Glücksbringer mit großem Appetit

Sieben Fakten über den Siebenpunkt-Marienkäfer

Warum ist der Marienkäfer rot?

Er warnt damit seine Fressfeinde: Vögel werden durch die rote Warnfarbe abgeschreckt. Er ist für Vögel zwar nicht giftig, schmeckt aber bitter und wird deshalb verschmäht.

Frisst der Marienkäfer ausschließlich Blattläuse?

Nein. Auf seinem Speisezettel stehen u.a. auch andere Pflanzenschädlinge wie Schildläusen und Spinnmilben. Blattläuse sind aber seine Lieblingsspeise: 100 bis 150 Blattläuse frisst ein Marienkäfer täglich. Ebenfalls recht gefräßig sind die Marienkäferlarven, die deshalb Blattlauslöwen genannt werden. Jede einzelne Larve verspeist in den drei Wochen bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 600 Blattläuse. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können so während des Sommers an die 100.000 Läuse vertilgen. Kein Wunder, dass die Käfer bei Gärtner/innen beliebt sind!

Warum tritt der Marienkäfer manchmal in Schwärmen auf?

Im Herbst versammeln sich die Marienkäfer auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren. In Gruppen oder großen Schwärmen besetzen sie Balkongeländer, Hauswände und Pflanzen. Marienkäfer nutzen die letzten Sonnentage, um sich auf ihre Wanderungen in wärmere Regionen Europas zu begeben oder sich hier Überwinterungsplätze zu suchen.

Marienkäfer machen es sich am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der unfreundlichen Jahreszeit – oft finden sich hier größere Ansammlungen. Ein Grund mehr, sich für naturnahe und nicht perfekt aufgeräumte Gärten stark zu machen!

Machen Sie mit beim Insektensommer!

Warum gilt der Siebenpunkt-Marienkäfer als Glücksbringer?

Der Name Marienkäfer wird von der Jungfrau Maria abgeleitet. In ihrem Auftrag nämlich, so glaubte man früher, seien die kleinen Krabbler in der Schädlingsvertilgung tätig. Zudem sollten sie vor Hexen und Unheil schützen. Die Zahl sieben gilt zudem seit jeher als Glückszahl. Glücklich schätzen kann sich tatsächlich jede/r Gartenbesitzer/in: Denn ist der Marienkäfer hier zu Gast, macht er sich mit großem Appetit über Blattläuse her - ein echter Glücksfall!

Was hat es mit der gelben Flüssigkeit auf sich, die der Marienkäfer ausscheidet?

Wer schon mal einen Marienkäfer in der Hand gehalten hat, kennt es: das gelbliche Sekret, das die Käfer bei Gefahr absondern. Dieses aus Poren in der Gelenkhaut ausgeschiedene Sekret riecht nicht nur streng, es ist auch giftig. Dem Menschen schadet es nicht, aber Ameisen, die ja bekanntlich "ihre" Zucker produzierenden Blattläuse beschützen und dabei auch Marienkäfer angreifen, werden mit dem Sekret wirkungsvoll in die Flucht geschlagen.

Warum hat der Marienkäfer eine halbkugelige Körperform?

Die Körperform des Marienkäfers ist wenig aerodynamisch: Sie können daher schlecht fliegen. Und ihre kleinen Beinchen lassen nur Trippelschritte zu. Dennoch ist die Körperform eine intelligent Anpassung an die Lebensweise des Marienkäfers. Denn sie ernähren sich in erster Linie von wehrlosen Blattläusen. Doch Blattläuse haben wehrhafte Freunde: Ameisen. Und diese verteidigen „ihre“ Läuse auch gegen Marienkäfer. Bei einem Angriff kann dieser seine Beine unter die schützenden Flügeldecken ziehen und sich fest an die Unterlage pressen. Durch die glatte und runde Körperform bietet der Käfer nun kaum noch einen Angriffspunkt für die kräftigen Kieferklauen der Ameisen und kann die Attacke meist unbeschadet überstehen.

Was verrät die Zahl der Punkte?

Noch immer gibt es einen Mythos um den Marienkäfer, der sich hartnäckig hält: Viele Menschen glauben, dass die Zahl der Punkte etwas mit dem Alter des Marienkäfers zu tun hätte. Das stimmt nicht: Die Zahl der Punkte bleibt im Laufe des kurzen, nur einjährigen Marienkäfer-Lebens immer gleich. Anhand der Punktzahl lässt sich sogar fast immer die Art bestimmen. Das hilft enorm, schließlich gibt es rund 70 verschiedene Marienkäfer-Arten in Deutschland: Vom Zwei-Punkt bis zum Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer.

Wenn Ihnen also das nächste Mal ein Marienkäfer im Garten begegnet, versuchen Sie doch einmal, seine Punkte zu zählen und die Art zu bestimmen. Hilfe bei der Artbestimmung gibt es hier: