung MOBILUM und die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer gründeten 2022 die Initiative „Sternenfunkeln über Friesland“, um gemeinsam mit Partnern die Lichtverschmutzung zu reduzieren.

Mit der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes wächst der Handlungsdruck: Außenbeleuchtung muss so gestaltet sein, dass wild lebende Tiere und Pflanzen nicht geschädigt werden. Diese Regelung betrifft nicht nur Schutzgebiete, sondern auch die öffentliche Beleuchtung insgesamt – sowohl bestehende als auch neue Lichtanlagen.

Workshop bringt Akteure zusammen

Vor diesem Hintergrund luden die Nationalparkverwaltung, der Landkreis Friesland und MOBILUM am 11. Februar 2025 zu einem Workshop ins Rathaus Sande ein. Teilnehmende waren unter anderem die Biosphären-Kommunen Sande und Jever sowie Vertreter*innen aus Cuxhaven, Bockhorn und Wangerooge.


Projektlogo

„Ich kenne kaum jemanden, der die Milchstraße am Himmel gesehen hat, weil sie durch die nächtliche Beleuchtung überstrahlt wird. Die Menge und Intensität des Lichts ist auch für viele Insekten eine Todesfalle“, betonte Stephan Eiklenborg, Bürgermeister der Gemeinde Sande, in seiner Begrüßung.

Dr. Andreas Hänel von der Fachgruppe Dark Sky verdeutlichte in seinem Einführungsvortrag die Problematik der Lichtverschmutzung, stellte neue gesetzliche Vorgaben vor und präsentierte Praxisbeispiele. „LEDs haben eine extrem hohe Leuchtdichte und können sogar für die Augen gefährlich sein“, erklärte er.

Petra Walentowitz von MOBILUM stellte die Initiative „Sternenfunkeln über Friesland“ und ihre bisherigen Erfolge vor.

Zukunftspläne: Gemeinsame Standards für nachhaltige Beleuchtung

Katrin Kirfel von der Nationalparkverwaltung informierte über den aktuellen Stand des Interreg-Projektes DARKER SKY und die geplanten Maßnahmen für 2025. Im Mittelpunkt stehen der Dialog zwischen lokalen und regionalen Akteuren sowie die Entwicklung eines regionalen Aktionsplans, der neben Kommunen auch Unternehmen einbindet. Das Interreg Nordsee-Projekt DARKER SKY verfolgt das Ziel, die Lichtverschmutzung in der Nordseeregion zu reduzieren und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie dunkler ökologischer Korridore beizutragen.

Beim Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden erste Kriterien für „Sternenfunkeln-Kommunen“ in der Wattenmeer-Region. Diese sollen als Basis für einen umfassenden Kriterienkatalog dienen, der beim nächsten Workshop im Mai vorgestellt und weiterentwickelt wird. Zusätzlich ist ein erster Workshop für Unternehmen geplant, um auch sie aktiv in die Reduzierung der Lichtverschmutzung einzubeziehen.

Interessierte Kommunen und Unternehmen können sich an Katrin Kirfel von der Nationalparkverwaltung (katrin.kirfel@nlpvw.niedersachsen.de / Tel.: 04421-911-161) oder Petra Walentowitz von der Mobilen Umweltbildung MOBILUM (mobilum@friesland.de / Tel.: 0151 51440267) wenden.


