Vogelbeobachter im "Vogelzug" - Foto: Melanie von Berg
Nachrichten aus dem Nationalpark-Haus
Festgefahrene „Mumbai Maersk“ vor Wangerooge
3. Februar 2022- Angesichts des am 3. Februar knapp sechs Kilometer vor der Insel Wangerooge auf Grund gelaufenen Mega-Containerschiffs „Mumbai Maersk“ zeigt sich der NABU Niedersachsen entsetzt. Das Mega-Containerschiff „Mumbai Maersk“ mit einer Länge von fast 400 Metern und eine Breite von fast 60 Metern hatte Tausende Containern an Bord. Dass solch ein Vorfall nach der Havarie der MSC Zoe im Jahr 2019 unmittelbar am Weltnaturerbe Wattenmeer erneut passieren konnte, macht Naturschützer fassungslos.
„Es muss endlich durch politisches Handeln eine deutliche Verbesserung der Prävention, hier der Ladungssicherheit, und der Reaktion auf mögliche Schiffshavarien erfolgen“, fordert der NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann. Das einzigartige Wattenmeer und seine dazugehörigen Inseln seien vor verlorener Ladung und Einträgen von Schadstoffen wie Treibstoff oder chemischen Substanzen zu schützen. Im Falle eines Austritts von Öl oder anderen giftigen Substanzen droht eine Mehrfachtragödie für Meeres- und Wattbewohner. In der Regel sind zahlreiche Seevögel betroffen, darunter auch bedrohte Arten.
„Das Weltnaturerbe Wattenmeer muss als einzigartiger Lebensraum, als Kinderstube der Nordseefische und Drehscheibe des ostatlantischen Vogelzugs, vor Havarien besser geschützt werden“, fordert Dr. Buschmann. „Wir unterstützen daher die Forderung vieler Insulaner und Küstengemeinden, den ‚Hauptschifffahrtsweg‘ vor der ostfriesischen Küste nach Norden zu verlagern.“ Dazu müsse die niedersächsische Landesregierung die Bundesregierung antreiben, endlich bei der International Maritime Organization in London vorstellig zu werden. „Es nützt nichts, stets zu bejammern, dass solch ein Vorstoß lange dauern könne – wer damit niemals beginnt, wird endlos darauf warten und nichts erreichen!“, so Buschmann.
Zudem müssten Container grundsätzlich mit Peilsendern ausgestattet werden – auch im Lichte früherer Katastrophen wie der der MSC Zoe, bei der im Jahr 2019 342 Container über Bord gegangen waren, aus deren Inhalt sich noch heute Stücke im Spülsaum an der Nordseeküste finden. „Und es muss schnell und klar erkenntlich werden, was in den Containern geladen ist, auch öffentlich“, fordert der NABU-Landesvorsitzende. „Es wird einen Unterschied machen, ob sich darin Turnschuhe oder Chemikalien befinden, wenn etwas passiert.“
Es bleibt zu hoffen, dass Freischleppversuche in der kommenden Nacht erfolgreich sein werden. Doch mit der aktuellen Entwicklung immer größerer Schiffe in sensiblen Meeresräumen und Flüssen, drohen vielerorts immer öfter ähnliche Vorfälle mit möglichen schwerwiegenden Auswirkungen für Umwelt und Anrainer der Küstenregionen.
Das Nationalpark-Haus ist Refill Station
20. Februar 2020 - Das Nationalpark-Haus ist jetzt "Refill-Station": Wer seine eigene Trinkflasche mitbringt, kann sich an einem Trinkbrunnen kostenlos Wasser abfüllen. Jahr für Jahr werden in Deutschland fast 17 Milliarden Plastikflaschen verbraucht. Allein für die Herstellung und den späteren Transport der befüllten Flaschen werden Unmengen an Rohstoffen benötigt.
„Dabei vergessen wir oft, dass das Wasser aus der Leitung eine genauso hohe Qualität wie das vom Supermarkt hat. Wenn man es in eine wiederverwendbare Flasche abfüllt, wird zusätzlich jede Menge Plastikmüll vermieden“, sagt Derya Seifert, Mitarbeiterin im Nationalpark-Haus Wangerooge. Aus diesem Grund ist das Nationalpark-Haus neben der Volksbank eine von zwei Refill Station auf der Insel. Wer hier seine eigene Trinkflasche mitbringt, kann sich an einem Trinkbrunnen im Hause kostenlos Wasser abfüllen.
In ganz Deutschland gibt es inzwischen mehr als 5000 Refill Stationen mit ähnlichem Konzept. Zu erkennen sind sie an einem Sticker mit dem Refill-Logo. Unter https://refill-deutschland.de ist außerdem eine Karte erstellt worden, auf der alle Stationen vermerkt sind.
Im Nationalpark-Haus Wangerooge ist der Wasserspender im vorderen Teil der eintrittsfreien Ausstellung zu finden. Hier erwarten die Gäste außerdem interessante Informationen zur Trinkwasserversorgung auf den ostfriesischen Inseln. Die Mitarbeiter*innen des Nationalpark-Hauses freuen sich auf zahlreiche Nutzer*innen des Trinkwasserbrunnens.
4.Wangerooger Müll-Aktionstage
26. Juni 2019 - Jedes Jahr gelangen Unmengen an Müll in die Weltmeere. Ein Teil davon wird an den Stränden angespült. Der Rest verbleibt in der Wassersäule oder sinkt zum Meeresboden. Dort braucht er teils Jahrhunderte um zu verrotten. In den großen Ozeanen gibt es inzwischen riesige Müllstrudel und jedes Jahr verenden zahllose Tiere in und an dem Müll.
Um auf unseren Gebrauch und Umgang mit Plastik aufmerksam zu machen, haben das Nationalpark-Haus Wangerooge, der Mellumrat e.V. und die Gemeinde Wangerooge am Freitag und Samstag, den 21.6. und 22.6. 2019 die vierten Müll-Aktionstage auf Wangerooge ausgerichtet. Wie auch in den vergangen Jahren waren Insulaner wie auch Besucher von der Aktion begeistert. Die Vorführung des beeindruckenden Films „A Plastic Ocean“ bildete am Freitagabend mit 54 Besuchern einen erfolgreichen Auftakt der Müll-Aktionstage. Dieser Film stellt unseren täglichen Gebrauch von Plastik in Frage. Außerdem verdeutlicht er äußerst klar die weltweiten Folgen fehlender Strukturen der Müllentsorgung.
Bei der gemeinsamen Müllsammelaktion am Samstagvormittag beteiligten sich über 80 Besucher und Insulaner. Vom Deckwerk im Westen bis zur Aussichtsplattform im Osten wurde der Strand vom Meeresmüll befreit. Der gesammelte Müll wurde am Nachmittag in der Fußgängerzone aufgetürmt und anschließend gemeinsam sortiert. Dies lockte zusätzlich viele Interessierte an. Jeder konnte sich zugleich auf einem „Markt der Möglichkeiten“ über die Problematik des Mülls im Meer als auch über Upcycling sowie über Wege zur Plastikvermeidung informieren.
Der spannende und gut besuchte Vortrag von Frau Dr. Rebecca Ballstaedt vom Jordsand e.V. auf Helgoland über den Plastikmüll in der Nordsee und die Möglichkeiten eigenen Handelns bildete einen schönen Abschluss der Müll-Aktionstage.
Das Nationalpark-Haus Team bedankt sich bei allen Besuchern und Mitwirkenden, mit deren Unterstützung die 4. Wangerooger Müll-Aktionstage erfolgreich verliefen. Mit Schwung geht es nun in die Planung der nächsten Müll-Aktionstage, welche am 12. und 13. Juni 2020 stattfinden werden.
Den Zugvögeln auf der Spur
9. Zugvogeltage auf Wangerooge
23. Oktober 2017 - Begeistert beobachteten die Vogelzug-Reisenden durch Fernglas und Spektiv die durchziehenden gefiederten Gäste im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer und entdeckten auch die Besonderheiten der einzelnen Arten.
Unter der fachkundigen Führung der Mitarbeiter/-innen des Mellumrat e.V. und des Nationalpark-Hauses Wangerooge lernten sie beispielsweise, das Goldregenpfeifer kleiner sind als Kiebitzregenpfeifer und sich durch ihre Flügelform auch im Flug voneinander unterscheiden lassen. Und dass Silbermöwen erst ab ihrem zweiten Winter ihre typischen hellgrauen Federn bekommen und bis dahin eher braun aussehen.
Die Zeit im „Vogelzug“ verging viel zu schnell - wie im Flug. Zum Glück gab es für die vogelbegeisterten Besucher noch weitere Veranstaltungen, in denen sie ihren Wissensdurst stillen konnten. Beim Tag der Offenen Tür des Mellumrat e.V. erfuhren die Gäste, was aktive Vogelschutzarbeit auf Wangerooge bedeutet und dass eine Vogelzählung ein standardisiertes wissenschaftliches Verfahren ist und damit gesicherte Rückschlüsse auf die Bestandsentwicklungen im Wattenmeer zulässt.
