Nashornkäfer-Männchen Foto: Helge May
Seltener Fund im Rindenmulch
Larven des Nashornkäfers können Zellulose verdauen
Der imposante, schwarz gepanzerte Käfer verdankt seinen Namen dem Horn, das er an der Oberseite des Kopfes trägt. Sowohl Männchen wie Weibchen sind damit ausgestattet, wobei es beim Weibchen kurz und unauffällig ist, beim Männchen hingegen lang und gebogen.
Der Nashornkäfer hat sich gut angepasst und kommt im Gegensatz zum Hirschkäfer, der auf alte Laubwälder angewiesen und daher vielerorts vom Aussterben bedroht ist, auch in menschlichen Siedlungen zurecht. Die Nashornkäferlarven leben dort bevorzugt in Kompost- oder Rindenmulchhaufen. Sie gehören zu den wenigen Tieren, die Zellulose verdauen können, dank bestimmter Bakterien im Verdauungstrakt. So erfüllen diese Käfer eine wichtige Rolle in der Natur, da sie abgestorbenes Holz wieder zu Humusboden verarbeiten können.
In die Komposthaufen werden auch die Larven der Käfer abgelegt. Sie entwickeln sich dort über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Daher ist es wichtig, wenn man z.B. beim Umgraben zufällig auf die Larven dieser geschützten Käferart stößt, sie an dem Ort zu belassen, damit sie sich irgendwann verpuppen können.
Die Käfer sind ansonsten nur selten zu sehen, da sie vor allem in der Dämmerung und nachts unterwegs sind.