Vögel jetzt mit Nisthilfen unterstützen
NABU gibt Tipps zum Bau von Nisthilfen aller Art



Junger Feldsperling im Nistkasten. - Foto: Marlies Weber / CEWE
28. Februar 2023- Im März beginnt die Brut- und Nistzeit der Vögel. Bereits jetzt kann man Vögel singen, pfeifen und trillern hören. Der Balzgesang soll die weibliche Vogelwelt beeindrucken und die Chancen, eine geeignete Partnerin zu finden, erhöhen. Für viele Vögel wird es jedoch immer schwieriger, in der Natur geeignete Nistplätze zu finden. „Dort, wo Hochstammobstbäume fehlen und große Bäume nicht mehr alt und morsch werden dürfen, wo Hecken als Hindernisse angesehen und Nischen sowie Spalten an Hausfassaden entfernt werden oder von vornherein nicht vorhanden sind, haben unsere Vögel, aber auch Tiere wie Siebenschläfer, Eichhörnchen, Wildbiene und Fledermaus keine Möglichkeit, geeignete Brut- und Lebensstätten zu finden“, erklärt Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen. „Umso wichtiger ist es, die Vögel mit künstlichen Nisthilfen zu unterstützen. Dafür ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt.“
Für jeden Vogel das richtige Zuhause
Über den gängigen Meisenkasten hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Kästen. Je nach Durchmesser des Einfluglochs werden sie von unterschiedlichen Vogelarten bewohnt. So bevorzugt die kleine Blaumeise ein Einflugloch mit einem Durchmesser von 26-28 Millimeter, während für die Kohlmeise ein Durchmesser von 32 Millimetern optimal ist. Stare benötigen mit 45 Millimetern ein etwas größeres Einflugloch. Aufgrund der Größe werden diese Kästen auch gerne von Eichhörnchen und Haselmaus genutzt.
„Was nicht vergessen werden darf: Viele Vogelarten können mit den klassischen Nistkästen gar nichts anfangen und benötigen davon abweichende Nisthilfen: So kann man beispielsweise dem Garten- und Waldbaumläufer mit einer Art größeren Schale mit seitlichem Einschlupfschlitz und einem möglichst grobborkigen Baum als Rückseite etwas Gutes tun", erklärt Wohlers. Nischenbrüter wie Rotkehlchen, Grauschnäpper, Bachstelze und Garten- und Hausrotschwanz freuen sich über Nisthilfen in Form von Halbhöhlen.
Auch Mauersegler, die ab Anfang Mai durch unsere Straßenschluchten kurven sowie Rauch- und Mehlschwalben benötigen Unterstützung in Form von künstlichen Nisthilfen. Da sie Koloniebrüter sind, kann man für sie direkt mehrere Nester nebeneinander anbringen. „Die Unterstützung von Schwalben lohnt sich gleich doppelt: Denn wer Schwalben auf seinem Grundstück ein zu Hause bietet, tut nicht nur dem Artenschutz etwas Gutes, sondern wird vom NABU Niedersachsen auch mit einer entsprechenden Plakette ausgezeichnet“, so Wohlers.
Nistkästen richtig anbringen
Nistkästen werden in einer Höhe von zwei bis drei Metern aufgehängt und sind mit dem Einflugloch optimalerweise Richtung Osten/Süd-Osten ausgerichtet. Damit es bei Regen im Kasten nicht nass wird, muss er in jedem Fall senkrecht oder leicht nach vorne geneigt aufgehängt werden. Zur Befestigung an Bäumen eignen sich feste Drahtbügel oder rostfreie Alu-Nägel. Nistkästen in der Nähe von Gebüschen sind ideal, da Äste und Zweige den jungen Vögeln bei ihren ersten Flugversuchen gute Start- und Landemöglichkeiten bieten und sie im dichten Geäst gut geschützt sind. Bei Halbhöhlen sollte zudem darauf geachtet werden, dass sie leicht versteckt angebracht werden und so ein gewisser Schutz vor Räubern gewährleistet wird. Werden Nistkästen schon im Herbst aufgehängt, können Vögel, aber auch Kleinsäuger und Insekten sie bereits zum Überwintern nutzen.
In naturnahem Garten lebenswerte Umgebung schaffen
Ebenfalls zu berücksichtigen: Selbst das schönste Eigenheim ist nicht lebenswert, wenn keine Lebensmittel im Haus sind. Zur Aufzucht benötigen die Vögel eine Menge Insekten, Würmer, Larven und Co. Ein naturnah gestalteter Garten ist daher essenziell. Dabei ist das Anpflanzen heimischer Pflanzen, eine wilde Ecke, Laub auf den Beeten, Reisig- und Steinhaufen sowie der Verzicht auf chemische Dünge- und Spritzmittel besonders wertvoll.
Info-Paket bestellen
Der NABU Niedersachsen hat zu diesem Thema umfangreiche Materialien in einem Info-Paket zusammengestellt: Darin befinden sich eine 30-seitige Bauplansammlung für Nisthilfen sowie die Farbbroschüre „Vögel im Garten“.
Diese Informationen machen es auch Unerfahrenen leicht, aus ihrem Garten ein Vogelparadies zu machen. Das Info-Paket kann gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins unter dem Stichwort „Vogelschutz“ angefordert werden beim NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover.
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