Marienkäfer sind jetzt auf Winterquartiersuche
Große Schwärme besuchen Balkongeländer und Hauswände
Marienkäfer, wohin man schaut: Die Krabbler nutzen die letzten Sonnentage, um sich auf die Suche nach geeigneten Winterquartieren zu begeben. Im Herbst sitzen sie jetzt in teils großen Schwärmen auf Balkongeländern, an Hauswänden und Pflanzen. Den Winter über machen sie es sich am liebsten in Mauerritzen oder Dachsparren gemütlich. Jetzt im Herbst fallen die kleinen Käfer noch einmal besonders auf, es scheinen immer mehr zu werden. Das liegt daran, dass sich die Marienkäfer auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren in Gruppen versammeln. Meist sind es Siebenpunkt- oder Asiatische Marienkäfer.
„Alle Marienkäfer begeben sich nun auf ihre Wanderungen in wärmere Regionen Europas oder suchen sich hier ihre Überwinterungsplätze“, erklärt Frederik Eggers, Artenschutzreferent des NABU Niedersachsen. Wer jetzt zahlreiche Marienkäfer an einer Hauswand beobachtet und am nächsten Tag vergebens danach sucht, der hat sehr wahrscheinlich einen Marienkäfertrupp auf Wanderpause gesehen.
Ein naturnaher Garten hilft auch dem Marienkäfer
„Krabbeln sie dabei durch offene Fenster in unsere Wohnungen, so geschieht dies eher zufällig. Am besten bringt man die kleinen roten Krabbler wieder nach draußen und setzt sie an einem geeigneten Winterquartier ab“, beruhigt Eggers. Marienkäfer machen es sich am liebsten in Hohlräumen an Hauswand oder auf Dächern gemütlich. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der unfreundlichen Jahreszeit – oft finden sich hier größere Ansammlungen. „Ein Grund mehr, sich für naturnahe anstatt perfekt aufgeräumte Gärten stark zu machen“, meint Eggers.
Ihrem Ruf als Glücksbringer werden die Marienkäfer in jedem Fall gerecht: Wer viele im Garten hat, ist gut dran - denn im Frühjahr werden sie wieder zur biologischen Blattlausbekämpfung antreten. Denn Marienkäfer ernähren sich hauptsächlich von Blatt- oder Schildläusen, aber auch von Spinnmilben und Wanzen.
mehr über den Marienkäfer erfahren:
Der aus Asien stammende Harlekin-Marienkäfer gehört in Deutschland inzwischen zum festen Bestand der Insektenwelt. Nun haben Forscher entdeckt, dass der Käfer gegenüber Krankheitserregern weitgehend immun ist. Aus seinem Blut könnten künftig Medikamente hergestellt werden. Mehr →
Marienkäfer sind durch ihre halbkugelige Körperform wenig aerodynamisch gebaut. Sie können schlecht fliegen und sich mit ihren kleinen Beinen nur im Trippelschritt fortbewegen. Dieser auffällige Körperbau ist eine spezielle Anpassung an ihre Lebensweise. Mehr →
Vor einigen Jahren aus Gewächshäusern ausgebüchst, wo er zur Blattlausbekämpfung eingesetzt war, ist der Asiatische Marienkäfer heute bei uns weit verbreitet. Strittig ist, ob der Käfer alteingesessene Arten verdrängt und die Weinherstellung gefährdet. Mehr →