Aktuelles vom Woldenhof
Der Schulbauernhof nimmt bald wieder die Arbeit auf



Heckrinder. - Foto: Gerd Haase
16. Mai 2023- Der derzeitige Tierbestand auf den Flächen Uhlsmeer, Thedingaer Vorwerk sowie Coldam wird von Mitarbeitenden des Woldenhofes auch weiterhin regelmäßig kontrolliert. Das Wohl der Heckrinder und Koniks steht immer an erster Stelle und wird durch ein konkretes Weidemanagement sichergestellt. Die Tierhaltung wird nach dem Konzept einer „Wilden Weide“ betrieben, die Rinder und Wildpferde leben somit ganzjährig frei auf den Flächen und werden nicht in Stallungen untergebracht. Bei Bedarf, insbesondere im Winter, wird jedoch zugefüttert und Medikamente werden zwar nicht prophylaktisch, aber im Bedarfsfall verabreicht.
Weidetierhaltung stellt größte Herausforderungen an den Betrieb
Der Woldenhof bewirtschaftet mehrere Flächen extensiv. Die Tierdichten hatten besonders im Thedingaer Vorwerk zuletzt stark zugenommen, sodass zugefüttert werden musste. Neben der Herdengröße trugen auch die Natur der freilebenden Tiere und die bisherige feuchte Witterung mit Überflutungen der Weidefläche dazu bei, dass die Blutproben dort bisher nicht genommen werden konnten. Der NABU strebt daher mit hoher Priorität eine Reduzierung dieser Herde durch die zeitnahe Entnahme der männlichen Tiere an.
Auf den Flächen Coldam werden in Abstimmung mit dem Veterinäramt zeitnah die routinemäßigen Blutproben genommen, um Infektionen mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV 1) vorzubeugen. Auch in Coldam und im Uhlsmeer sollen die Herden zu gegebener Zeit reduziert werden, um einer weiteren Vermehrung der Tiere auf dieser Fläche zuvorzukommen und eine angemessene Tierzahl für die Weideflächen beizubehalten.
„Extensive Beweidung ist ein bewährtes und absolut notwendiges Mittel für den Naturschutz. Die Ganzjahresbeweidung hat noch einmal einen zusätzlich positiven Effekt auf die Zönosen, die auf Weidetiere angewiesen sind“, bekräftigt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. „Nachweislich haben auf den Flächen Arten- und Blütenreichtum deutlich zugenommen. Beispielsweise bestimmte Dungkäfer sind darauf angewiesen, ganzjährig Exkremente von großen Weidetieren vorzufinden.“ Ganz abgesehen davon leistet diese Beweidungsform einen Beitrag für den Klimaschutz, da auf den Flächen Kohlenstoff eingelagert wird und sie damit zusammen mit wachsenden Mooren und Naturwäldern zu den größten CO2-Senken zählen.
Neben den Heckrindern und Koniks erblickten im März zudem sieben Thüringer Waldziegen und vier Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder auf dem Woldenhof das Licht der Welt. Insgesamt leben nun 14 Niederungsrinder auf dem Schulbauernhof. Dort leben außerdem auch 15 Weiße Gehörnte Heidschnucken.
Der Lehrbauernhof bietet bald wieder Veranstaltungen für Schulklassen an
Nach der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen im Betrieb steht die landwirtschaftliche Bildungseinrichtung nun vor der Herausforderung, die einstigen Besucherangebote neben dem Tagesgeschäft, der Verpflegung der Tiere und anderer landwirtschaftlicher Tätigkeiten wieder aufzubauen: Dafür benötigt der NABU Woldenhof allerdings noch Verstärkung: Die Stelle der Geschäftsführung ist vakant, außerdem sucht die gemeinnützige NABU-Einrichtung weitere Arbeitskräfte. „Die Geschäftsführung wäre für den gesamten Betrieb und eine landwirtschaftliche Leitung für den gesamten Bereich des landwirtschaftlichen Betriebes zuständig“, erklärt Dr. Buschmann. „Ein neuer Mitarbeiter im Bereich der Landwirtschaft beginnt aber schon im Juni und wird dann auch bei der Tierbetreuung miteinsteigen.“
Hintergrund
Der NABU Schulbauernhof Woldenhof ist ein vom NABU Niedersachsen aufgebautes Zentrum für Umweltbildung und Naturschutzarbeit im Herzen Ostfrieslands. Er ist der erste Schulbauernhof Niedersachsens. Rechtlicher Träger der Einrichtung ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die Landschaftspflege und Naturerlebnis gGmbH Ostfriesland (LUNO). Auf dem NABU Woldenhof ist neben dem gleichnamigen Schulbauernhof auch ein umfangreicher, in der Landschaftspflege tätiger landwirtschaftlicher Betrieb angesiedelt. Dessen Arbeitsschwerpunkt ist die Pflege von ökologisch wertvollen Flächen in Ostfriesland. Zudem werden auf den naturschutzfachlich wertvollen Flächen des Hofes unter anderem vom Aussterben bedrohte Tierrassen gehalten.
Suche nach neuer Geschäftsleitung
17. Februar 2023 - Nach langjähriger Tätigkeit ist Uwe Betten als Geschäftsführung des NABU Schulbauernhofs Woldenhof in Wiegboldsbur ausgeschieden. Betten, der selbst Landwirt ist, war zuvor schon landwirtschaftlicher Leiter der gemeinnützigen NABU-Einrichtung und hat sich intensiv um die Bewirtschaftung der naturschutzfachlich wertvollen Flächen des Hofes und den wertvollen Tierbestand mit unteranderem vom Aussterben bedrohten Tierrassen verdient gemacht. Für die Nachfolge soll nun möglichst kurzfristig eine neue Person aus der näheren Umgebung eingestellt werden, die mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut ist und die Leitung der Landwirtschaft übernehmen wird.
Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen betont: „Ich bedanke mich bei Uwe Betten für die vielen Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit und das enorme Herzblut, welches er in den Hof investiert hat. Die Betreuung der Tiere wird auch während der Übergangszeit gesichert sein, da das langjährig erfahrene Personal und ehrenamtliche Mitarbeitende des Woldenhofs diese sicherstellen, bis eine neue Geschäftsführung gefunden ist. Uwe Betten hat einen hohen persönlichen Einsatz während seiner Zeit beim Woldenhof gezeigt, weswegen sein Ausscheiden umso bedauerlicher ist. “
Der NABU Schulbauernhof Woldenhof ist ein vom NABU Niedersachsen aufgebautes Zentrum für Umweltbildung und Naturschutzarbeit im Herzen Ostfrieslands. Er ist der erste Schulbauernhof Niedersachsens. Rechtlicher Träger der Einrichtung ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die Landschaftspflege und Naturerlebnis gGmbH Ostfriesland (LUNO). Auf dem NABU-Woldenhof ist neben dem gleichnamigen Schulbauernhof auch ein umfangreicher, in der Landschaftspflege tätiger landwirtschaftlicher Betrieb angesiedelt. Dessen Arbeitsschwerpunkt ist die Pflege von ökologisch wertvollen Flächen in Ostfriesland.