Eine Rallye führte die kleinen Gäste in den Osten der Insel und dort entdeckten sie auch Knutt, Kiebitz und Eiderente. Die ganz besonderen Schönheiten der Vogelwelt Islands, dem Partnerland der diesjährigen Zugvogeltage, holte Ingo Stein in einem Abendvortrag nach Wangerooge. Als erfahrener Island-Experte gelang es ihm, das Land im hohen Norden auf die Wunschreiseziel-Liste seiner Zuhörer zu setzen. Die vom Mellumrat e.V. geführte Vogelbeobachtung am Freitag bot den Besuchern noch einen herrlichen Blick auf den Zug der Weißwangengänse, die in großen Trupps über die Insel hinwegflogen. Außerdem zeigten sich den Gästen auch Kiebitzregenpfeifer, Bergfinken und Pfeifenten durch die Spektive in voller Größe und Farbenpracht. Ein wunderbares Erlebnis für jeden Hobby-Ornithologen!
Während der gesamten Woche war die Insel übersäht von vogelbegeisterten Gästen, die mit Fernglas und Spektiv ausgerüstet auf die Suche nach möglichst vielen verschiedenen Vogelarten gingen, um den diesjährigen Aviathlon für Wangerooge zu entscheiden. In dem Wettstreit zwischen den Inseln und Regionen wird die Region oder Insel zum Sieger erklärt, die die meisten Vogelarten verzeichnen kann.
Voller Hoffnung auch in diesem Jahr wieder vorne mit dabei zu sein, fahren die Vertreter des Mellumrat e.V. am Sonntag zur Abschlussveranstaltung der 9. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer nach Horumersiel ins Haus des Gastes. Hier besteht nochmal für alle Gäste Gelegenheit, die vogelreichen Tage Revue passieren zu lassen und in einem bunten Rahmenprogramm die Faszination Vogelzug auf sich wirken zu lassen.
Wenn das Nationalpark-Haus zur Wattenmeer-Erlebniswelt wird
Sommerfest auf Wangerooge
31. Juli 2017 - Der Garten des Nationalpark-Hauses wurde bei typischem Inselwetter mit viel Sonnenschein für 1645 Besucher zur Wattenmeer-Erlebniswelt. Wattschnecke Wilma nahm die Kinder mit auf eine spannende Rallye zu den Bewohnern des Weltnaturerbes Wattenmeer. Spielerisch lernten die kleinen Gäste dabei unter anderem, wie unterschiedlich Austernfischer und Großer Brachvogel ihre Nahrung suchen und wie der Mellumrat e.V. und der NABU Niedersachsen sich für den Schutz unseres Nationalparks einsetzen.
Beim Kinderschminken verwandelten sich die Kinder dann auch selbst in die Bewohner des Wattenmeers und bedruckten T-Shirts, Turnbeutel, Taschen und Schürzen mit Motiven ihrer neuen Freunden aus dem Meer. Die Teilnehmer der Tombola erlebten dieses Jahr, wie man ohne Plastik gewinnt. Es wurden hochwertige, plastikfreie Preise, wie Gutscheine und Produkte der Wangerooger Gastronomen und Geschäftsleute, Nisthilfen für die ökologische Gartengestaltung und Outdoor-Bekleidung verlost.
Am Abend sorgten die Wangerooger „ShippRatz“ unter dem Motto „Songs of the Seven Seas“ für einen stimmungsvollen Einstieg in das Abendprogramm. Unter reger Beteiligung des Publikums gaben sie a cappella Musik zum Besten und wurden erst nach der Zugabe mit Applaus von der Bühne verabschiedet. Ab 20 Uhr ging es auf eine musikalische Reise nach Irland. Die Band „an seisiún“ aus dem Sauerland machte ihrem Namen alle Ehre. Es war eine wunderbare Session (gälisch: an seisiùn) mit der ganzen Bandbreite an irischer Volks- und Pubmusik. Detlef Rademacher, Christian Pradel und Ulla Pällmann boten dabei mit vielfältigen Instrumenten und Gesang den gesamten Reigen der irischen Musik. Nur schweren Herzen ließen es die begeisterten Gäste zu, dass die Instrumente gegen 23 Uhr eingepackt wurden.
