Waldbrand durch Windkraftnutzung
NABU warnt vor unterschätzter Gefahr
6. Januar 2025- Neben der Zerstörung von Naherholungsgebieten und Lebensräumen windkraftsensibler Tierarten sei bei der Errichtung von Windkraftanlagen im Wald insbesondere die massive Waldbrandgefahr nicht zu unterschätzen. Dieses Problem würde aber bisher von den planenden Kommunen keinesfalls ausreichend berücksichtigt.
„Derzeit werden in unserer Region zahlreiche Windparks in Wäldern geplant“, beklagt Gerhard Busmann, Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Emsland/ Grafschaft Bentheim. „Dadurch würden zahlreiche Naherholungsgebiet zerschnitten und verlärmt. Von den Zerstörungen von Lebensräumen für gefährdete Tierarten und die Erhöhung der Kollisionsgefahr an den Rotoren für viele Vogel- und Fledermausarten ganz zu schweigen. Hinzu kommt aber auch die massive Waldbrandgefahr. Wie das Brandereignis einer WEA am Neujahrsabend bei Gildehaus gezeigt hat, ist die Brandgefahr bei Windenergieanlagen keinesfalls so selten, wie häufig dargestellt wird“, mahnt der Umweltschützer.
Das Problem bestehe darin, dass Brände von Windkraftanlagen regelmäßig nicht von der Feuerwehr gelöscht werden können, weil die Anlagen so hoch sind. So befänden sich die Gondeln, von denen der Brand in der Regel ausgeht, bei neuen Anlagen meist in Höhen über 150 m. Bei dem aktuellen Brand seien keine Personen zu Schaden gekommen und keine weiteren Sachschäden entstanden, weil die umliegende Vegetation nass gewesen sei und deshalb herabfallende, brennende Teile und Funken keine weiteren Brandherde erzeugen konnten.
„Aber stellen Sie sich vor, die Anlage hätte mitten im Wald gestanden und die brennenden Teile und Funken wären im Sommer nach einer Trockenperiode durch den Wind in die angrenzenden ausgetrockneten Waldbestände geweht worden. Vermutlich wären an mehreren Stellen Brandherde entstanden. Wie hätte die Feuerwehr diese mitten im Wald so schnell erreichen und ausreichend Löschwasser bereitstellen sollen? Ein Waldbrand wäre nahezu unvermeidbar und die Folgen für Anwohner und Natur nicht abschätzbar gewesen“, beschreibt Busmann.
Er beklagt weiter, dass dieses Problem von den Behörden bisher völlig unzureichend bei den Planungen berücksichtigt worden sei. „Wir weisen in unseren Stellungnahmen zu Bauleitplänen und Regionalen Raumordnungsplänen immer wieder auf die erhebliche Waldbrandgefahr hin. Aber bisher ist nicht zu erkennen, dass in den Kommunen eine echte inhaltliche Auseinandersetzung mit dieser Gefahr erfolgt. Wir hoffen nun, dass dieser Brand bei Gildehaus zu einem Umdenken führt“, appelliert Busmann an die zuständigen Politiker und Genehmigungsbehörden.
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