Friesland leuchtet anders

„Sternenfunkeln über Friesland“ lobt innovative Beleuchtungskonzepte gegen Lichtverschmutzung

Projektteam mit Andreas Hänel (3. vr). - Foto: Petra Walentowitz

Projektteam mit Andreas Hänel (3vr). - Foto: Petra Walentowitz

17. Dezember 2024- Wie beeinflusst Lichtverschmutzung die Natur? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Vortrags, zu dem das Projekt „Sternenfunkeln über Friesland“ einlud. Das Projekt setzt sich für innovative und nachhaltige Lösungen im Umgang mit Lichtverschmutzung ein und präsentierte erfolgreiche Beispiele aus Kommunen, die bereits positive Maßnahmen umgesetzt haben. In Deutschland nimmt die Lichtverschmutzung jährlich um bis zu sechs Prozent zu – mit schwerwiegenden Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Dr. Andreas Hänel, Experte der Fachgruppe Dark Sky, betonte die Dringlichkeit des Problems und hob das Projekt „Sternenfunkeln über Friesland“ als vorbildlich hervor. Das Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Friesland, der Mobilen Umweltbildung Mobilum sowie der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und weiterer Partner zeigt, wie nachhaltige Beleuchtungskonzepte erfolgreich umgesetzt werden können.

Ein Beispiel bieten das Schlossmuseum Jever und die Kommunen Sande und Zetel, wo die Außenbeleuchtung zwischen 23:00 und 6:00 Uhr ausgeschaltet wird. Diese Maßnahme spart nicht nur Kosten, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Stadt Gütersloh zeigt, welches Potenzial darin steckt: Allein durch das Abschalten der Beleuchtung zwischen Mitternacht und 4:00 Uhr konnten jährlich 60.000 Euro eingespart und der CO₂-Ausstoß erheblich reduziert werden. In Deutschland verursacht die nächtliche Straßenbeleuchtung insgesamt 28 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr.

Zukunftsfähige Beleuchtung

Dr. Hänel wies darauf hin, dass der verstärkte Einsatz moderner LED-Technologie mit hohem Blauanteil („kaltweißes Licht“) die Lichtverschmutzung weiter verschärft. Er empfiehlt, zukünftig auf warmweißes bis bernsteingelbes Licht mit einer Farbtemperatur von 2200 bis 2400 Kelvin zu setzen. Darüber hinaus sollten Beleuchtungskonzepte blendfreie Lampen verwenden, die zielgerichtet nur die benötigten Bereiche ausleuchten und kein Licht nach oben oder zur Seite abstrahlen.

Schutz für Mensch und Tier

Die Dunkelheit der Nacht ist für viele Lebewesen unverzichtbar. Singvögel, Fische und auch wir Menschen benötigen das Hormon Melatonin, das ausschließlich in völliger Dunkelheit gebildet wird und für einen gesunden Schlaf essenziell ist. Nachtaktive Insekten, zu denen mehr als die Hälfte aller Insektenarten gehört, verwechseln künstliche Lichtquellen mit dem natürlichen Sternenlicht. Sie umkreisen das Licht so lange, bis sie schließlich vor Erschöpfung sterben.

Auch für Zugvögel ist die nächtliche Dunkelheit lebensnotwendig, da sie sich auf ihren langen Reisen am Sternenhimmel orientieren. Katrin Kirfel von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer betont die besondere Bedeutung der Dunkelheit während der Zugzeiten im Oktober und März.

Weihnachtsbeleuchtung mit Bedacht einsetzen

Mit Blick auf die Adventszeit appellierten die Referentinnen an einen bewussten Umgang mit Weihnachts- und Dekorationsbeleuchtung. Insbesondere Solarleuchten sollten vermieden werden, da deren Akkus nach etwa 500 Ladezyklen als problematischer Sondermüll entsorgt werden müssen.

Mitmach-Projekt mir Vorbildcharakter

Bei „Sternenfunkeln über Friesland“ handelt es sich um ein Mitmach-Projekt. „Wir würden uns deshalb freuen, wenn weitere Bürger*innen und Kommunen unserem Beispiel folgen und nachts die Außenbeleuchtung bewusst ausschalten", so die Akteure. Auch um den Sternenhimmel über Friesland genießen zu können, der ja - insbesondere zur Weihnachtszeit - eine besondere Bedeutung hat.


