Frühe Heuschrecken in Niedersachsen
Diese Arten können Sie bereits im Frühsommer beobachten


Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
Merkmale:
Grau bis dunkelbraun gefärbt. Der Bauch ist gelblich gefärbt. Legeröhre beim Weibchen sensenartig gebogen.
Vorkommen:
Die Gemeine Strauchschrecke ist sehr häufig und in geeigneten Lebensräumen weit verbreitet, wie z.B. Lichtungen, Hecken, Gebüschsäume, staudenreiche Grünlandbrachen. Sie kann aber auch in Gärten und Parks angetroffen werden. Ab Anfang Juni zu beobachten.
Gefährdung: Bestand nicht gefährdet in Niedersachsen.
Verwechslungsmöglichkeit:
Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht evtl. mit der westlichen Beißschrecke. Diese hat aber viel längere Flügel und keinen gelben Bauch.
Säbeldornschrecke (Tetrix subulata)
Merkmale:
Färbung und Zeichnungsmuster sind sehr variabel. Wie bei allen Dornschrecken ist das auffälligste Merkmal der Dorn, der das Hinterleibsende weit überragt. Die Stirn läuft spitz zu und überragt die Augen - so lässt sie sich von der Westlichen Dornschrecke unterscheiden.
Vorkommen:
Die Säbeldornschrecke findet man auf mesophilen Wiesen, in Kiesgruben, an Bachläufen oder im Uferbereich von Gewässern. Die wärmebedürftige Art bevorzugt Lebensräume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Bei Gefahr ist sie in der Lage, durch schwimmen und tauchen zu entkommen.
Adulte Tiere sind ab dem zeitigen Frühjahr zu beobachten.
Gefährdung:
Sie steht in Niedersachsen als "gefährdet" auf der Roten Liste.
Verwechslungsmöglichkeit:
Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht mit der westlichen Dornschrecke (Tetrix ceperoi).
Gemeine Dornschrecke (Textrix undulata)
Merkmale:
In Seitenansicht deutlich gewölbter Halsschild-Mittelkiel. Hinterflügel enden normalerweise weit vor dem Dornenende. Färbung und Zeichnung der Art sehr variabel.
Vorkommen:
Weit verbreitet, in unterschielichen Lebensräumen, sofern offene und ausreichend feuchte Bodenstellen vorhanden sind, z.B. Waldrand, Feuchtwiesen, Moore. Imagines während der gesamten Vegetationsperiode zu beobachten.
Gefährdung: Bestand in Niedersachsen nicht gefährdet.
Verwechslungsmöglichkeit:
Evtl. mit anderen Dornschreckenarten, aber: die Gemeine Dornschrecke hat (normalerweise) nur einen vergleichsweise kurzen Dorn und einen gewölbten Halsschild.
Bunter Grashüpfer (Omocestus viridilus)
Merkmale:
Sehr variabel gefärbt. Der Rücken ist oft leuchtend grün, die Taster sind hell. Markanter Gesang, der entfernt an einen rasch tickenden Wecker erinnert.
Vorkommen:
Erscheint oft schon im Juni, besiedelt ein breites Spektrum an Habitaten, von Feuchtwisen bis Magerrasen. Typisch auf Bergwiesen und -weiden.
Gefährdung: Bestand in Niedersachsen nicht gefährdet.
Verwechslungsmöglichkeit:
Besteht mit dem buntbäuchigen Grashüpfer. Dieser hat im Gegensatz zu Omocestus viridulus jedoch ein rotes Hinterleibsende.
Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus)
Merkmale:
Eine unserer kleinsten Heuschrecken. Die Fühlerenden des Männchens sind auffällig nach außen gebogen. Beim Männchen ist der Hinterleib häufig rötlich. Braun bis grau gefärbt, grüne oder bunte Musterung. Gut getarnt.
Vorkommen:
Als adulte Tiere von Mai bis Oktober zu sehen. Die Art benötigt warme, trockene Lebensräume mit vegetationsfreien Bereichen, z.B. Sandrasen, Mager- und Trockenrasen, Zwergstrauchheiden.
Gefährdung: Ungefährdet in Niedersachsen.
Verwechslungsmöglichkeit:
Die Weibchen sind mit dem Rotleibigen Grashüpfers sowie dem Kleinen Heidegrashüpfer zu verwechseln. Der Halsschild ist bei der Gefleckten Keulenschrecke jedoch etwa so lang wie der Kopf (Abgrenzung zum Rotleibigen Grashüpfer) und der Flügel erreicht das Hinterknie (Abgrenzung zum Kleinen Heidegrashüpfer).
Feldgrille (Gryllus campestris)
Merkmale:
Runder Kopf, schwarzer, walzenförmiger Körper, lange Fühler, Flügelbasis gelblich, rote Hinterschenkel, stark geäderte Flügel und auffällig bedornte Hinterschienen.
Vorkommen:
Trockenwarme Habitate mit niedriger Vegetation, z.B. Halbtrockenrasen, magere Wiesen, Heideflächen. Auf die Grillenhöhlen im Boden achten! Diese haben einen kahlen Vorplatz, die sogenannte Arena. Dort lockt das Männchen mit seinem Gesang die Weibchen an.
Adulte Tiere ab Ende April zu beobachten.
Gefährdung:
Selten in Niedersachsen. Steht als "vom Aussterben bedroht" auf der Roten Liste in Niedersachsen.
Verwechslungsmöglichkeit:
Durch die Zeichnung und den Habitus eigentlich unverwechselbar, auch durch den Gesang gut zu bestimmen.