Ausstellung über besondere Tierarten und Lebensräume des „Ostelandes“
Die Wanderausstellung kann bis zum 1. Dezember im Foyer des Kreishauses in Rotenburg besucht werden. Mehr →
13. März 2024- Wüst sieht es aus, nachdem die Bagger durch die stillgelegte Sandgrube bei Bötersen rollten. Ehemals zugewachsene Bereiche sind kargen Sandflächen gewichen. Mitunter sorgt das in der Beobachtungshütte mit Blick auf dieses Szenario für Verwunderung: Wie soll die Entnahme von Bäumen und Sträuchern dem Naturschutz dienen? „Der Maschineneinsatz im vergangenen Herbst diente insbesondere der stark gefährdeten Kreuzkröte. Aber auch Pionierpflanzenarten, Sandlaufkäfer sowie bodennistende Wildbienen profitieren von den nährstoffarmen sandigen Böden, die durch das Abschieben des Oberbodens freigelegt wurden“erklärt Julian Mattes, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖNSOR.
Die Kreuzkröte war ursprünglich in unseren sandgeprägten Flussauen zu Hause, doch ihre Lebensräume sind heute nahezu vollständig aus unserer Landschaft verschwunden. „Kies- und Sandgruben bieten oft ähnliche Bedingungen und so finden auf Sand angewiesene Arten hier einen Lebensraum aus zweiter Hand“, so Matthes. „Doch um die geeigneten Bedingungen aufrecht zu halten, müssen diese Ersatzlebensräume. alle paar Jahre wieder geöffnet werden.“
Hans-Jörg Specht ist Naturfreund und Flächeneigentümer der Sandgrube. „Vor 10 Jahren haben wir auf meinem Grundstück die letzten maschinellen Artenschutzmaßnahmen umgesetz. Es wurde also höchste Zeit, die Uhr mal wieder ein bisschen zurückzudrehen“, schmunzelt Specht, der es sich nicht hat nehmen lassen, selbst auf den Bagger zu steigen und die Maßnahmen umzusetzen.
Auch Uferschwalben, Eisvögeln und Wildbienen finden in Abbaustätten wichtige Brutplätze. Um Brutmöglichkeiten aufzuwerten, wurde in einer Ehrenamtsaktion mit dem NABU Rotenburg vorhandene Steilwände nachgestochen. Zusätzlich wurden Versteckmöglichkeiten für Amphibien und Reptilien angelegt und die zugewachsene Beobachtungshütte freigestellt. Rund 30 Ehrenamtliche haben sich bei schönstem Sonnenschein an der Aktion beteiligt. „Unsere Ehrenamtlichen sind nach dem Winter wieder hochmotiviert, für den Naturschutz Hand anzulegen“, freut sich Roland Meyer, Vorsitzender des NABU Rotenburg über die rege Teilnahme und die gelungene Aktion. Julian Mattes teilt die Begeisterung und bedankt sich bei allen Beteiligten der Aktion sowie bei Hans-Jörg Specht und Manfred Döbel für den kostenlosen Maschineneinsatz.
Hintergrund:
Im Zuge ihres von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und dem Land Niedersachsen geförderten Projektes ‚Rotenburger Sandhelden‘ wertet die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) Sandlebensräume für seltene Arten auf. Mehr über das Projekt erfahren Sie auf der Website der ÖNSOR.
Die Wanderausstellung kann bis zum 1. Dezember im Foyer des Kreishauses in Rotenburg besucht werden. Mehr →
Das Gemeinschaftsprojekt zur ökologischen Aufwertung wertvoller Sandlebensräume wurde erfolgreich abgeschlossen. Mehr →
Die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) ist eine Institution des NABU Niedersachsen, mit Sitz in Bremervörde. Mehr →