Viele Mitarbeitende der NABU-Umweltpyramide begleiten Frauke Heiligenstadt und Bernd Wölbern durch das Außengelände. - Foto:
Aktuelles von der NABU-Umweltpyramide
Treffen der NABU-Umweltbildungszentren




Beim Treffen der NABU-Umweltbildungszentren in Bremervörde - Foto: Stephanie Fritz
14. Februar 2019 - Ziel des Treffens war es, die Umweltbildungsarbeit des NABU in Niedersachsen durch den Austausch weiter zu verbessern. Trotz unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte verbindet die Umweltbildung alle Zentren.
Neben dem NABU-Artenschutzzentrum aus Leiferde, dem NABU Gut Sunder aus dem Landkreis Celle und dem NABU-Woldenhof aus Ostfriesland fand auch das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM aus dem Landkreis Friesland den Weg nach Bremervörde. „Ich war noch nie in einer Pyramide“, stellte Stefanie Fritz, pädagogische Leitung von NABU Gut Sunder, begeistert fest.
Nach einem Rundgang über das naturnahe Außengelände wurden die aktuellen Herausforderungen in der Umweltbildung diskutiert. Es zeigte sich, dass trotz unterschiedlicher Angebotsformate (Tagesveranstaltungen oder Herbergsbetrieb) die Problematiken in allen Zentren ähnlich sind. Beim Umgang mit der neuen Datenschutzverordnung und den Anforderungen durch Ernährungsbesonderheiten bei den Besuchern wurden gemeinsame Lösungsansätze gesucht und größtenteils gefunden.
„Der Trend geht hin zu Tagesveranstaltungen und Wochenendbuchungen“, bemerkt Bärbel Rogoschik, Leiterin des Artenschutzzentrums in Leiferde. „Vor allem Kindergeburtstage werden heutzutage am Wochenende gefeiert, da die Kinder in der Woche voll ausgebucht sind.“ Der NABU-Woldenhof bemerkt, dass die Klassenfahrten kürzer werden. Drei Tage seien attraktiver als fünf. Trotzdem sind alle Zentren gut ausgebucht. Beim Fazit waren sich alle einig: „Wir haben den Auftrag, den Kindern Wissen über unsere Natur und deren Zusammenhänge zu vermitteln, das sonst verloren gehen würden“, konstatiert Markus Steinbach, pädagogischer Leiter der NABU Umweltpyramide. „Dadurch erhoffen wir viele „Aha-Effekte“ und eine kritischere Denkweise zu erreichen.“
Die Teilnehmenden fanden die Denkanstöße und Inspirationen, sowie die konkreten Programmvorschläge bei diesem Treffen sehr bereichernd. Der Termin für das nächste Treffen steht bereits fest. Alle Beteiligten freuen sich darauf im kommenden November Näheres über die Arbeiten auf NABU Gut Sunder zu erfahren.
Auszubildende der Volksbank erleben spannende soziale Woche bei der NABU Umweltpyramide

Erschöpft aber erfolgreich! Auszubildende der Volksbank ziehen Resümee über ihre soziale Woche bei der NABU Umweltpyramide.- Foto: Melina Behling
11. Juli 2018 - Jedes Jahr nehmen die Auszubildenden der Volksbank Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck an einer „Sozialen Woche“ teil. Zehn von ihnen entschieden sich für die NABU Umweltpyramide als Einsatzort, um bei Pflegemaßnahmen im Naturschutz mit anzupacken.
„Welch ein Glück in diesem Jahr so viele helfende Hände bei Mahd und Heurechen zu haben, denn nur mit regelmäßiger Pflege gelingt es Wiesen blütenreich zu entwickeln oder zu erhalten“, freute sich Inken Dippel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide.
