Grünschnitt gehört nicht in den Wald
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Bienenstein - Foto: Andrea Goike
Auch wenn Insekten nicht wie Vögel brüten, werden Quartiere für sie zu den Nisthilfen gezählt. Nicht-staatenbildende Wildbienen und Wespen (so genannte Solitärwespen) benötigen Hohlräume in Holz, Stängeln oder Steinen, um darin Brutkammern anzulegen. „Wer diesen Insekten hilft, muss keine Stechattacken befürchten. Die Tiere sind harmlos und friedlich, selbst in Terrassennähe angebrachte Nistkästen, Holunder- oder Schilfbündel stellen keine Gefahr dar“, weiß Matthias Freter vom NABU Niedersachsen.
Im Gegenteil: In Ruhe kann man das Treiben beobachten, wenn die Bienen Baumaterial, Nahrung und Lehm zum Verschluss ihrer Brutröhren eintragen. Wer Platz hat, kann eine ganze Mauer mit verschiedenen Nistangeboten für mehrere Arten anlegen. „Insektenquartiere lassen sich problemlos selbst herstellen. Ton eignet sich hervorragend, um daraus eine Nisthilfe für Wildbienen formen. Den Bienenstein kann man gut gemeinsam mit Kindern basteln“, erklärt Matthias Freter.
Und so geht's:
1. Pro Bienenstein werden ca. 2 kg Ton benötigt. Mittlerweile gibt es Ton, der nicht gebrannt werden muss. Achtung: Bienensteine aus ungebranntem Ton bitte unbedingt an einem von Schnee und Regen geschützten Ort anbringen.
2. Den Ton zu einem Quader ähnlich einen Ziegelstein formen.
3. Die Löcher werden nach einem einfachen System in den Ton gebohrt: Durchmesser mal 10 ergibt die Länge des Loches. Das heißt: Ein Loch mit 2 mm Durchmesser ist 2 cm tief, ein Loch mit 6 mm Durchmesser 6 cm tief.
4. Dafür benötigen wir Rundhölzer von 2 bis 8 mm Durchmesser. Mit einem Filzstift oder einem Fähnchen aus Klebeband lässt sich am Rundholz leicht eine Markierung fixieren. Und nun drauflos gepiekst!
5. Der Bienenstein benötigt eine lange Trocknungsphase von wenigstens einem Monat und wird anschließend in einem Brennofen gebrannt. Dieser Schritt entfällt, wenn es sich um Ton handelt, der nicht gebrannt werden muss.
FERTIG!
Nun den Bienenstein an sonniger, trockener Stelle anbringen. Er muss frei anzufliegen sein. Er sollte nicht baumeln und die Gänge sollten waagerecht ausgelegt sein.
Der Bienenstein ist durchaus auch für Balkon oder Terrasse geeignet. Er ist atmungsaktiv und kann im Gegensatz zu anderen Nisthilfen nicht faulen oder schimmeln. Auch bedarf er keiner weiteren Pflege, da die fleißigen Insekten alte verlassene Nester selbst reinigen und neu beziehen.
Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta - Foto: Carsten Pusch
Mehr Informationen
Viel Wissenswertes über Bienen Wespen und Hornissen bietet auch die gut bebilderte Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen“. Zu beziehen ist diese gegen Einsendung von vier Briefmarken zu 80 Cent beim:
NABU Niedersachsen
Alleestraße 36
30167 Hannover
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