Kommunen setzen auf umweltfreundliche Beleuchtung
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Wo wohnen die Schwalben? Auch die Grundschule Hooksiel wurde ausgezeichnet. - Foto: Petra Walentowitz
21. November 2024 - Im Rahmen des NABU-Projekts „MOBILUM – Mobile Umweltbildung“ wurden 2024 fünf Häuser im Landkreis Friesland als „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Das Siegel "Schwalbenfreundliches Haus" würdigt engagierte Hausbesitzer*innen, die mit Kreativität und Einsatz dafür sorgen, dass unsere heimischen Flugkünstler auch künftig Nistplätze und Nahrung finden. „Dabei zeigt sich, wie vielseitig die Nistplätze der Schwalben sein können“, erklären Susanne Ekhoff und Petra Walentowitz vom Projekt MOBILUM.
Ausgezeichnet wurde unter anderem das Engagement des Reitstalls „Heidlooger Hof“ in Altjührden und eines Bioland-Milchbetriebs bei Sande. Außerdem nisteten Schwalben unter dem Torbogen des Schlosses Jever sowie unter den Dachvorsprüngen der Grundschule Hooksiel und des Mehrgenerationenhauses in Zetel, wo die jeweiligen Urkunden und Plaketten entgegengenommen wurden.
Schwalben mangelt es an geeigneten Brutmöglichkeiten
„Schwalben sind beeindruckende Flugkünstler, doch sie stehen heutzutage vor großen Herausforderungen“, erklärt Walentowitz. Der Rückgang der Insektenpopulation erschwert die Nahrungssuche der Schwalben, die ausschließlich Fluginsekten fressen. Zusätzlich fehlt es zunehmend an geeigneten Nistplätzen wie Schuppen, Ställen oder offenen Hallen, die Schwalben über Fenster, Türen oder Einfluglöcher erreichen können. Alternativ nutzen sie Überdachungen, Carports und Dachvorsprünge. Auch geeignetes Baumaterial wird rar: Schwalben bauen ihre kugeligen Nester aus 700 bis 1.500 Lehmkügelchen, die sie an Pfützen sammeln – doch solche Sammelstellen sind in vielen Gebieten kaum noch zu finden.
Zudem werden die Hinterlassenschaften unter den Nestern oft als störend empfunden. Dabei kann bereits ein einfaches Brett unterhalb des Nests Abhilfe schaffen. Deshalb werden noch immer Schwalbennester entfernt, obwohl dies nicht erlaubt ist: Bestehende Nester von Rauch- und Mehlschwalben dürfen nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde entfernt werden, da beide Arten nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt sind.
Helfen auch Sie den Schwalben!
Die von MOBILUM ausgezeichneten Förderer der Schwalben freuen sich schon jetzt auf das fröhliche Zwitschern „ihrer“ Sommergäste, die im April nach einem rund 4.000 Kilometer langen Rückflug aus den Überwinterungsgebieten südlich der Sahara wiederkehren. Schwalben sind standorttreu und nutzen oft die Nester des Vorjahres.
„Bis zur Rückkehr der Schwalben ist zwar noch etwas Zeit, aber wir können schon jetzt dafür sorgen, dass sie hier ausreichend Nahrung finden“, ermutigen die beiden Projektleiterinnen zur Mithilfe. „Schon ein Quadratmeter naturbelassene Fläche – sei es im Garten, am Wegrand oder auf öffentlichen Grünflächen – kann über 90 Fluginsekten beherbergen, die den Schwalben als Nahrung dienen. Voraussetzung ist, dass diese Fläche höchstens einmal im Jahr gemäht wird und Teilbereiche auch über den Winter erhalten bleiben.“
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