Tipps zur Vogelfütterung
Vögel füttern am Balkon – richtig gemacht
Für die einen ist die typische „Vogelfütter-Jahreszeit“ jetzt da, für die anderen gilt längst das ganze Jahr als Fütterungszeitraum. Da ein großer Teil der Menschen über keinen Garten verfügt, bietet sich oft nur der Balkon oder sogar nur das Fensterbrett an, um die Piepmätze zu füttern. Auch auf dem Balkon können Vögel gefüttert werden. Aber es sollte richtig gemacht werden, meint der NABU Niedersachsen und gibt dazu Tipps.
„Grundsätzlich ist die Fütterung der Vögel etwas Positives“, sagt NABU-Mitarbeiter Rüdiger Wohlers. „Denn dadurch kommen Menschen in Kontakt mit der Natur. In unserer ‚durchvirtualisierten‘ Gesellschaft kann das nicht als wichtig genug eingeschätzt werden. Vogelfütterung ist auch für nicht mehr so mobile Menschen sowie für Kinder von großer Bedeutung, weil diese darüber oft den ersten oder gar einzigen Zugang zu Natur finden.“ Übrigens auch ein Grund dafür, weshalb leicht zu beobachtende Futterstellen in keinem Seniorenheim und keinem Kindergarten fehlen sollten!
Auf Hygiene achten!
„Auch auf Balkonen sollten grundsätzlich keine Massenfutterplätze eingerichtet werden“, rät Wohlers. „Wird das Vogelfutter einfach ausgestreut, besteht die Gefahr, dass es schnell verschmutzt, verschimmelt oder keimt. Besser als große Futterhäuser, in denen die Vögel herumlaufen können und die leicht durch Kot und darin befindliche Krankheitserreger verschmutzt werden, sind deshalb Futtergeräte.“
Diese Futtergeräte, z.B. Futterschütten und Futtersäulen, können auf Säulen gesetzt, aufgehängt oder an der Balkonbrüstung angeschraubt werden (zuvor besser die Zustimmung des Vermieters und der darunter wohnenden Bewohner einholen). Darin kann das Futter sauber und gegen Nässe geschützt nachrutschen.
Auch hochwertige Fettblöcke, in denen beispielsweise Sämereien eingeschmolzen sind, können an Haken und in anderen Halterungen auf dem Balkon angeboten werden. Auf großen Balkonen bietet es sich zudem an, mehrere kleine Futterplätze einzurichten, sodass verschiedene Arten darauf zugreifen und sich gegenseitig "aus dem Weg fliegen" können.
Was tun, wenn man keinen Balkon hat?
Wer über keinen Balkon verfügt, kann am Fenster per Saugnapf zu befestigende Mini-Futterhäuser anbringen, die von Kleinvögeln direkt beflogen werden können. „Es ist erstaunlich, wie viele Vögel selbst eine solch kleine Futterquelle nutzen! Mitunter finden sich dort neben unseren bekannten hiesigen Standvögeln auch Wintergäste wie Erlenzeisige und Schwanzmeisen ein“, so Wohlers. Die Gefahr des Vogelschlags an Scheiben ist umso geringer, je dichter ein Futterplatz an der Scheibe liegt – möglichst unter einem Meter, denn dann bremsen die Vögel enorm ab.
Infopaket bestellen
Für alle, die auf Balkon oder Fensterbrett die Vogelfütterung aufnehmen möchten und vielleicht sogar selbst Futtergeräte basteln möchten, hat der NABU Niedersachsen ein kleines Info-Paket zusammengestellt. Es besteht aus einer farbigen Broschüre zur Winterfütterung und dem Faltblatt „Füttern am Balkon“, die vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zusammengestellt wurden, und einer ausführlichen Bauplansammlung für Winterfuttergeräte aller Art. Das Info-Paket angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort „Winterfütterung“, Alleestraße 36, 30167 Hannover.