Nach einer Führung über das Außengelände der NABU Umweltpyramide, bei der die Auszubildenden viele Hinweise erhielten, wie man Insekten und andere Tiere am besten fördert, ging es an die Arbeit. Trotz vorher geäußerter Berührungsängste mit „Krabbeltieren“ verschwanden einige Auszubildende schon eine Stunde später in einen Gagelstrauch, um wuchernde Brombeeren und Ahorn herauszuschneiden. Und dem Lachen nach zu urteilen hatten sie Spaß dabei. Das Zurückschneiden von Weidenaufwuchs auf einer Magerwiese war für einige Auszubildende hingegen die erste Geduldsprobe, denn es ging nur langsam und tief gebückt mit Rosen- und Astscheren voran. Zum Glück gab es danach Abwechslung mit verschiedenen Mähgeräten auf der Streuobstwiese, deren Bedienung Hans Dietrich, Mitarbeiter der NABU Umweltpyramide, sachkundig erklärte.
In den folgenden Tage standen verschiedene Arbeiten auf den Flächen eines von REWE geförderten Projektes im Alten Land auf dem Programm. Auf Apfelplantagen warenn in den Randbereichen Blühstreifen oder Wiesen angelegt sowie Bäume und Büsche gepflanzt worden, die nun zur Pflege gemäht und geschnitten werden mussten. Außerdem waren Nistkästen zu kontrollieren, um den Bruterfolg zu erfassen. Die Unterscheidung der Nester von Kohlmeisen- und Sperlingen, die 80 -90 Prozent der Kästen belegen, ist auch für Laien leicht zu bewerkstelligen, somit konnten die Auszubildenden die Naturschützer effektiv unterstützen. „Das war eine richtige Hilfe für uns, denn alleine 20 Hektar Fläche zu kontrollieren dauert ganz schön lange“, erklärt Inken Dippel begeistert.
Am letzten Tag der "Sozialen Woche" im Alten Land erkundete die Gruppe aufgelassene Plantagen, die bald als neue Flächen in das Projekt hinein genommen werden. Dabei kam es zu einer ungewollten Teambuilding-Maßnahme, denn es galt, einen breiten, schlammigen Graben auf einem wackeligen Weidenast zu überqueren. Alle Teilnehmenden kamen trockenen Fußes auf die andere Seite.
Das Anfertigen von Lehmsteinen für neue Insektennisthilfen bildeten den Abschluss der Arbeiten in der Projektwoche. Anschließend wurde die Woche in Ruhe noch ausgewertet. Dabei wurde nicht zuletzt der hohe Verbrauch an Sonnen- und Insektenschutzmitteln genannt. „Im Gegensatz zu früher haben mich nun die Wespen zu Hause gar nicht mehr aufgeregt“, zog eine Teilnehmerin ihr Resümee.
„Eine rundum gelungene Sache: in punkto Ausdauer, Offenheit und Teamgeist sind die Azubis der Volksbank wirklich klasse“, lobte Inken Dippel zum Abschluss und hofft auf weitere Arbeitseinsätze.
Viele Projekte zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt

Ehrenamtliche beim Bau von Steinkauzkästen. - Foto: Bettina Schroeder
22. Mai 2017 - Der Artenschwund hat insbesondere in der intensiv genutzten Kulturlandschaft inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. „Das Problem des Artensterbens ist in der Politik schon lange angekommen, getan hat sich aber wenig“, bemängelt die Biologin Bettina Schroeder von der NABU Umweltpyramide Bremervörde. Was im Großen nicht gelingt, lässt sich aber gerade zur Unterstützung der Artenvielfalt im kleineren Maßstab umsetzen.
"Neue Wege zur Artenvielfalt" lautet der Titel eines Projektes der NABU Umweltpyramide, das sich an NABU-Gruppen und Vereine wendet. Egal ob Naturschutzgruppe, Feuerwehr, Heimat-, Sport- oder Schützenverein – wer sich für den Natur- und Artenschutz einsetzen möchte und nicht genau weiß, wie er bei der Planung oder Durchführung vorgehen soll, kann sich an die NABU Umweltpyramide wenden. Gleichzeitig unterstützt der NABU auch bei der Gewinnung von Fördermitteln, ehrenamtlichen Helfern sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Seit dem Projektstart vor einem Jahr ist viel geschehen: Von der Ökologischen Aufwertung eines Regenrückhaltebeckens, über die Förderung eines Steinkauzvorkommens bis hin zu Baumpflegearbeiten und dem Anlegen einer Totholzhecke. Das von der Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt läuft noch zwei weitere Jahre und richtet sich an alle Vereine der Landkreise Rotenburg, Stade, Osterholz und Cuxhaven.