1 MB - Flyer zur Lichtverschmutzung
 

Sternenfunkeln über Friesland

Projektteam gibt Tipps für Schutz der Dunkelheit

Gruppenfoto des Projektteams. - Foto: Landkreis Friesland

Gruppenfoto des Projektteams. - Foto: Landkreis Friesland

17. Mai 2024- Durch das bewusste Ausschalten nächtlicher Beleuchtung profitiert die Biodiversität. Warum das so ist, erklärt das Projekt „Sternenfunkeln über Friesland“. Es wurde initiiert u.a. durch das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen. Der Sternenhimmel besteht aus mehreren Tausend Sternen, zu sehen sind davon für die meisten Menschen nur wenige. Denn sobald es draußen dunkler wird, machen Straßenlaternen, Werbetafeln, Scheinwerfer und Außenbeleuchtungen die Nacht zum Tag. Diese Lichtverschmutzung nimmt zu, eine Entwicklung, die sich zum Beispiel über die internationale „Light Pollution Map“ auch für den Landkreis Friesland beobachten lässt und vor circa zwei Jahren zum Start des Projekts „Sternenfunkeln über Friesland“ geführt hat.

Hinter diesem steht ein Netzwerk, dem neben der Kreisverwaltung und der Mobilen Umweltbildung MOBILUM als Initiatoren 11 regionale Partnerinnen und Partner angehören und das regelmäßig zum Schutz der Dunkelheit aufruft, aktiv Beiträge leistet und Tipps zum Umsetzen im eigenen Alltag gibt.

Fünf Gründe zum Ausschalten nächtlicher Beleuchtung

Ziel des Projekts ist es, zu erreichen, dass Beleuchtung überall dort, wo sie nicht sicherheitsrelevant ist, nachts ausgeschaltet wird. Dadurch soll der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus bewahrt werden, an den sich das Leben auf der Erde seit Jahrmillionen angepasst hat. In einer neuen Übersicht werden fünf konkrete Gründe für das bewusste Ausschalten nächtlicher Beleuchtung auf einen Blick dargestellt.

So wird erholsamer Schlaf und damit die Gesundheit gefördert. Das Einsparen von Energie verringert die Energiekosten und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, da weniger CO2 ausgestoßen wird. Des Weiteren ermöglicht weniger Lichtverschmutzung mehr Sicht auf das Naturschauspiel Sternenhimmel.

Besonders profitiert die Biodiversität von nächtlicher Dunkelheit. Ein großer Teil der Tierwelt ist nachtaktiv. Dies gilt zum Beispiel für mehr als die Hälfte der Insekten, die an nächtliche Dunkelheit angepasst sind und die Lichter von Mond und Sternen als Orientierung nutzen. Dies wird durch die in der Regel deutlich helleren, künstlichen Lichtquellen gestört, die Insekten anziehen und aus ihren natürlichen Lebens- und Bewegungsräumen locken. Sie umkreisen die Lichtquelle bis zur Erschöpfung, sterben bei direktem Kontakt, kommen nicht zur Fortpflanzung und sind leichte Beute für Insektenfresser. Negativen Einfluss hat Kunstlicht jedoch auch auf beispielsweise Zugvögel, Fledermäuse und Fische.

Tipps für zu Hause

„Die einfachste und effizienteste Maßnahme zum Schutz der Dunkelheit besteht darin, nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr die nicht-sicherheitsrelevante Außenbeleuchtung auszuschalten“, erläutert Petra Walentowitz, Mobile Umweltbildung MOBILUM. Daneben gibt es weitere Tipps, die bei den Projektpartnerinnen und Projektpartnern Anwendung finden und auch die Bürgerinnen und Bürger umsetzen können. Abgesehen von einer sparsamen Verwendung von Beleuchtung, hilft zum Beispiel der Einsatz von Bewegungsmelden oder Zeitschaltuhren beim gezielten Einsatz von Licht. Auch sollten insektenschonende Leuchtmittel mit bernsteinfarbenem Lichtspektrum (also einem möglichst geringem Blauanteil) eingesetzt werden. Des Weiteren sollten Leuchtmittel nicht nach oben oder zur Seite strahlen, sondern gezielt auf Bereiche gelenkt werden, die etwa aus Sicherheitsgründen beleuchtet werden müssen.

