Wo sich Pirol, Kranich, Kuckuck und Elche ein Stelldichein geben

NABU-Reise ins Naturparadies in Masuren

20. November 2024- „Da kommt etwas Großes aus dem Gras!“, ruft die Frau mit dem großen Fernglas. „Und rechts davon noch zwei weitere Gestalten! Elche?“, fragt ein Teilnehmer der NABU-geführten Reisegruppe aufgeregt. Ein Dritter tritt hinzu, baut das breite Spektiv auf und bestätigt: „Aber was für welche! Einer dürfte noch ein Jungtier sein, bei dem ersten links ist das mächtige Schaufelgeweih zu sehen!“ „In dem noch Pflanzen verheddert waren“, schmunzelt NABU-Mitarbeiter Rüdiger Wohlers, der die Reise leitet.

Alle sind von der Elchbegegnung tief beeindruckt. Die Reisegruppe ist im Biebrza-Nationalpark unterwegs, dem größten und jüngsten Nationalpark Polens. Er beherbergt eine ungeheure Artenfülle. Die naturbegeisterten Teilnehmenden werden von Rangern des Nationalparks geführt und haben am selben Tag bereits seltene Vogelarten wie balzende Kampfläufer, Uferschnepfen, Weißflügelseeschwalben, Bekassinen, zahllose Schmetterlings- und Libellenarten sowie ein Meer blühender Pflanzen bewundert.

Rüdiger Wohlers vom NABU erklärt, warum die NABU-Reise nach Masuren so beliebt ist: „Die riesige Artenvielfalt, die großenteils unzerschnittene Landschaft, die Ursprünglichkeit und die dünne Siedlungsdichte faszinieren uns und die Mitreisenden ebenso wie die kulturelle Vielfalt und die spannende Geschichte der Regionen!“

Natur und Kultur im Einklang

Das Quartier dieser Reisedestination befindet sich im masurischen Dorf Krutyn. Es liegt im malerischen Flussbogen der flachen und glasklaren Krutynia, über der nicht selten der Eisvogel vorbeikommt und Schwäne und Gänsesäger vorbeischwimmen. Hier lassen Pirol, Kuckuck, Singdrossel und in der Ferne Kraniche ihre Stimmen erklingen, abends kann man dem Chor der Laubfrösche und den Maulwurfsgrillen lauschen – ursprünglicher geht es nicht.

„Wir unterstützen mit unseren Reisen auch den nachhaltigen Tourismus, der hier im Masurischen Landschaftspark großgeschrieben wird“, sagt der Naturschützer. Aus diesem Grund und dem Klima zuliebe bietet die zum NABU Niedersachsen gehörenden IfÖNN-GmbH „Natur und Reisen“ nur Busreisen und keine Flugreisen an. „Naturschutz ist auch Wirtschaftsförderung für die Menschen vor Ort.“

So vertraut die Reiseleitung auch auf örtliche Experten, darunter einen der besten Vogelkundler Polens. „Er führt die Reiseteilnehmer*innen zu Seen und Teichen, zu Wiesen und Brachen, an denen es zahlreiche Vogelarten vom Seeadler bis zum Schelladler, vom Bienenfresser bis zum Wendehals zu entdecken gibt“, zeigt sich Wohlers begeistert.

Auch der Besuch eines Storchendorfs, in dem doppelt so viele Weißstörche wie Menschen leben, eine Paddel- oder Stakebootfahrt, Wanderungen durch den dichten, uralten, sogar unter europäischem Naturschutz stehenden Wald mit seinen Seen stehen auf dem Programm. Außerdem die Besichtigung historischer Stätten sowie eine Stadtführung in Danzig und eine Schiffstour auf dem Oberländischen Kanal, bei der seit 1860 die Schiffe in Schlitten gezogen und über Landrücken bugsiert werden. Dem NABU-Reiseleiter Rüdiger Wohlers überzeugt ist diese Region wie keine andere ans Herz gewachsen. „Auch wegen der Gastfreundschaft der Menschen dort“, sagt er.

Die Masurenreise wird 2025 dreimal angeboten: Zweimal im Frühjahr und einmal im über Silvester 25/26 – einschließlich Pferdeschlittenfahrt und Tierspurenwanderung im Wald sowie einer böllerfreien Silvesterfeier. Nähere Informationen unter www.natur-und-reisen.de, das gedruckte Programm kann unter Tel. 04761 – 70804 angefordert werden.