Hecken pflegen – so geht's
"Auf-den-Stock-setzen"
Dabei werden jeweils in Abschnitten von 20-30 m alle Sträucher in der Hecke in wenigen Zentimeter Höhe abgeschnitten. Markante Einzelbäume sollten jedoch als so genannte "Überhälter" stehen bleiben. Wichtig ist, dass eine Heckenreihe nicht komplett entfernt wird, sondern dass jeweils im Wechsel Heckenabschnitte stehen bleiben.Diese bieten den Heckenbewohnern auch in den folgenden Jahren einen Lebensraum und können dann auf den Stock gesetzt werden, wenn die bereits beschnittenen Sträucher wieder gut ausgetrieben haben. Dieses abschnittsweise Auf-den-Stock-Setzen alle 10-15 Jahre reduziert auch den Pflegeaufwand deutlich.
Flankenschnitt
Demgegenüber verpasst der - leider weit verbreitete - alljährliche Flankenschnitte der Hecke einen unansehnlichen "Irokesenschnitt" und verursacht unnötig viel Arbeit. Außerdem raubt er der Hecke Saum und Mantel, wodurch diese für viele Heckenbewohner an Attraktivität verliert.Form- und Pflegeschnitt
Beim Formschnitt handelt es sich um eine gärtnerische Maßnahme, die vor allen Dingen ästhetischer Natur ist. Bäume, Sträucher und Hecken, die gegen angrenzende Hauswände wachsen oder eine asymmetrische Wuchsform bekommen haben, dürfen soweit zurückgenommen werden, dass sie wieder eine ausgewogene Form erhalten. Auch der Auslichtungsschnitt zählt zum Formschnitt. Dabei werden abgestorbene und kranke Äste sowie solche, die ineinander wachsen oder mit Haupttrieben konkurrieren, entfernt. Damit soll verhindert werden, dass Krankheitsherde entstehen, wenn durch ineinander wachsende Triebe die Baumrinde verletzt wird.Beim Pflegeschnitt dürfen aus Sicherheitsgründen zum Beispiel angebrochene oder faulende Äste entfernt werden, um zu verhindern, dass diese herunterfallen. Auch der Rückschnitt des jährlichen Zuwachses ist im Rahmen des Pflegeschnittes erlaubt. Bei den allermeisten Hecken reicht ein Rückschnitt pro Jahr.
Wann ist die beste Zeit für den Heckenschnitt?
Die beste Zeit ist vor Beginn der Austrittsperiode, also im Februar / März. Wichtig dabei: Die Temperaturen sollten bereits Plusgrade erreicht haben, durch Frost kann die frisch geschnittene Hecke geschädigt werden. Eine weitere Möglichkeit für den "Sommerschnitt" besteht von Mitte/Ende Juli bis Ende August. Auf keinen Fall früher! Es besteht sonst die Gefahr, Heckenbrüter bei der Aufzucht der Jungen zu stören.Ausnahme sind frühblühende Sträucher und Heckenpflanzen wie Roter Holunder, Flieder, Sanddorn, Weißdorn oder Forsythie. Diese sollten nicht im Februar/März, sondern erst nach der Blüte in Form gebracht werden. Suchen Sie die Hecke aber vorher unbedingt nach brütenden Vögeln oder anderen tierischen Heckenbewohnern ab und verschieben Sie den Heckenschnitt gegebenenfalls!
Bitte beachten Sie unbedingt die gesetzlichen Regelungen: Bundesnaturschutzgesetz, §39. Diese besagen, dass in der Zeit vom 1. März - 30. September lediglich Form- und Pflegeschnitte erlaubt sind, keinesfalls jedoch das Abschneiden oder das Auf-den-Stock-Setzen von Hecken. In keinem Fall dürfen Sie "Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund beeinträchtigen oder zerstören".
Machen Sie mit!
Hecken sind eine Bereicherung für uns alle. Heckenschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle sich engagieren. Um Hecken zu erhalten und zu schützen kann jeder vor Ort seinen Beitrag leisten.Helfen Sie mit, indem Sie
- bei der Pflanzung und Pflege von Hecken Hand anlegen,
- Platz für die Neuanlage von Hecken bereitstellen,
- sich zusammen mit Landwirten und Gemeinden für den Erhalt und die sachgerechte Pflege von Hecken einsetzen.
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Knicks sollen alle 10 bis 15 Jahre auf den Stock gesetzt werden. Das periodische Auf-den-Stock-setzen ist mit der Motorsäge seitens des Naturschutzes immer unterstützt worden. Heute aber wird die Knickschere eingesetzt. Dies kann zu Problemen führen. Mehr →