Alle Beteiligten werden auf der Website des Landkreises Friesland genannt.
Weitere Interessenten können sich über sternenfunkeln@friesland.de an die Initiatoren wenden.


MOBILUM Projekt zur Lichtverschmutzung wird fortgesetzt und ruft zum Mitmachen auf

Die Beteiligten des Projekts: Wiebke Grolman (Klimaschutzmanagerin Gemeinde Zetel), Prof. Dr. Antje Sander (Schlossmuseum Jever, Leitung), Artur Ladilov (Schlossmuseum Jever, Praktikant), Annette Groth (Geschäftsführerin Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems), Petra Walentowitz (MOBILUM-Mobile Umweltbildung), Arvid Behmann (Oldenburgische Landschaft, Praktikant), Valentin Lang (Landkreis Friesland, Beauftragter für Klimaschutz und Klimaanpassung), Ina Rosemeyer (Geschäftsführerin Regionales Umweltzentrum Schortens), Christoph Kraft (OOWV, Regionalleitung für die Landkreise Friesland und Wittmund) (vlnr) - Foto: Karoline Moeller

Die Beteiligten des Projekts: Wiebke Grolman (Klimaschutzmanagerin Gemeinde Zetel), Prof. Dr. Antje Sander (Schlossmuseum Jever, Leitung), Artur Ladilov (Schlossmuseum Jever, Praktikant), Annette Groth (Geschäftsführerin Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems), Petra Walentowitz (MOBILUM-Mobile Umweltbildung), Arvid Behmann (Oldenburgische Landschaft, Praktikant), Valentin Lang (Landkreis Friesland, Beauftragter für Klimaschutz und Klimaanpassung), Ina Rosemeyer (Geschäftsführerin Regionales Umweltzentrum Schortens), Christoph Kraft (OOWV, Regionalleitung für die Landkreise Friesland und Wittmund) (vlnr) - Foto: Karoline Moeller

2. Oktober 2023- Das Projekt gegen Lichtverschmutzung in Friesland wird fortgesetzt. 2022 wurde das Projekt vom MOBILUM-Team des NABU Niedersachsen gemeinsam mit der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Friesland auf den Weg gebracht. Nachdem Lichtnutzung im vergangenen Winter aufgrund der Energiekrise hinterfragt wurde, wird sie derzeit wieder zunehmend zur Selbstverständlichkeit.

Mit dem Projekt „Sternenfunkeln über Friesland“ möchte ein Bündnis von Projektpartner*innen und -unterstützer*innen für den langfristig bewussten Umgang mit Licht sensibilisieren sowie auf die Bedeutung nächtlicher Dunkelheit aufmerksam machen. Deswegen laden die Partner*innen dazu ein, nächtliche Außenbeleuchtungen überall dort, wo sie nicht sicherheitsrelevant sind, zwischen 22 und 6 Uhr auszuschalten.

Das Projekt wurde voriges Jahr durch Valentin Lang, Beauftragter für Klimaschutz und Klimaanpassung des Landkreises Friesland, gemeinsam mit Petra Walentowitz, Mobile Umweltbildung-MOBILUM, initiiert. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird das Projekt nun fortgesetzt.

Neben den Initiator*innen beteiligten sich bisher zehn Akteur*innen an dem Projekt, unter anderem das Schloss Jever, die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, die Gemeinde Zetel, die Stadt Schortens, der Oldenburg-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), die Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems, der Kreislandvolkverband Friesland e.V., das Regionale Umweltzentrum Schortens, die Oldenburgische Landschaft, die Kreishandwerkerschaft Jade und die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer.