Natürlich kam auch das leibliche Wohl bei diesem ereignisreichen Tag nicht zu kurz. Dank zahlreicher Kuchenspenden, Frischem vom Grill und kalten und warmen Getränken waren alle Wattenmeer-Entdecker gut versorgt.
Möglich gemacht wurde all das durch 40 freiwillige Helfer, unter ihnen viele ehemalige Mitarbeiter des Nationalpark-Hauses, dem Team des Nationalpark-Hauses und des Mellumrat e.V. und nicht zuletzt durch die Unterstützung der Insulaner, die mit ihrem Einsatz und ihren Spenden zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
„Doch kein Fest ohne Gäste. Daher gilt unser Dank nicht nur den zahlreichen helfenden Händen sondern auch den begeisterten großen und kleinen Gästen“, so Silke Schmidt, die Leiterin des Nationalpark-Haus. Und sicher ist: auch im nächsten Jahr wird das Nationalpark-Haus Wangerooge am letzten Samstag im Juli wieder zur Erlebniswelt für alle Wattenmeer-Entdecker!
Gestrandete Pottwale
Pottwal-Skelett findet seinen endgültigen Platz vor dem Nationalparkhaus Wangerooge
12. April 2017 - Gut ein Jahr nach der Strandung zweier Pottwale am Ostende von Wangerooge ist einer der imposanten Meeressäuger auf die Insel zurückgekehrt. Im Beisein von Almut Kottwitz, Staatssekretärin im niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Nationalpark-Leiter Peter Südbeck, Stellvertretender Landrat Reinhard Onnen-Lübben, Dr. Nick Büscher, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, Bürgermeister Dirk Lindner und zahlreichen weiteren Gästen wurde heute das Exponat des Skeletts an seinem Standort vor dem Nationalparkhaus eingeweiht.
Damit endet die Reise, die der Pottwal nach seinem tragischen Tod im Januar 2016 angetreten hat: von Wangerooge nach Wilhelmshaven, von dort nach Loenen (Niederlande) zur Werkstatt des Präparators Aart Walen und Anfang April 2017 über Harlesiel zurück nach Wangerooge. Zehn Tage hat der Aufbau des elf Meter langen Knochen-Puzzles gedauert.
Es war der Wunsch des Bürgermeisters, das Skelett zurück nach Wangerooge zu holen. Dank großzügiger Förderung durch die Niedersächsische Wattenmeerstiftung und weitere Stiftungen, Firmen und Vereine ist es der kleinen Inselgemeinde gelungen, das Projekt zu realisieren. „Wie stark der Wal der Insel ans Herz gewachsen ist, machte in den letzten Wochen die Fragestellung deutlich: Wann kommt denn unser Wal?“, berichtete Bürgermeister Dirk Lindner. So haben auch drei Wangerooger Vereine – der Bürgerverein, der Lions Club und die Theatergruppe – ihren Teil zur Finanzierung beigetragen.
Im Verdauungstrakt dieses und anderer gestrandeter Pottwale wurde Plastikmüll bis hin zu verknäuelten Fischernetzen gefunden. „Im Rosenhaus werden jährlich tausende Jugendliche aus den Schullandheimen der Insel geführt. Für diese ist über den Wal das Thema "Vermüllung der Meere" sicherlich anschaulich und beeindruckend zu transportieren.“
Ein solch wertvolles Exponat unter freiem Himmel zu präsentieren, ist recht ungewöhnlich. Im Nationalparkhaus, das erst im Herbst 2015 nach komplettem Umbau mit einer neuen Ausstellung zum Schwerpunktthema Zugvögel wiedereröffnet wurde, war dafür kein Platz.
Ungewöhnlich war auch die Bergungsaktion im Januar 2016, galt es doch, die beiden riesigen Kadaver aus Gründen der Sicherheit und Hygiene schnellstmöglich zu entsorgen. Almut Kottwitz, die damals gerade auf der Insel zu Besuch war, beauftragte die Nationalparkverwaltung, die vielfältigen Zuständigkeiten in einer effektiven Logistikkette zu bündeln. Zwei Schlepper zogen die Wale vom Strand zum JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Das THW hatte dort zwei große Folienwannen vorbereitet, vom Schlauchboot aus wurden die Kadaver mit Gurten versehen und von einem Schwerlastkran in die Wannen gehoben. Unter Leitung des Präparators Aart Walen machte sich ein großes Team haupt- und ehrenamtlicher Helfer ans Zerlegen und das Verladen der Reste in Container. Das Fleisch wanderte in die Tierkörperverwertung und eines der Skelette zum Präparator Aart Walen.
