Landesfachausschuss Meeresschutz gegründet
Zusammenführen und Vernetzen der Expertise von NABU-Ehrenamtlichen im Meeresschutz
9. Februar 2023- Schon am 19. November 2022 unterstützten fünf weitere Gruppen in einem Vorabtreffen in Oldenburg die Gründung eines Landesfachausschusses. Damit zeigen sich bereits elf der derzeit insgesamt 25 an der Küste befindlichen Gruppen (inkl. Bremerhaven-Wesermünde) daran interessiert, sich für eine bessere Zusammenarbeit zu vernetzen. Mit dem Aufbau dieses LFA werden Wissen und Engagement der ehrenamtlich aktiven Mitglieder zusammengeführt. Das Thema Meeresschutz im NABU Niedersachsen wird verstärkt.
Der LFA Meeresschutz sowie dessen Sprecherinnen und Sprecher müssen auf der Landesvertreterversammlung (LVV) des NABU Niedersachsen am 16. September 2023 in Cuxhaven noch bestätigt werden, doch die Arbeit der Gruppe kann und muss schon jetzt beginnen: „Wir können nicht länger warten. Wir müssen die Probleme im Bereich Küsten und Meere jetzt angehen!“, appelliert die designierte Sprecherin Stefanie Eilers und Vorsitzende des NABU Wilhelmshaven. „Nicht nur die LNG-Terminals in Wilhelmshaven und an weiteren Standorten stellen eine enorme Belastung des Ökosystems Meer dar, sondern auch landseitige Einleitungen oder etwa die neuen CCS-, Strom- und Pipelineträume!“
Bernd Geismann, ernannter stellvertretender Sprecher des LFA und Vorsitzender des NABU Norderney, ergänzt: „Erdgasbohrungen am Wattenmeer, Verklappungen von Hafenschlick und Einleitungen zahlreicher Schadstoffe sowie Abfälle - diese Belastungen für die Nordsee können wir nicht länger hinnehmen! Wir müssen den maritimen Lebensräumen ebenso viel Berücksichtigung schenken wie den terrestrischen – vor allem, da es sich bei dem einzigartigen Wattenmeer um einen besonders schützenswerten Lebensraum mit Nationalpark- und UNESCO-Weltnaturerbe-Status handelt.“ Katharina Kniesz vom NABU Wilhelmshaven unterstützt den LFA als weitere stellvertretende Sprecherin.
Vernetzung und Austausch stehen ganz oben auf der Agenda
Zu den jetzt anstehenden Aufgaben zählt die weiterführende Vernetzung Interessierter aus möglichst vielen der 25 Gruppen zwischen Emden und Stade. Regelmäßige Treffen und Austausch sollen die Vielfalt der Themen im Küstenbereich und die Expertise aller Beteiligten bündeln. Angedacht ist die Information von Interessierten, die Organisation von Veranstaltungen, das Erstellen von Handlungsleitfäden und die Initiierung von Projekten.
Die Tätigkeit ehrenamtlich Aktiver auch in solche Landesfachausschüssen (LFA) oder Landesarbeitsgruppen (LAG) ist für den größten Ehrenamtsverband niedersachsen- und deutschlandweit eine Selbstverständlichkeit. Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, zeigt sich daher höchst erfreut über die Neugründung: „Der LFA Meeresschutz fehlte bisher in der vielfältigen Reihe der Fachausschüsse und Arbeitsgruppen, die es beim NABU Niedersachsen bereits gibt. Allein aufgrund der Küstenlänge und der Vielzahl an Themen und Schwierigkeiten, die es dort gibt, ist es absolut notwendig, dass das Wissen und Können der Aktiven vor Ort die Arbeit des NABU-Landesverbandes untermauert und unterstützt.“
Dass die Bestätigung des LFA Meeresschutz dabei auf der LVV in Cuxhaven erfolgen wird, ist ein glücklicher Zufall. An diesem Tag werden sich einige Gruppen des Küstenbereiches dort vorstellen. Auch der NABU-Bundesverband wird mit Mitarbeitenden des Teams Meeresschutz vertreten sein und unter anderem die neue Erlebniswelt NordseeLIFE präsentieren.
Hintergrund:
Im NABU Niedersachsen gibt es bereits elf LFA/LAG. Darin setzen sich ehrenamtliche Fachleute für den Schutz von unter anderem Amphibien, Schmetterlingen, Wölfen oder Obstwiesen ein, kartieren Tier- oder Pflanzengruppen, führen Schutzmaßnahmen oder Veranstaltungen durch oder verfassen Positionspapiere und Handlungsempfehlungen. LFA und LAG des NABU Niedersachsen sind für alle interessierten NABU-Mitglieder offen. Es müssen keine fachlichen Qualifikationen vorliegen, allein die Motivation, sich mit Gleichgesinnten für eine stärkeren Meeresschutz einsetzen zu wollen, reicht, um die Arbeit zu unterstützen.