Bereits realisierte Projekte laden zum Nachahmen ein

Viele Projekte konnten bereits umgesetzt werden: So wird die öffentliche Beleuchtung in der Gemeinde Zetel zwischen 22:30 und 6 Uhr ausgeschaltet – mit kleinen Ausnahmen am Wochenende. Für den Oldenburg-Ostfriesische Wasserverband ist das nächtliche Abschalten der Beleuchtung an den Gebäuden dort, wo sie technisch nicht erforderlich ist, mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Auch das Engagement des Kreislandvolkverbands für insektenschonende Beleuchtung sticht hervor.

Die Projektpartner laden im kommenden Winterhalbjahr dazu ein, diese Beispiele als Anregung zu nehmen und ihnen zu folgen, denn Sternenfunkeln geht nur gemeinsam: Es lohnt sich, einen Blick auf die Aktivitäten und motivierenden Statements der bisherigen Partner auf der Landkreis-Website zu werfen.

Argumente für ein „Licht aus – Sternenfunkeln an“ gibt es viele

  • Die beste Energie ist diejenige, die gar nicht erst verbraucht wird. Denn jede Energieerzeugung ist mit Kosten verbunden und belastet das Klima durch den Einsatz von Ressourcen.
  • Unverzichtbar ist die nächtliche Dunkelheit für den Erhalt der Biodiversität: Über Jahrtausende hinweg passte sich die Tierwelt an den Tag-Nacht-Rhythmus unserer Erde an. Viele Tiere, ob nachtaktive Insekten oder Zugvögel, haben Rezeptoren, um die Sterne als Kompass zu nutzen. Helle Lampen, Leuchten und Laternen blenden und irritieren sie, so dass sie sich nicht orientieren können oder wie magisch von ihnen angezogen werden. Dies ist beispielsweise für Zugvögel problematisch, da sie dadurch möglicherweise energiezehrende Umwege unternehmen und ihr Ziel nicht erreichen. Insekten, von denen über die Hälfte der Arten nachtaktiv sind, umschwirren die Leuchten und sterben schließlich, ohne sich fortgepflanzt zu haben, auch bekannt als „Staubsaugereffekt“. Sie fehlen dann den Vögeln und Fledermäusen als Nahrungsgrundlage.
  • Ob Vogel oder Mensch, nächtliche Dunkelheit ist notwendig für die Bildung des Schlafhormons Melatonin. Dunkelheit fördert somit einen erholsamen Schlaf und damit einhergehend auch die Gesundheit.


MOBILUM beteiligt an Projekt gegen Lichtverschmutzung

Die Projektbeteiligten bei der Auftaktveranstaltung - Foto: NABU Niedersachsen

Die Projektbeteiligten bei der Auftaktveranstaltung - Foto: NABU Niedersachsen

24. November 2022- Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal die Milchstraße klar erkannt beim Blick in den nächtlichen Himmel? Angesichts der Straßenlaternen, Ampeln, Werbung, Strahler und Schmuckleuchten am Haus und im Garten, die uns durch die Nacht begleiten, ist der zarte Sternenteppich am Firmament zum seltenen Anblick geworden. Für etwa ein Drittel der Menschheit ist die Milchstraße gar nicht mehr sichtbar. Lichtverschmutzung ist aber längst nicht mehr nur ein Phänomen der nie schlafenden Städte, sondern betrifft zunehmend auch den ländlichen Raum. Das Projekt "Sternenfunkeln über Friesland", initiiert von MOBILUM und der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Friesland, nimmt sich dieser Thematik an. Es lädt Bürgerinnen und Bürger, Behörden und Betriebe in Friesland ein, die nicht sicherheitsrelevante Außenbeleuchtung nachts zwischen 22 und 6 Uhr auszuschalten. Das Projekt soll zum Klimaschutz ebenso beitragen wie zum Erhalt der Biodiversität und außerdem die Gesundheit fördern.