Die Staatssekretärin bedankte sich in ihrem Grußwort nochmals ausdrücklich bei der Nationalparkverwaltung und allen beteiligten Institutionen und Personen, die an jenem Winterwochenende bei Kälte und bis in die Nacht hinein zur erfolgreichen Abwicklung der Bergung und Zerlegung beigetragen hatten. „Wale veranschaulichen die Schönheit, wie auch die Verletzbarkeit der Natur“, so Kottwitz. „Die Erinnerung an die dramatische Strandung soll eine Aufforderung sein, alles Erdenkliche für den Erhalt der Lebensumwelt der Wale zu tun.“
Neue Ausstellung
Das Nationalpark-Haus zieht eine erste Bilanz
21. November 2015 - Seit dem 12. Oktober 2015 ist die neue Ausstellung des Nationalpark-Hauses Wangerooge wieder an dem alten Standort in der Friedrich-August-Straße 18 geöffnet. Über 4000 Gäste haben bis jetzt die neue Ausstellung ausprobiert - und sind begeistert.
Den größten Teil der Ausstellung nimmt die Vogelzugausstellung „6 aus 190“ ein. Für viele Besucher das Highlight des neuen Nationalpark-Hauses. Die Idee dahinter ist gerade für Wiederholungstäter super, denn man kann als eine von sechs ausgewählten Vogelarten durch die Ausstellung gehen und somit bei jedem Besuch wieder etwas Neues entdecken. Insgesamt kann jeder auf Wangerooge in einem Jahr bis zu 190 Arten beobachten, ausgebildete Vogelkundler noch deutlich mehr. Das Wattenmeer ist ein bedeutender Rast- und Brutplatz vieler Vogelarten und Dreh- und Angelpunkt für den Ostatlantischen Zugweg. Dieser beschwerliche Weg wird exemplarisch für sechs dieser Vogelarten in der neuen Ausstellung anschaulich dargestellt und mit vielen Mitmachelementen erlebbar gemacht.
Das neue 800 Liter Meerwasseraquarium hat bereits viele kleine und große Fans. Zurzeit ist die Besatzmöglichkeit noch nicht voll ausgeschöpft, aber trotzdem wimmelt sich schon so einiges im Becken. Strandkrabben, Seesterne, Grundeln und viele andere Nordseetiere und –pflanzen können beobachtet werden.
Ein Inselmodell hat im neuen Anbau des Hauses Platz gefunden und bietet Informationen zum Nationalpark und dem Leben auf der Insel. Vor allem die Süßwasserversorgung inmitten von Salzwasser wird durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes anschaulich erklärt.
Gerade in der dunkleren Jahreshälfte ist der neue Filmraum im Obergeschoss eine schöne Alternative zum „Schmuddelwetter“. Dort wählen die Gäste an einem Terminal einen Film aus und machen es sich gemütlich. Bei dem großen Filmangebot rund um die Themen Nordsee, Wattenmeer, Wangerooge, Tiere und Pflanzen, Nationalpark und weitere ist auch hier ein Wiederkommen unumgänglich und wird bereits gut und gerne angenommen.
Der Um- und Ausbau, die Sanierungsarbeiten und die Ausstellungserneuerung wären ohne die Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und den Zuwendungen von vielen Seiten nicht möglich gewesen. Zu nennen sind hier die NBank, die Gemeinde Wangerooge, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Niedersächsische Wattenmeerstiftung, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, der Landkreis Friesland, der Oldenburgisch - Ostfriesische Wasserverband und die Naturschutzstiftung Region Friesland - Wittmund – Wilhelmshaven. Das Nationalpark-Haus Wangerooge bedankt sich sehr bei allen Förderern. Zudem sei angemerkt, dass die Möglichkeit für jeden besteht, viele der genannten Stiftungen mit steuerlich abzugsfähigen Spenden zu unterstützen.
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Die Weltnaturerbesäule vor dem Haupteingang. Foto: Nationalpark-Haus Wangerooge/Thomas Krüger.
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Viele Mitmachelemente laden zum Ausprobieren und Entdecken ein. Foto: Nationalpark-Haus Wangerooge/Inga Blanke.
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Der neue Inselraum mit Inselmodell und Süßwasserversorgung. Foto: Nationalpark-Haus/Ilka Beermann.
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Die neue Vogelzugausstellung 6“6 aus 190“ im Nationalpark-Haus Wangerooge. - Foto: Nationalpark-Haus/Silke Schmidt.