Waldlehrpfad mit NABU-Branding: Das Habichtshorstwäldchen. - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
Ehrung für herausragendes Engagement
NABU-Ortsgruppe mit Umweltpreis 2024 ausgezeichnet
26. April 2024- Die Realisierung des Waldlehrpfads war ein echtes Gemeinschaftsprojekt und nur möglich durch die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und vielen ehrenamtlich Engagierten, berichtet Brigitta Sprünken, Erste Vorsitzende der NABU-Gruppe Neuenkirchen-Vörden. Der Startschuss für das Projekt fiel im Herbst 2020, als darüber diskutiert wurde, das Habichtshorstwäldchen abzuholzen und zu bebauen. „Die Anwohner wollten das nicht und so ist man seitens der Gemeinde an uns herangetreten, ob wir uns nicht eine andere Nutzung vorstellen könnten“, erinnert sich Sprünken. „Nach Gesprächen mit den Anwohnern und der Gemeinde entstand die Idee, im Habichtshorstwäldchen einen Waldlehrpfad einzurichten.“ Das von der NABU-Gruppe ausgearbeitete Konzept musste vom Bauausschuss der Gemeinde genehmigt werden, da das Gelände Gemeindeeigentum ist. Der Ausschuss war begeistert, gab grünes Licht und der NABU konnte eine Nutzungsvereinbarung für die Fläche abschließen.
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Zunächst wurden Hackschnitzel in Schubkarren verladen... - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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...und auf den Wegen verteilt. - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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Unter tatkräftiger Mithilfe der Oberschule wurden die Gestelle für die Infotafeln angefertigt... - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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...im Wäldchen aufgestellt...- Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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... und mit den Infotafeln bestückt. - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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Infotafeln am Hirschkäfermeiler. - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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Die Schutzhütte wird eingemessen... - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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...das Grundgerüst eingerichtet... - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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... mit Ziegeln gedeckt...- Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
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Feierliche Einweihung der Schutzhütte. - Foto: NABU Neuenkirchen-Vörden
Und damit ging die Arbeit erst richtig los! Zwar umfasst das Wäldchen nur eine Fläche von rund 0,4 ha, doch es galt das Efeu- und Brombeerdickicht zu lichten. „Das haben wir bei einem Arbeitseinsatz mit Freiwilligen und Freischneidern geschafft“, erzählt Sprünken. Als nächstes wurden Hackschnitzel auf die Wege verteilt, eine Benjeshecke angelegt, Nistkästen aufgehängt und ein Hirschkäfermeiler eingerichtet. Ein Highlight für die Besucherinnen und Besucher ist der Barfuß-Tastweg: Mit vielen unterschiedlichen Naturmaterialien bestückt, lässt sich die Natur auf ungewohnte Weise erleben und der Tastsinn wird sensibilisiert. Herzstück des Waldlehrpfads sind die Schautafeln. Sie entstanden in Kooperation mit der Oberschule in Neuenkirchen: Im Werkunterricht fertigten die Schülerinnen und Schüler dafür die Gestelle an. Die Infotafeln informieren beispielsweise über den Hirschkäfer, über verschiedene heimische Laub- und Nadelbäume oder über den Lebenszyklus eines Baumes.
Neugierig geworden?
Wer ehrenamtlich bei der NABU-Gruppe Neuenkirchen-Vörden mitarbeiten möchte, ist herzlich willkommen. Die Ortsgruppe trifft sich jeweils am ersten Dienstag des Monats.
Zur Website der NABU-Gruppe Neuenkirchen-VördenAuch die jüngsten Gemeindemitglieder hatten ihren Anteil an der Gestaltung des Habichtshorstwäldchens: Die Kinder des örtlichen Kindergartens befüllten ein Insektenhotel mit den Naturmaterialien, die den Insekten Unterschlupf bieten. Das Insektenhotel ist inzwischen aufgestellt und der Kindergarten nutzt das Habichtshorstwäldchen gern für die spielerische Umweltbildung. Auch bei Regen müssen die Kinder auf Naturbeobachtungen nicht verzichten: Dank großzügiger Spenden lokaler Unternehmen und der tatkräftigen Mithilfe durch engagierte Neuenkirchen-Vördener konnte sogar ein Regenunterstand gebaut werden.
Im Juli 2023 wurde der Naturlehrpfad dann feierlich eröffnet. Anderthalb Jahren handfestes Zupacken und Gestalten haben sich gelohnt: Das Wäldchen ist inzwischen ein echtes Schmuckstück und ein beliebtes Naherholungsziel der Gemeinde.
Für ihr „herausragendes Engagement für den Natur- und Umweltschutz“ zeichnete der Landkreis Vechta die NABU-Gruppe am 6. April im Rahmen der Umweltwoche mit dem Umweltpreis 2024 aus. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verbunden. Auf die Frage, was die Gruppe damit vorhat, erklärt die Vorsitzende der NABU-Ortsgruppe schmunzelnd: „Morgen haben wir einen Arbeitseinsatz im Ort, da bauen wir ein Storchennest. Dann wollen wir noch eine Hecke pflanzen und eventuell noch eine Bank im Habichtshorstwäldchen aufstellen. Hier gibt es eigentlich immer etwas zu tun!“