Bei der Auftaktveranstaltung am 21. November 2022 erklärte Petra Walentowitz, warum MOBILUM vom NABU Niedersachsen sich beteiligt: „Wir freuen uns, dieses Projekt gemeinsam mit den vielen Akteuren umsetzen zu können. Die nachtaktive Tierwelt, ob Insekten, Sing- oder Zugvögel, wird weniger beeinträchtigt und das Kulturgut "Sternenhimmel" wird für uns und unsere Kinder wieder erlebbar. Alle Projektbeteiligten übernehmen zudem Verantwortung für die besondere Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltnaturerbe Wattenmeer und eine Vorbildfunktion für andere küstennahe Landkreise und Städte in der Region.“

Nachtaktive Insekten sind besonders gefährdet

Mit der einfachen Maßnahme, die Außenbeleuchtung nachts abzuschalten, lässt sich Energie und Geld sparen. Wer sich beteiligt, leistet außerdem einen Beitrag zum Klimaschutz und trägt zum Erhalt der Biodiversität bei. Denn Lichtverschmutzung schadet Zugvögeln und Insekten, von denen über die Hälfte nachtaktiv ist. Für sie besteht die Gefahr, dass sie durch das Licht angelockt werden und an den Lichtquellen verenden. Sie fehlen dann als Bestäuber von nacht- und dämmerungsaktiven Pflanzen wie Linde und Holunder. Da sie Teil der Nahrungskette sind, hat ihr Rückgang außerdem Auswirkungen auf nächtliche Jäger, wie beispielsweise die Fledermäuse. Zugvögel, die vorwiegend in der Nacht ziehen und den Mond und die Sterne zur Navigation nutzen, können durch die Lichtverschmutzung von ihren Flugbahnen abgelenkt werden und kreisen dann oft bis zur Erschöpfung um helle Lichtquellen.

MOBILUM informiert über Alternativen

Erhellende Informationen über Alternativen zur nächtlichen Dauerbeleuchtung liefert das Mobile Umweltbildungsprogramm MOBILUM: Susanne Ekhoff und Petra Walentowitz klären über die Bedeutung der nächtlichen Dunkelheit auf und beraten Bürgerinnen und Bürger zum Einsatz von Bewegungsmeldern, das gezieltes Ausleuchten der benötigten Flächen und der Verwendung von insektenschonenden Leuchtmitteln.

Doch nicht nur für die Tierwelt und Sterngucker/-innen ist die Abschaltung unnötiger Lichtquellen ein Segen: Studien haben nachgewiesen, dass sich beim Menschen die Bedingungen für einen erholsamen Schlaf durch einen klar definierten Hell-Dunkel-Wechsel erheblich verbessern: Bei Dunkelheit wird im Gehirn das „Schlafhormon“ Melatonin produziert, das unser Immunsystem stärkt und einen Schutzmechanismus gegen verschiedene, vornehmlich hormonbedingte Krankheiten bietet. Schon bei geringer Helligkeit kann künstliches Licht nachts den Melatoninausstoß reduzieren. Viele Gute Gründe also, nachts das Licht auszumachen – nicht nur in Friesland!


mehr über MOBiLUM erfahren:

Petra Walentowitz, Susanne Ekhoff (beide MOBILUM), Jens Eden (Landkreis Friesland), Mitarbeiter der Bauhöfe und Hausmeister der Schulen des Landkreises Friesland.  - Foto: MOBILUM
Mit Blühwiesen und extensiver Pflege Biodiversität fördern

Aufmerksamen Beobachtern werden in den letzten Wochen vermehrt Schilder mit dem Schriftzug „Blühendes Friesland“ ins Auge gefallen sein, die an vielen Stellen auf das gleichnamige Projekt des Landkreises Friesland hinweisen. Mehr →

Jahresabschlussgespräch 2013 - Foto: Angela Braun
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