Hätten Sie's gewusst?
10 verblüffende Fakten über Eulen
Bauen Eulen Nester? Sind alle Eulen nachtaktiv? Und warum hört eigentlich eine Maus die herannahende Eule nicht? Was jeder Eulenfan über den Vogel der Weisheit wissen sollte. Mehr →
11. Dezember 2019 - „Wir hatten noch nie so viele und so große erfolgreiche Bruten der Schleiereule zu verzeichnen wie in diesem Jahr“, berichtet Hansjürgen Festerling aus Oldenburg, der sich bereits seit 1985 äußerst engagiert für den NABU um diese Eulenart kümmert. Festerling rangiert dabei als „Kronzeuge“ einer sehr spannenden Entwicklung, da die Brutergebnisse, die er seitdem akribisch festhält, Aussagekraft für ganz Niedersachsen und darüber hinaus haben.
„Während wir in früheren Jahren bereits bei 400 Jungtieren in den derzeit 280 im Oldenburger Land betreuten Spezial-Nistkästen gejubelt haben und in sehr guten Jahren auch die 500er-Marke durchbrochen wurde, gehen die Werte in diesem Jahr regelrecht durch die Decke“, kann Festerling berichten. „Wir haben 1.150 junge Schleiereulen in den Brutkästen, die sich auf Bauernhöfen, in Scheunen und Hallen in oft luftiger Höhe befinden, verzeichnen können. Das ist ein absoluter Rekord. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr auch die Größe der Bruten aus dem Rahmen fällt. Durchgängig befanden sich in den Kästen fünf bis zehn Jungtiere. Und ebenso fällt der besonders hohe Wert an Zweit- und Drittbruten auf.“ Der NABU-Schleiereulenexperte betreut gemeinsam mit weiteren NABU-Ehrenamtlichen die Schleiereulennistkästen, das heißt, diese werden regelmäßig kontrolliert, gereinigt und ggf. repariert werden. Dafür legen die Naturschützer jedes Jahr mehr als 5.000 Kilometer zurück.
Viele Mäuse, viele Eulen
„2019 waren sogar Ende November noch Jungtiere in einem Schleiereulenkasten im Ammerland zu finden“, berichtet Festerling. Außergewöhnlich war auch die Anzahl der "Schachtelbruten". „Dieser Begriff wird gewählt, wenn im gleichen Kasten noch ältere Jungeulen von den Elterntieren gefüttert werden, aber auch bereits die nächste Brut ausgebrütet wird, oder sich in einem weiteren Kasten in der Nähe eine zweite Brut befindet“, erläutert der Eulen-Fachmann.
Hansjürgen Festerling führt den außergewöhnlichen Bruterfolg auf das unglaublich starke, zweite Mäusejahr in Folge zurück, das den Eulen einen reich gedeckten Tisch bereitete. Schleiereulen ernähren sich zum überwiegenden Teil von Feldmäusen: „Wir entdeckten mancherorts offen liegende Mäusegänge, und die kleinen Nager waren in Folge zweier milder Winter und trockenheißer Sommer allenthalben zu beobachten“, so Festerling.
Lebensraumverlust ist eine Gefahr für die Eulen
Gleichwohl stehe auch der Schleiereulenbestand vor großen Herausforderungen, betont der NABU-Experte, der keine Entwarnung für die Eule geben möchte: „Die Lebensraumverluste durch eine immer stärker ausgeräumte Landschaft, in der Brachen, Säume, Feldhecken und andere Elemente fehlen, machen auch der Schleiereule zu schaffen. In Maiswüsten kann auch sie nichts mehr finden. Deshalb freuen wir uns über jeden Bruterfolg!“
Vor gut 40 Jahren, im starken Schneewinter 1978/79, stand damals ohnehin niedrige Bestand in weiten Teilen Norddeutschlands vor dem Aussterben: Schleiereulen können nur sehr kurz ohne Nahrung überleben, die Mäuse waren unter den Schneemassen nicht zu entdecken. Den Eulen drohte der Hungertod. Die NABU-Eulenschützer griffen in der Not zu einem kuriosen Instrument: Sie hängten eilends Plastikwannen in Scheunen auf, gaben Stroh und Getreide hinein und – Labormäuse. Diese verrieten sich durch ihr Rascheln den hungernden Schleiereulen, die sie aus den Wannen herausgreifen konnten. Der Bestand war gerettet.
Hansjürgen Festerling und seine NABU-Ehrenamtlichen freuen sich über die zahlreichen Bruterfolge des Jahres 2019 und sind überzeugt: „Naturschutz mit langem Atem wird Erfolg haben. Die Schleiereule beweist es!“
3. Februar 2018 - Hansjürgen Festerling, der seit Jahrzehnten den NABU-Schleiereulenschutz im Oldenburger Land betreut, kann damit eines der besten Brutergebnisse melden, seit das Projekt 1979 ins Leben gerufen worden war.
Für die Schleiereule werden von ehrenamtlichen NABU-Mitgliedern großvolumige Spezialkästen an geeigneten Orten angebracht, zumeist auf Bauernhöfen, aber auch in Scheunen oder Hallen, und ganzjährig betreut. Mittlerweile ist die Anzahl der Kästen auf fast 300 Stück angewachsen, weitere werden gebaut und sollen demnächst aufgehängt werden. In einigen Kästen waren bei den Kontrollen auch andere "Mieter" anzutreffen: Es brüteten in den Kästen Turmfalken und Dohlen, aber auch Hornissen nisteten sich ein.
Die Schleiereule zählt zu den bedrohten Arten, hat sich aber dank der praktischen Hilfe des NABU im Oldenburger Land vom "Fast-Verschwinden" Ende der 1970er Jahre erholt.
Einen interessanten Bericht gibt es in der NWZ, der eine wunderbare Kooperation zwischen einer Privatperson, einer Schule und dem NABU in Aschhauserfeld bei Bad Zwischenahn beschreibt. Auch hier wurde ganz konkret und mit Erfolg etwas für die regionalen Schleiereulenbestände getan: Zum Artikel
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