Insekten zählen und dem NABU melden




Bald ist es wieder soweit: Eine Stunde lang Insekten beobachten und zählen. Die NABU-Mitmachaktion findet vom 4. Juni bis 13. Juni und vom 6. August bis 15. August bereits zum vierten Mal deutschlandweit statt. Wer mitzählt, kann attraktive Preise gewinnen!
Eine besondere Rolle spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer. „Jeder kennt das beliebte Glückssymbol“, so Philip Foth, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Aber kaum jemand weiß, dass es in Deutschland etwa 70 Marienkäfer-Arten gibt. Am häufigsten entdecken wir den einheimischen Siebenpunktmarienkäfer und den Asiatischen Marienkäfer, der erst vor wenigen Jahren vom Menschen eingeschleppt wurde. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll nun der Insektensommer zeigen.“ Dafür sollen die Teilnehmer melden, wie oft sie den Asiatischen und den Siebenpunktmarienkäfer entdecken konnten.
Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen online unter www.insektensommer.de oder mit der kostenlosen App "NABU Insektenwelt".
Auf diese Insekten sollten Sie besonders achten:
Aber nicht nur die Marienkäfer – jeder gesichtete Sechsbeiner soll dem NABU gemeldet werden. Auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten soll dabei jetzt im Frühsommer aber besonders geachtet werden: außer den Marienkäfern sind das Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und Grünes Heupferd.
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Siebenpunkt-Marienkäfer beim Abflug - Foto: Aaron Berzen
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Asiatischer Marienkäfer (Harlekin) - Foto: Helge May
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Charakteristisch für die Steinhummel ist der schwarze Körper mit dem rötlichen Hinterteil. - Foto: Helge May
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Florfliege - Foto: Helge May
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Die Hainschwebfliege (hier ein Männchen) gleicht im ersten Moment einer Wespe. - Foto: Helge May
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Tagpfauenauge - Foto: Frank Derer
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Sitzt gern an reifen Brombeeren: Die Lederwanze - Foto: Helge May
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Nein, das ist kein Schmetterling, sondern eine Blutzikade! - Foto: Helge May
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Admiral (Weibchen) auf Grönlandmargerite - Foto: Helge May
Online-Bestimmungshilfe
„Wer sich bei der Bestimmung eines Insekts unsicher ist, kann sie ganz einfach mit dem NABU-Insektentrainer (www.insektentrainer.de) unterscheiden lernen“, so Philip Foth. Das Lernprogramm wird von der Firma Neudorff unterstützt. Und wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer. „Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet“, erklärt Foth. „Eine Erkundungstour in die Insektenwelt ist schon auf kleinstem Raum möglich, es lohnt zum Beispiel schon der Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon.“
Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund.
Die Daten der Zählaktion "Insektensommer" werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Der Insektensommer findet dieses Jahr zum vierten Mal statt. Im vergangenen Jahr kamen von fast 16.000 Teilnehmer bei beiden Zählungen erstmals knapp 10.000 Meldungen bundesweit zu Sechsbeinern zusammen.
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