NABU Niedersachsen gegen Deregulierung von genveränderten Pflanzen
Gentechnikfreie Landwirtschaft muss erhalten bleiben!
6. Juli 2023- „Eine Umsetzung dieses Gesetzesvorschlages würde bedeuten, dass die Landwirtschaft in Niedersachsen nicht mehr gentechnikfrei gehalten werden kann, obwohl sich das Land Niedersachsen dafür ausgesprochen hatte", sagt Dr. Holger Buschmann. „Mit der Abschaffung bisher strenger Zulassungsregeln für gentechnisch verändertes Saatgut sowie einer stark reduzierten Kennzeichnungspflicht würden diese zudem nicht-rückverfolgbar im landwirtschaftlichen Betrieb und am Ende auch auf den Tellern aller Konsumierenden landen. Dies widerspricht jeder notwendigen Transparenz und der Wahlfreiheit der Konsumierenden, die dadurch die Nutzung genveränderter Pflanzen nicht ausreichend erkennen können.“
Buschmann weist neben den Risiken für Verbraucher*innen auch auf die Risiken für Ökosysteme hin: „Es müsste ausgeschlossen sein, dass die ausgebrachten Pflanzen sich auskreuzen können oder invasiv werden und damit andere Arten verdrängen. Dies ist allerdings kaum auszuschließen. Die negativen Effekte sehen wir in anderen Teilen der Erde, wie beispielsweise den USA. Solche Verhältnisse benötigen wir in Europa nicht noch zusätzlich zu dem bereits dramatischen Artensterben, dass unsere Ökosysteme und damit unsere Lebensgrundlage gefährdet", so Buschmann.
Zudem sieht er die Ziele, die ökologische Landwirtschaft auszubauen, gefährdet: Durch die Intransparenz der Anwendung gentechnikveränderter Pflanzen können gentechnikfreie Anbauflächen verunreinigt werden. Es benötigte adäquate Kontrollsysteme und Maßnahmen, um dieses zu verhindern, was schlussendlich auch zu einem erhöhten Arbeits- sowie Organisationsaufwand führen würde.“