Interessierte wenden sich direkt an die Projektleiterin Sarina Pils (Tel. 04266-936572) oder an die NABU Umweltpyramide, Bettina Schroeder (Tel. 04761-71352), für die Zusendung des Flyers bitte eine Email an info@nabu-umweltpyramide.de schreiben.
>> Weitere Informationen auf der Webseite des Projekts.
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt besucht die Umweltpyramide in Bremervörde
21. Februar 2017 - Eigentlich wollte sie schon zum 25-jährigen Jubiläum im Sommer kommen: Vergangenen Mittwoch holte Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt dann ihren Besuch in der NABU-Umweltpyramide Bremervörde nach.
Das Team der Einrichtung nutzte die fast eineinhalb Stunden, um dem Gast die breite Palette an Umweltbildungs-, Naturschutz- und Inklusionsarbeit vorzustellen, die vor Ort geleistet wird. Davon, dass solche Seminare nicht nur interessant sein, sondern auch Spaß machen können, überzeugte sich die Fachpolitikerin gleich an mehreren Stationen.
Angeführt von Markus Steinbach, pädagogischer Leiter der Umweltpyramide, machte der Tross einen Rundgang durch das vielfältige Außengelände, vorbei an Teichen, Moorbeet, Streuobstwiese und Schaubienenstand. Im Teambuilding-Parcours fanden die Ministerin und ihre Begleiter, darunter der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Bernd Wölbern, auf der großen Wippe schnell ein gutes Gleichgewicht. Zuvor hatten beide einen kräftigen Atem bewiesen, als sie Luft durch die Leitungsbahnen einer Baumscheibe pusteten und zum Beweis für den Erfolg Spülmittel auf der anderen Seite zum Schäumen brachten.
In der Biberburg versuchte sich Heiligenstadt im Mahlen von Weizenkörnern mit einem Stein, ganz wie in vorzeitlichen Kulturen. „Das strengt ganz schön an“, sagte die Ministerin. Steinbach erläuterte: „Deshalb hat bestimmt nie ein frühzeitlicher Mensch fertiges Brot weggeworfen. Dazu war es viel zu wertvoll. Das versteht jedes Kind, wenn es diese Erfahrung gemacht hat.“
Die Seminare der NABU-Umweltpyramide werden übers Jahr von rund 300 Schulklassen besucht. Außerdem gibt es Veranstaltungen zum Beispiel für Abiturkurse und für erwachsene Naturfreunde sowie mehrere Projekte im Natur- und Artenschutz. Eine Besonderheit in Bremervörde ist die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe, durch die Menschen mit Beeinträchtigung als Assistenten in den Bildungsprogrammen mitwirken können.
Das NABU-Team stellte im Gespräch mit Heiligenstadt und Wölbern zwei ganz aktuelle Vorhaben heraus, in die geflüchtete Menschen einbezogen sind: eines zum Thema „Apfel“ in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk, ein zweites im Huvenhoopsmoor. Partner dort sind die Gemeinde Gnarrenburg und der örtliche Heimatverein. Heiligenstadt hörte sehr interessiert zu und versprach, von diesen Projekten auch an anderen Stellen in Hannover zu berichten.
NABU-Pyramide feiert Jubiläum
Dicht gedrängt und in Gespräche vertieft stehen Gäste und Besucher im Foyer der NABU-Umweltpyramide, um das 25-jährige Bestehen der einst kritisch beäugten und belächelten und doch zukunftweisenden Umwelt-Bildungsstätte zu feiern.
