Projekt "Schwalben willkommen" zieht Bilanz
Ein Projekt, das nicht nur den Schwalben Glück brachte!
Die Bilanz: 2.173 Mehlschwalben-Doppelnester wurden ausgebracht, dazu 200 Rauchschwalbennester. Über 2.700 schwalbenfreundliche Standorte wurden mit der Plakette "Hier sind Schwalben willkommen" ausgezeichnet, darunter Einfamilienhäuser, Mietshäuser, Schulen, Betriebshöfe, Werkstätten, Bauwerke an Stauseen, eine Fähre und viele landwirtschaftliche Betriebe. Interessant ist die Nesterverteilung: An 23 Prozent der Standorte brüteten sowohl Rauch- als auch Mehlschwalben. Die übrigen Standorte entfielen je zur Hälfte auf Rauchschwalben- und Mehlschwalben. Die durchschnittliche Anzahl der Mehlschwalbennester pro Standort betrug 7,7 - die größte Kolonie umfasste 107 Nester. Bei den Rauchschwalben waren es im Schnitt 8,6 - auch hier gab es Standorte mit 100 Nestern. Das überrascht, denn die Rauchschwalbe ist kein Koloniebrüter und gilt in Niedersachsen als stärker bedroht. Sollte sich das Blatt etwa zu Ungunsten der Mehlschwalbe wenden?
Da Landwirte immer wieder von Schwierigkeiten bei Kontrollen berichteten, hatte der NABU eine Anfrage ans Landwirtschaftsministerium gerichtet, ob Schwalbennester in Viehställen geduldet werden dürfen. Die Antwort: Sie dürfen! Schwalben stellen in Viehställen kein Seuchenrisiko dar, sondern tragen als Insektenvertilger sogar zur effektiven Schädlingsvertilgung bei.
Dank an die NABU-Aktiven
Viele Menschen wissen das längst und lieben ihre Schwalben: Unzählige Zuschriften und Anrufe trafen beim NABU ein, mit wunderbaren Geschichten vom Zusammenleben von Mensch und Schwalbe. Einige davon fanden Eingang in den "Leitfaden für den Schwalbenschutz". Diese Broschüre bildet zusammen mit einer Ausstellung, Postern, Faltblättern und der Website ein umfangreiches Informationspaket, auf das die NABU-Gruppen zurückgreifen können.
Denn ohne den engagierten Einsatz von zahlreichen Ehrenamtlichen in 80 NABU-Gruppen wäre das Projekt gar nicht möglich gewesen! Zwischen Stade und Osterode, Lüchow-Dannenberg und Rinteln waren Schwalbenbetreuer unterwegs, die Ratschläge gaben, Nester überbrachten und schwalbenfreundliche Häuser auszeichneten. Die Begegnung mit Menschen, die den Schwalben bereitwillig Tür und Tor öffnen, ist für Naturschützer immer wieder ein schönes Erlebnis.
Wir möchten auch weiterhin die Aufmerksamkeit auf den Schutz unserer Glücksbringer lenken und noch viele schwalbenfreundliche Häuser auszeichnen! Anträge auf Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“ finden Sie hier:
Die Schwalbenpopulation in Niedersachsen sinkt weiter drastisch. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" zeichnet der NABU schwalbenfreundliche Hausbesitzer aus. Machen Sie mit! Denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Mehr →
Tipps und Rat:
Der Leitfaden enthält allgemeine Informationen über die Schwalben, gibt Hilfestellung bei juristischen Fragen und praktische Tipps zum Aufbau einer Schwalbenschutzkampagne sowie Anregungen für Kindergruppen und Schulklassen. Mehr →