Der Waldkauz ist "Vogel des Jahres 2017"
Sein Bestand in Niedersachsen nimmt ab
17. Oktober 2016 - Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Waldkauz (Strix aluco) zum „Vogel des Jahres 2017“ gewählt. Auf den Stieglitz, Vogel des Jahres 2016, folgt damit ein Eulenvogel.
Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland beträgt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43.000 - 75.000 Brutpaare und wird langfristig als stabil eingeschätzt. Zehn Prozent des deutschlandweiten Bestandes – 5.500 Reviere – sind in Niedersachsen anzutreffen. „Der Waldkauz ist in allen naturräumlichen Regionen Niedersachsens beheimatet“, erklärt Ludwig Uphues, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Ornithologie-Eulen. „In den Gebieten wie Weser-Leinebergland, Osnabrücker Hügelland, Westmünsterland sowie in Teilen der Ostheide ist das Vorkommen des Waldkauzes am Größten. Dagegen kommt der kleine Kauz in den küstennahen Regionen, den Inseln sowie der Diepholzer Moorniederung und in Teilen der Heide kaum vor.“
Am höchsten ist die Dichte in Laub-Mischwaldgebieten. Größte Lücken weisen waldarme Gebiete auf. Allerdings auch solche mit hohem Nadelholzanteil – wie beispielsweise in der Lüneburger Heide. Hier fehlt dem Waldkauz die Biomasse in Form von Beutetieren, die er zum Leben braucht. Seit den 1990er Jahren vermehren sich allerdings die Hinweise auf eine Bestandsabnahme. Auch wenn der Waldkauz die häufigste Eulenart ist, so ist er in Niedersachsen doch in der Roten Liste mit einer Vorwarnstufe vermerkt.
Die Anpassungsfähigkeit bei der Wahl des Lebensraumes trägt dazu bei, dass der Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland ist. „Die an unterschiedliche Lebensrume und eine nächtliche Lebensweise angepasste Eulenart ist ein Phänomen der Natur“, erklärt Ludwig Uphues.
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