Veränderliche Krabbenspinne - Foto: Frank Derer
Kalte Witterung lockt Spinnen ins Haus
Der NABU bittet darum, die Nützlinge nicht zu töten
-
-
Körbchenspinne - Foto: Helge May
-
Gartenkreuzspinne umwickelt Beute - Foto: Helge May
-
Weberknechtmännchen (Leiobunum spec.) - Foto: Helge May
-
Männliche Rote Röhrenspinne - NABU/Foto: Jürgen Eggers
-
Wolfspinne mit schlüpfenden Jungspinnen - Foto: Helge May
-
Vierfleck-Kreuzspinne mit Heuschrecke - Foto: Frank Derer
Die Uhren wurden vor kurzem von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt, Kälte und Schnee sind nicht mehr weit. „Jetzt beginnt für viele Menschen wieder eine "gruselige" Zeit“, sagt Frederik Eggers, Artenschutzreferent des NABU Niedersachsen. „Denn vor allem abends kommt es mitunter zu unerfreulichen Zusammentreffen zwischen Mensch und Spinne, weil die Spinnen sich an kalten Abenden gerne in unserer schön warmen Wohnungen zurückziehen. Sie hoffen, dort Beute machen zu können.“ Zu teilweise heftigen Reaktionen führt der achtbeinige Besuch, aber auch wenn es schwerfallen mag: Töten Sie die ungeliebten Nützlinge auf keinen Fall, sondern setzen Sie sie lebendig wieder vor die Tür!
Die weitverbreitete Furcht vor Spinenn ist unbegründet, denn die heimischen Arten sind für den Menschen völlig ungefährlich. Sie sind den Menschen sogar nützlich, da sie Insekten vertilgen: „Mücken, Motten oder geflügelte Blattläuse sind die bevorzugte Nahrung der Spinnen“, erklärt Eggers. Die Bedeutung der Spinnen bei der Regulation der Insektenfauna ist daher nicht zu unterschätzen. „Wer einen kleinen Holzstapel, einen Steinhaufen oder einige abgeblühte Stauden im Garten stehen lässt, kann Spinnen leicht einen Lebensraum schaffen und reguliert so auf natürliche Weise die Insektenfauna.“
Rund 1000 Spinnenarten leben in Deutschland
Um ihre Beute zu fangen, haben die Spinnen unterschiedliche Methoden entwickelt: Die Radnetzspinnen bauen typische Spiralnetze, in deren Mitte sie auf Beute lauern. Sie haben Sinnesorgane an den Beinen, mit denen sie feinste Erschütterungen wahrnehmen können. Wenn sich ein Opfer auf ihr Netz verirrt hat, erfasst und frisst es die Spinne. Manchmal wird auch ein Vorrat angelegt. Dann umwickelt die Spinne ihr Opfer mit ihrem Faden. Springspinnen lauern in Blättern und auf Mauern auf Insekten und springen diese mit einem großen Satz an. Krabbenspinnen sitzen auf Blüten, wo sie auf ihre Opfer warten. Zur Tarnung haben sie oft dieselbe Farbe wie die Blüte. Wenn eine Fliege oder Biene auf der Blüte landet, nimmt die Spinne die Erschütterungen mit ihren Tastorganen an den Beinen wahr und erbeutet das Insekt.
Keine Angst vor Spinnen! Sie sind faszinierend, nützlich und ...
In unseren Häusern fühlt sich unter anderem die Winkelspinne recht wohl. Sie gilt als klassisches "Ekeltier", da sie groß, dunkelbraun und dicht behaart ist. Schaut man sich das Tier genauer an, wird man schnell feststellen, dass diese Spinne fast nur aus Beinen besteht. Der eigentliche Körper ist nur etwa zwei Zentimeter groß. Also eigentlich kein Grund, sich zu ängstigen.
Wer diesen Mitbewohner trotzdem nicht dulden will, den bittet der NABU, die nützlichen Tiere nicht mit Pantoffeln, Staubsaugern oder Zeitungen zu traktieren, sondern in einem Glas einzufangen und nach draußen zu bringen.
Die meisten Spinnen verirren sich in unsere Häuser, nur wenige fühlen sich dort tatsächlich wohl. Die Kreuzspinne beispielsweise, deren kunstvoll gesponnene Netze man jetzt allerorten auch in Gärten und in Blumenkübeln auf Terrassen und Balkons beobachten kann, ist nicht ans Leben in Häusern angepasst und stirbt spätestens, wenn man zu heizen beginnt. Denn dann sinkt die Luftfeuchtigkeit und die Spinnen vertrocknen. Dies gilt auch für die kleine, oft an Hauswänden zu beobachtende, schwarz-weiß gestreifte Zebraspringspinne.
.... völlig ungefährlich
Alle Spinnenarten, von denen es allein in Deutschland rund 1.000 gibt, leben räuberisch von der Jagd auf andere Insekten. Sie haben damit eine bedeutende Funktion in der Natur als Regulator der Insektenfauna. Eine Ahnung davon, wie wichtig Spinnen im Naturhaushalt sind, bekommt man, wenn man frühmorgens die von Tautropfen schweren, unzähligen Spinnennetze auf einer Wiese betrachtet – ein wunderschöner Anblick für jeden Spinnenfreund.
An sonnigen Spätsommertagen sind sie überall leicht zu entdecken - seidig schimmernde Spinnennetze. Besonders auffällig sind die großen Radnetze, aber auch Baldachinnetze finden sich jetzt häufig. Der NABU stellt die drei wichtigsten Spinnennetztypen vor. Mehr →
Tage voller Leben: Im August herrscht Hochsommer! Laue Sommernächte sind erfüllt vom Summen der Mücken, das Heidekraut blüht und Greifvögel ziehen umher auf der Suche nach Nahrung. Auch Fledermäuse können jetzt häufig entdeckt werden. Mehr →
Eine Bachforelle in einem kleinen Fluss in Süddeutschland schnappt versehentlich nach einem Stück Plastikmüll an der Wasseroberfläche. Mehr zu diesem beeindruckenden Foto des Monats September erzählt Fotograf Jan Piecha. Mehr →