Rückblick auf die Jubiläumsfeier am 7. August
Mittlerweile gehört die Umweltpyramide deutschlandweit zu den größten und bekanntesten Einrichtungen dieser Art.
„Herzlich willkommen in der Umweltpyramide, wo man viel entdecken kann“, begrüßte der Kinderchor der Oberschule Geestequelle die anwesenden Orts-, Kreis- und Landespolitiker, NABU-Prominenz und Vertreter benachbarter Ortsverbände sowie zahlreiche Mitglieder und Weggefährten. Mit dem besonderen Dank an den Landkreis Rotenburg für die finanzielle Unterstützung bei den Renovierungskosten eröffnete der neue Leiter der Umweltpyramide, Roland Meyer, die Feier. Grußworte soll es diesmal nur wenige geben, um Zeit für den Rückblick von Axel Roschen zu haben, der an diesem Jubiläumstag die Leitung der Umweltpyramide an Roland Meyer weitergeben wird.

Als "zukunftsweisende Bildungsstätte" zu Recht gelobt: 25 Jahre Umweltpyramide. - Foto: Anette Meyer
Flaggschiff im Natur- und Erlebnispark
Landrat Hermann Luttmann erinnert an die frühen Jahre der Planung, als Hans-Jörg Helm es schaffte, Bürgermeister Hans Heinrich Hey zu überzeugen, im Rahmen der Landesausstellung „Natur im Städtebau“ den Bau der Umweltpyramide zu befürworten. Heute „trägt jeder von uns Verantwortung für die Natur“ bekennt er und fügt hinzu: „Nicht nur die Kreisverwaltung, auch die Kreistagsabgeordneten stehen hinter dem NABU und seinen Aktivitäten.“
Das unterstütze auch die Stadt Bremervörde, so Bürgermeister Detlev Fischer: „Wenn ich Noten vergeben dürfte, gäbe ich eine glatte eins für das, was Sie hier geschaffen haben.“ Besonders in der inhaltlichen Arbeit habe sich die Umweltpyramide zum „Flaggschiff im Natur- und Erlebnispark entwickelt“. Roland Meyer begrüßte mit Inez Schierenberg, Geschäftsführerin des NABU-Landesverbandes, die „Hausherrin der Umweltpyramide“. Schierenberg illustrierte die Bedeutung der Bildungsarbeit in Bremervörde mit der bekannten Kinderfrage nach der lila Farbe der Kühe: „Es ist tatsächlich so, wenn jemand Mäuschen an einem Unterrichtstag spielt, der wundert sich, wenn Kinder aus der Stadt in die Natur kommen.“
„Ich erinnere mich, dass ich eine Baustelle vorfand, auf der vier Balken in Pyramidenform standen“, begann Axel Roschen seinen Rückblick. Ernüchternd seien auch die Reaktionen in der Bremervörder Politik gewesen. Mit Aussagen wie „Bremervörde wird sich eine Laus in den Pelz setzen, die dauernd Ärger bereiten würde“ oder der Abwertung „grüne Tintenpisser“ hätten sich Hans-Jörg Helm und die anderen Mitstreiter auseinander setzen müssen. Aber 1991 eröffnete die Pyramide als baubiologisches Experiment und Zugpferd der Landesausstellung „Natur im Städtebau“. 350 000 Menschen besuchten die Ausstellung – und fast alle kamen in die Pyramide.
Weiter erinnerte Roschen an die Entwicklung des „Grünen Klassenzimmers“ und über 50 weitere Projekte, mit denen sich die Umweltpyramide den Ruf des größten Trägers in der Natur- und Umweltbildung in Niedersachsen erworben hat. Allerdings habe er auch lernen müssen, dass allein mit der Erwachsenen- und Kinder- beziehungsweise Jugendlichenbildung eine Einrichtung wie die Umweltpyramide nicht betrieben werden könne. Daher bestehe bis heute stets die Notwendigkeit, für finanzielle Unterstützung durch Banken, die Bingo Umweltlotterie und auf kommunaler, Kreis- und Landesebene zu sorgen.

"Talkrunde" mit Marco Felz, Umweltassistent der Lebenshilfe, Bremervörde/Zeven, Dr. Heinrich Bottermann (Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU), Karsten Behr (Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung) und NABU-Präsident Olaf Tschmipke .- Foto: Anette Meyer
Dank an alle Mitarbeiter
Roschen sprach in seiner Rede allen mittlerweile 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen besonderen Dank aus: „Einen großen Applaus für alle, die durch dick und dünn mitgegangen sind.“
Im Anschluss an Roschens Rede leitete Meyer zu einer Talkrunde mit Marco Felz, Umweltassistent der Lebenshilfe, Bremervörde/Zeven, über. Dr. Heinrich Bottermann (Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU), Karsten Behr (Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung) und NABU-Präsident Olaf Tschmipke waren eingeladen. Hervorgehoben wurden die Förder- und Bewilligungsbedingungen der Bildungsarbeit der NABU-Umweltpyramide. „Natur und Bildungsarbeit rund um die Natur legen die Lebensgrundlagen für die nächsten Generationen“, so Dr. Bottermann, dem Behr zustimmte, dass besonders die praktischen Projekte gut bewertet würden. Und Tschimpke unterstütze, dass „diese notwendigen und wichtigen Arbeiten finanziell besser abgesichert werden sollten.
Auf die Frage, was denn in den nächsten 25 Jahren noch verbessert werden könne, versicherte Tschimpke: „Die Pyramide hat in den letzten Jahren nicht viel falsch gemacht, sie sollen so weitermachen“, er werde dann mal am Stock vorbeikommen.
Den Abschluss des offiziellen Teils gestalteten wieder die Kinder der Schule Geestequelle mit einem begeisternden Mitmachlied.
Text von Wolf Lothar Berger. Wir danken für die freundliche Genehmigung zum Abdruck der Redaktion der Bremervörder Zeitung und dem Autor.
Neue Attraktion: Schaubienenstand

Kontrolliert das kleine Volk im Schaukasten: NABU-Mitarbeiterin Bettina Schroeder - Foto: NABU Umweltpyramide
Ein gutes Brutnest, eingelagerter Pollen und ein Kranz von Zellen voller Honig: Wer einen Blick in den neuen Bienenschaukasten im Außengelände der NABU-Umweltpyramide Bremervörde wirft, bekommt einen guten Einblick in das Leben eines Insektenstaates. Zu sehen sind auch die blau gekennzeichnete Königin beim Eierlegen und mit etwas Glück Arbeiterinnen beim Schwänzeltanz.
Der von außen unauffällige Kasten ist die jüngste Errungenschaft der Bildungseinrichtung. Betreut wird das kleine Bienenvolk von Dirk Israel vom Imkerverein Bremervörde. Er und Pyramiden-Mitarbeiter Roland Meyer halten noch drei weitere Völker auf dem Gelände. Die befruchten nicht nur die Pflanzen in der Umgebung, sondern produzieren auch Honig, der in der Umweltpyramide erhältlich ist.
„Wir versuchen, unsere Einrichtung für Besucher und Gruppen attraktiv zu halten, in dem wir sie ständig weiter entwickeln“, erläutert Meyer. Gerade neu überarbeitet worden sei zum Beispiel auch der Parcours mit Kooperationsspielen. Meyer: „Teambuilding und Zusammenarbeit wird nicht nur im Bereich Schule immer wichtiger, sondern auch für Unternehmen. Entsprechende Seminare, für die wir den neuen Rundweg nutzen, sind sehr gefragt.“
Die NABU-Umweltpyramide wurde vor 25 Jahren zur damaligen Landesausstellung „Natur im Städtebau“ eingeweiht. Die breite Palette an Umweltbildungsangeboten wird übers Jahr von rund 300 Schulklassen und anderen Gruppen genutzt. Die vom NABU-Landesverband getragene Einrichtung hat vor einigen Monaten ein neues Dach erhalten und erstrahlt seitdem wieder in frischem Glanz. Sie ist Anlaufstelle für Naturfreunde aus nah und fern sowie mit vielen Artenschutzprojekten Motor für ganz konkreten Naturschutz in der Region.
Sioux, ein dichtes Dach und ein neuer Leiter

Indianer-Erlebnistag - Foto: NABU Umweltpyramide
Indianer-Seminar: Spielerische Umweltbildung
„Warum interessieren sich Naturschützer für Indianer?“, fragt Bettina Schroeder in die Runde. Die Biologin aus der NABU-Umweltpyramide Bremervörde hat für diesen Dienstag ihr Sioux-Kostüm übergestreift. Für die nächsten Stunden ist sie Schlauer Fuchs. Daniel aus dem Stamm Rollender Donner – so nennt sich die 4c aus Cuxhaven für heute – antwortet: „Weil Indianer die Natur nicht endgültig zerstören.“ Kristin ergänzt: „Sie nutzen sie so, dass auch spätere Generationen noch von den Büffeln leben können.“
Schlauer Fuchs ist zufrieden: „Maß halten, Lebensgrundlagen bewahren - das sind Grundgedanken von Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. Und darum geht es uns“, wird sie später erläutern. Die Palette an Programmen reiche von Indianern über Fledermausnächte und Teambuilding bis zu Gewässer-Kursen, Moor-Tagen und Klima-Wochen. Hinzu kommen viele Projekte, etwa im Natur- und Artenschutz.
Die Umweltpyramide ist gefragt und das seit einem Vierteljahrhundert. Jährlich steuern rund 350 Klassen die kleine Stadt im Elbe-Weser-Dreieck an und nutzen, was Schroeder und ihre Kollegen aus der „Umpy“ gemeinsam mit Helfern aus Lebenshilfe-Werkstätten an Natur- und Inklusionserfahrungen vorbereitet haben.
Ein neues Dach für die Umweltpyramide
Umpy? – So nennen die Mitarbeitenden das markante Gebäude, das 1991 im Rahmen der Landesausstellung „Natur im Städtebau“ entstanden ist. Axel Roschen, Mann der ersten Stunde, erinnert sich: „Wir wollten nicht nur ein Umweltzentrum schaffen, sondern zugleich viele Aspekte umweltfreundlichen Bauens versammeln. Dazu gehörten zum Beispiel eine Form, die das Verhältnis vom Volumen zur Außenhaut optimiert, eine Dämmung aus Altpapier, ein Grauwassersystem und eine der ersten Solaranlagen.“ Fürs Dach kam damals nur Naturmaterial infrage: Holzschindeln. Ein Fehler, wie selbst der Hersteller heute gesteht. „Sie trocknen in unseren Breiten zu langsam ab und sind schnell verrottet“, so Roschen. Kürzlich stand denn auch eine komplette Dachsanierung an – wegen Haltbarkeit und Statik diesmal freilich aus Blech.
Roland Meyer beerbt Axel Roschen als Leiter der Umweltpyramide
Axel Roschen ist froh, diese große Baumaßnahme gut auf den Weg gebracht zu haben. Nach 25 Jahren gibt der Biologe die Leitung der Pyramide ab und widmet sich beruflich noch einmal direkt der Natur. Er baut in Bremervörde eine ökologische NABU-Station auf, die umliegende FFH-Gebiete fachlich betreut und zu entwickeln hilft.
Nachfolger in der Umweltpyramide ist Roland Meyer. Als Projektleiter des Mitmach- und Erlebnisgartens MEGa in Rotenburg und Vorsitzender des örtlichen Kreisverbands ist er dem NABU bereits länger verbunden. Der 49 Jahre alte Journalist und Pädagoge freut sich über das dichte Dach ebenso wie auf die Aufgabe. „Am wichtigsten ist ein gutes Team. Und da haben wir mehr als einen Fuchs“, sagt er. Wer sich davon überzeugen wolle, sei zum Jubiläumsfest am Sonntag, 7. August, herzlich eingeladen.